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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 52. Ziegenhain

Neuenhain

Ortsteil · 210 m über NN
Gemeinde Neuental, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

10,8 km südwestlich von Homberg (Efze).

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf flachem, von mehreren Bächen durchflossenen Hang an der Straße Todenhausen - Zimmersrode. Im Westen, an der Abzweigung nach Dorheim, Gutshof.

An der Straße Todenhausen - Zimmersrode, von der im Westen eine Abzweigung nach Dorheim abgeht.

Ersterwähnung:

1149

Historische Namensformen:

  • Niuheim (1149) [Stumpf, Acta Mog. Nr. 41]
  • Nuwen-Nuenhagin (um 1250) [1. Hälfte XIV]
  • Nuwenhagen (1302)
  • Nuwinhain, tzu (1357)
  • Nuwenheyn, vor (1494)
  • Newenhayn (1511)
  • Nwenhain (1530)
  • Neuen Hein um (1570)
  • Neuenhain (1575/85)

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1149: villa
  • 1566: Dorfschaft

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

  • Wüstung Ulmes,
  • Wüstung Walberod.

Umlegung der Flur:

1886

Älteste Gemarkungskarte:

1771

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3518850, 5650320
UTM: 32 U 518768 5648500
WGS84: 50.987777° N, 9.267401° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634016040

Flächennutzungsstatistik:

  • 1742 (Kasseler Acker): 760 Land, 317 Wiesen.
  • 1885 (Hektar): 771, davon 357 Acker (= 46.30 %), 160 Wiesen (= 20.75 %), 203 Holzungen (= 26.33 %)
  • 1961 (Hektar): 765, davon 221 Wald (= 28.89 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1575/85: 54 Hausgesesse.
  • 1724: 107 Personen. 1742: 48 Häuser. 1775: 317 Einwohner.
  • 1834: 485, 1885: 381 Einwohner.
  • 1861: 473 evangelisch-reformierte, 1 römisch-katholischer, 18 jüdische Einwohner.
  • 1885: 381, davon 373 evangelisch (= 97.90 %), 1 katholisch (= 0.26 %), 7 Juden (= 1.84 %)
  • 1925: 373, 1939: 372, 1950: 489, 1961: 367 Einwohner.
  • 1961 (Erwerbspersonen): 122 Land- und Forstwirtschaft, 63 Produzierendes Gewerbe, 14 Handel und Verkehr, 9 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 367, davon 347 evangelisch (= 94.55 %), 20 katholisch (= 5.45 %)

Diagramme:

Neuenhain: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1546: Waldecker Vogtei
  • 1575/85: Amt Borken, niederes und peinliches Gericht Hessen
  • 1742: Amt Borken, Gericht von Dalwigk
  • 1807: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Borken
  • 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Borken
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Homberg
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Fritzlar-Homberg

Gericht:

  • 1575/85: Amt Borken, niederes und peinliches Gericht Hessen.
  • 1742: Amt Borken, Gericht von Dalwigk.
  • 1807: Friedensgericht Borken.
  • 1822: Landgericht Homberg
  • 1832: Justizamt Borken
  • 1867: Amtsgericht Borken
  • 1968: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Borken)
  • 1970: Amtsgericht Fritzlar

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 erfolgte der Zusammenschluss mehrerer Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Neuental, deren Ortsteil Neuenhain wurde.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Um 1250: Stift St. Stephan-Mainz hat beneficia silvestra und Zehnte zu Neuenhain.
  • 1302: Die Bauern zu Neuenhain geben dem Graf von Waldeck von einzelnen Lehnsgutern Jahrgülten.
  • 1494: Die von Löwenstein verkaufen einem Fritzlarer Bürger eine Wiese vor Neuenhain.
  • 1511: Die von Dalwigk verschreiben Pfand aus Neuenhain.
  • 1597: von Dalwigk`scher Adelssitz mit Gut, 3 Güter der Obristin von Caßpach und ein Bauerngut zu Neuenhain genannt.
  • 1878: von Dalwigk`scher Adelssitz zu Neuenhain brennt ab; bestehendes Wohnhaus und Gutshof an gleicher Stelle errichtet.

Zehntverhältnisse:

1149: Erzbischof Heinrich I. von Mainz schlichtet Streit zwischen Kloster Hasungen und Stift Fritzlar dergestalt, dass das Kloster den Zehnten aus dem Wald, das Stift aus dem Dorf Neuenhain haben soll.

Um 1250: Stift St. Stephan-Mainz hat beneficia silvestra und Zehnte zu Neuenhain.

Ortsadel:

1330.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

1572 und später: Neuenhain Filiale von Dillich.

1780: eingepfarrt Stolzenbach (Filiale von Dillich).

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Juden:

1835: 13, 1861: 18 Juden.

Flurname Judenhecke im Süden der Gemarkung.

Kultur

Schulen:

1733: Schulmeister; 1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Neuenhain, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4167> (Stand: 18.8.2023)