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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 39. Frankenau

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Dainrode

Stadtteil · 356 m über NN
Gemeinde Frankenau, Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

7,5 km nordöstlich von Frankenberg (Eder)

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit geringer Siedlungsdichte und einfachem Grundriss entlang der Hauptstraße (B 253) und der Verbindungsstraßen nach Allendorf im Norden und Haubern im Süden. Kirche in zentraler Lage.

Ersterwähnung:

1197-1200

Siedlungsentwicklung:

Vom Ende des 14. Jahrhunderts bis weit ins 15. Jahrhundert fiel Dainrode wüst. Es entwickelte sich nach der Wiederbesiedelung im 15. Jahrhundert als Straßendorf entlang der heutigen Geismarer bzw. Löhlbacher Straße. Den Ausgangspunkt bildete ein noch immer die Dorfmitte durchfließender Mühlgraben, der eine heute nicht mehr vorhandene Mühle mit Wasser versorgte.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • Dorff (1557)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1924/25, 1926

Älteste Gemarkungskarte:

1871

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3493632, 5659224
UTM: 32 U 493560 5657400
WGS84: 51.068085° N, 8.908094° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

635010030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 452, davon 276 Acker (= 61.06 %), 98 Wiesen (= 21.68 %), 1 Holzungen (= 0.22 %)
  • 1961 (Hektar): 438, davon 1 Wald (= 0.23 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1577: 32 Hausgesesse
  • 1747: 25 Haushaltungen
  • 1885: 222, davon 222 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 246, davon 231 evangelisch (= 93.90 %), 13 katholisch (= 5.28 %)

Diagramme:

Dainrode: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1571: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Frankenberg-Wolkersdorf, Gericht Geismar
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Oberhessen, Amt Frankenberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Frankenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Werradépartement, Distrikt Marburg, Kanton Frankenau
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Frankenberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis:

Frankenberg

Gericht:

  • 1571: Gericht Geismar
  • 1810: Friedensgericht Frankenau
  • 1821: Justizamt Frankenberg
  • 1832: Justizamt Frankenau
  • 1853: Justizamt Frankenberg
  • 1867: Amtsgericht Frankenberg

Herrschaft:

1214 bekundet Graf Heinrich [III.] von Ziegenhain, dass er dem Kloster Haina den Erwerb von Eigengüter seiner Ministerialen und Untertanen u.a. in Dainrode genehmigt hat. Im 13. Jahrhundert fiel offenbar der gesamte Orte an das Kloster. Zur Herrschaft vgl. Geismar.

1557 zum Hospital Haina gehörig. Im Salbuch des Klosters Haina heißt es, dass Grund und Boden samt den Gütern, Behausung und Hofraiden, Holz, Feld, Wasser und Weide dem Hospital gehöre, jedoch der Landgraf die Obrigkeit und den Dienst davon habe (HStAM Bestand S Nr. 348 und HStAM Bestand S Nr. 349)

Gemeindeentwicklung:

Seit dem 01.01.1974 gehört Dainrode als Stadtteil zur Stadtgemeinde Frankenau.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Klassizistischer Saalbau 1835 fertiggestellt

Pfarrzugehörigkeit:

1577 nach Geismar eingepfarrt, 1747 und später Filial davon, 1994 eingepfarrt

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Geismar, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Geismarer Pfarrer Johannes Heusener vor 1530.

Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.

Kirchliche Mittelbehörden:

Dekanat Geismar

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Dainrode, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1071> (Stand: 24.3.2022)