Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 13. Wolfhagen
Büllinghausen
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Siedlung · 260 m über NN
Gemarkung Neu-Berich, Gemeinde Bad Arolsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Siedlung
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Lagebezug:
5 km östlich von Bad Arolsen
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Lage und Verkehrslage:
Südlich von Neu-Berich östlich des Twistesees
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Ersterwähnung:
1146
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Weitere Namen:
- Waldfrieden
- Waldfriede
- Villa Waldfried
- Waldfrieden, Erholungsheim
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Siedlungsentwicklung:
Auf dem Gelände der ehemaligen Domäne Büllinghausen entsteht nach 1910 zunächst das Dorf Neu-Berich. 1928 wird das Bathildisheim aus Arolsen aus platztechnischen Gründen in das Gutshaus Büllinghausen verlegt. Es entsteht das Mädchen-, später das Behindertenwohnheim Waldfrieden. 1976 erfolgt die Umwandlung in ein Berufsbildungswerk.
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Historische Namensformen:
- Bullenghuson (1146) [14./15. Jahrhundert Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 19-21, Nr. 54]
- Bullinchuson, de (1276) [Westfälisches Urkundenbuch 4,3, S. 689, Nr. 1437]
- Bullinkusen, in (1326) [Regesten der Erzbischöfe von Köln 4, S. 392, Nr. 1617 und S. 395, Nr. 1626 zu 1327]
- Bullinchusz, in (1332-1344) [Urkunden zur Geschichte der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont, bearb. von Louis Curtze, o.J., Exemplar in der Dienstbibliothek des Hessischen Staatsarchivs Marburg, S. 39-50, Nr. 31]
- Büllinghausen (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
- Waldfrieden (1928)
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Bezeichnung der Siedlung:
- curia (1344)
- Meierei (18. Jahrhundert)
- Domäne (19. Jahrhundert)
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Burgen und Befestigungen:
- Auf dem Gelände der ehemaligen Domäne Büllinghausen entsteht nach 1910 zunächst das Dorf Neu-Berich. 1928 wird das Bathildisheim aus Arolsen aus platztechnischen Gründen in das Gutshaus Büllinghausen verlegt. Es entsteht das Mädchen-, später das Behindertenwohnheim Waldfrieden. 1976 erfolgt die Umwandlung in ein Berufsbildungswerk.
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3505582, 5694098
UTM: 32 U 505506 5692260
WGS84: 51.381562° N, 9.079117° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63500209001
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Einwohnerstatistik:
- 1895: 2 Wohnhäuser mit 26 Bewohnern
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1381: Grafschaft Waldeck, Wetterburg
- 1537: Grafschaft Waldeck, Amt Wetterburg
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
- 1755: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Wetterburg
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Diemel (Sitz in Arolsen)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Twiste (Sitz in Arolsen)
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Altkreis:
Waldeck
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Gericht:
- 1537: Freigericht Mengeringhausen
- 1816: Oberjustizamt der Twiste (Sitz in Arolsen)
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1146 findet sich Bullinghausen im Besitz des Klosters Abdinghofen (Paderborn).
- 1344 verkaufen Bertram, Abt des Benediktinerklosters St. Paulus zu Paderborn, und der Konvent des Klosters den Hof Büllinghausen bei der Wetterburg an Otto, Grafen von Waldeck, und seine Brüder Theoderich und Heinrich für 100 Mark (HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 1720). 1381 wird die waldeckische Hälfte der Burg Wetterburg samt Zubehör, hierzu zählte Büllinghausen, an Dietrich III. verpfändet.
- 1510 verkaufen die Grafen Philipp (d. Ä.) und Philipp (d. J.) von Waldeck, Vater und Sohn, an Friedrich von Twiste, dessen Frau Else und deren Erben oder Halter des Briefs die Wetterburg mit allem Zubehör, mit dem Dorf Cülte, den Höfen Bullinghausen und Odelbecke etc., für 800 rheinische Goldgulden, wiederkäuflich um die gleiche Summe (HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 10357). In der Folge ist die Meierei bzw. später die Domäne zumeist gegen Pacht ausgetan. 1910 erwerben acht Bericher und neun Bringhäuser Familien die damals zur Gemarkung Wetterburg gehörige Domäne Büllinghausen von der waldeckischen Domänenkammer.
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Zehntverhältnisse:
1326 resigniert der Ritter Heinrich von Rodersen u.a. den Zehnten zu Büllinghausen an den Kölner Erzbischof mit der Bitte, hiermit den Grafen von Waldeck zu belehnen, was der Erzbischof im Jahr darauf auch umsetzt.
(1332-1344) ist der Zehnte von den Grafen von Waldeck dem Johann von Enger weiterverlehnt. In der Folge gelangt er zumindest in Teilen an da Kloster Arolsen, ist aber 1447 wieder in gräflichen Händen.
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Ortsadel:
1276
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Birgit Münch, Kauf und Übergabe der Domäne Büllinghausen, in: 100 Jahre Neu-Berich, S. 46-51
- 100 Jahre Neu-Berich, S. 253-258 (Chronologie)
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 2 (Kreis der Twiste), S. 196
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 207-210
- Zitierweise ↑
- „Büllinghausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1859> (Stand: 5.10.2018)