Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
Mühlhausen
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Wüstung · 323 m über NN
Gemarkung Adorf, Gemeinde Diemelsee, Landkreis Waldeck-Frankenberg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Wüstung
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Lagebezug:
15 km westlich von Bad Arolsen
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Letzterwähnung:
1216
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Weitere Namen:
- Mülhausen
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Bei Belegen vor 1200 ist nicht immer eindeutig feststellbar, auf welchen Ort sie sich beziehen. In Frage kommt neben Mühlhausen (Twistetal) auch die Wüstung Molhusen (am östlichen Rand der Warburger Neustadt, Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen) (vgl. zu letzterem den Artikel Molhusen in: Ortsnamen Kreis Höxter, S. 256-257)
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Historische Namensformen:
- Mulenhusen, de (1216) [Urkunden Kloster Bredelar, S. 50-51, Nr. 16]
- Mulnhusen, de (1244) [Urkunden Kloster Bredelar, S. 60-61, Nr. 38]
- Mulhusen (1323) [Urkunden der Propstei Marsberg, S. 90, Nr. 118]
- Mulehusen, in (1324) [Urkunden Kloster Bredelar, S. 142, Nr. 212]
- Můlhůsen, in (1334) [Urkunden Kloster Bredelar, S. 152-153, Nr. 246]
- Mulhusz iuxta Patberg, in (1332-1344) [Urkunden zur Geschichte der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont, bearb. von Louis Curtze, o.J., Exemplar in der Dienstbibliothek des Hessischen Staatsarchivs Marburg, S. 39-50, Nr. 31]
- Molhuissen bie Adorff (1526)
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1324)
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3485788, 5694173
UTM: 32 U 485720 5692336
WGS84: 51.382085° N, 8.7948° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63500701010
- Verfassung ↑
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Altkreis:
Waldeck
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1323 übertragen die von Horhusen der Propstei Marsberg ein Gut in Mühlhausen bei Padberg, das Gerbodo von Mühlhausen von ihnen zu Lehen hatte. Der Ritter Johannes von Rhena und sein Bruder Hermann überlassen im Jahr darauf gleichfalls ein Gut im Dorf Mühlhausen, mit dem Albert von Mühlhausen belehnt war, Propst und Konvent in Marsberg.
- 1324 verkauft Knappe Johannes von Adorf dem Kloster Bredelar die Hälfte seines in der Pfarrei Adorf gelegenen Guts (boni) zu Mühlhausen. 1334 erwirbt das Kloster 1/2 Gut in Mühlhausen. 1335 stiftet der Bredelarer Konverse Dietmar dem Kloster 24 Mark für ein Gut (bono) in Mühlhausen. 1366 verzichteten die von dem Scharfenberg gegenüber dem Kloster auf ein Gut in Mühlhausen. 1447 bestätigt Graf Otto von Waldeck dem Kloster, dass der verstorbene Johann von Osterhausen den halben Hof in Mühlhausen zu einer ewigen Memorie gestiftet hat. 1509 tauscht die Propstei Marsberg mit dem Kloster zwei Hufen zu Mühlhausen gegen zwei Anteile an der Asper Mark samt dem Hanloe. 1526 überlässt das Kloster den Waldeckern Land in Mühlhausen.
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Zehntverhältnisse:
Zwischen 1332 und 1344 war der halbe Zehnte waldeckisches Lehen des Heinrich von Adorf. Die Grafen von Waldeck besitzen hier einen Hof, der aber durch Kauf an die von Osterhausen übergeht, die ihn 1447 zur Hälfte dem Kloster Bredelar schenken.
1417 verkaufen die vom alten Haus Padberg dem Kloster Bredelar ihren Zehnten zu Mühlhausen. 1423 vergleichen sich wiederum die vom neuen Haus Padberg mit dem Kloster wegen des halben Zehnten zu Mühlhausen.
- Kirche und Religion ↑
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Pfarrzugehörigkeit:
1334 wird Mühlhausen als in der Pfarrei Adorf (in parrochia Adorf) gelegen bezeichnet.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Müller, Zisterzienserabtei Bredelar, S. 238, 254
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 59, 216-228
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 3 (Kreis des Eisenberges), S. 250
- Höhle, Untergegangene Ortschaften in Waldeck, S. 215-217, Nr. 35
- Zitierweise ↑
- „Mühlhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1823> (Stand: 8.11.2017)