Historisches Ortslexikon
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 41. Borken
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Gilsa
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Ortsteil · 205 m über NN
Gemeinde Neuental, Schwalm-Eder-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
-
Lagebezug:
11,2 km südwestlich von Fritzlar.
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit komplexem Grundriss im Tal der Gilsa. Am Nord-Ufer 3 Gutshöfe, dazwischen Kirche. Südlich der Gilsa wird der Ortsgrundriss durch die dem Tal folgende Straße Reptich - Bischhausen und senkrecht davon zu den Höfen abführende Gassen bestimmt.
Straße Reptich - Bischhausen.
Bahnhof der Eisenbahnlinie Neuental/Zimmersrode – Kirchhain ("Wohratalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.6.1911) bis zur Stilllegung der Teilstrecke am 28.5.1972.
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Ersterwähnung:
1209
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Historische Namensformen:
- Gilse, in (1209) [Karl E. Demandt, Besitz des Fritzlarer Petersstiftes in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde , 61 (1936), S. 49]
- Gylse (1253)
- Güsse, de (1445)
- Gylze, de (1456)
- Gylsa (1568)
- Gilis (um 1570)
- Gilsa (1575/85)
- Gilsen (1575/85)
-
Bezeichnung der Siedlung:
- Kurz nach 1376: villa.
- 1471: Dorf.
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Burg Gilsa
- Obermühle
- Untermühle
- Mittelhof Gilsa (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Oberhof Gilsa (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Unterhof Gilsa (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
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Burgen und Befestigungen:
-
Umlegung der Flur:
1869
-
Älteste Gemarkungskarte:
1730
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3513590, 5653096
UTM: 32 U 513510 5651275
WGS84: 51.012878° N, 9.192593° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
634016030
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Flächennutzungsstatistik:
- 1742 (Kasseler Acker): 398 Land, 59 Wiesen, 251 Wald.
- 1885 (Hektar): 401, davon 228 Acker (= 56.86 %), 15 Wiesen (= 3.74 %), 133 Holzungen (= 33.17 %)
- 1961 (Hektar): 401, davon 14 Wald (= 3.49 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1742 und 1747: 45 Häuser bzw. Hausgesesse. 1781: 207 Einwohner.
- 1834: 436, 1885: 344 Einwohner.
- 1861: 302 evangelisch-reformierte, 1 römisch-katholischer, 38 jüdische Einwohner.
- 1885: 344, davon 308 evangelisch (= 89.53 %), 1 katholisch (= 0.29 %), 35 Juden (= 10.17 %)
- 1925: 347, 1939: 314, 1950: 538, 1961: 403 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 65 Land- und Forstwirtschaft, 67 Produzierendes Gewerbe, 28 Handel und Verkehr, 12 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 403, davon 386 evangelisch (= 95.78 %), 15 katholisch (= 3.72 %)
- Um 1570: 50, 1575/85: 58 Hausgesesse.
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1575/85: Amt Borken; niederes Gericht von Gilsa, peinliches Gericht Hessen
- 1807: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Jesberg
- 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Borken
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
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Altkreis:
Fritzlar-Homberg
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Gericht:
- 1575/85: Amt Borken; niederes Gericht von Gilsa, peinliches Gericht Hessen.
- 1807: Friedensgericht Jesberg
- vor 1822: Amt Borken
- 1822: Justizamt Jesberg
- 1867: Amtsgericht Jesberg
- 1945: Amtsgericht Borken
- 1968: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Borken)
- 1970: Amtsgericht Fritzlar
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Herrschaft:
1250: Ganerbschaftliches Gericht Waltersbrück.
1359: Bei der Teilung des Gerichts Waltersbrück zusammen mit Zimmersrode den von Gilsa überlassen.
Kurz nach 1376: Die von Gilsa tragen iurisdictio zu Gilsa als landgräfliches Lehen.
1471: Landgraf Heinrich belehnt Eckart von Gilsa mit Dorf Gilsa; Belehnungen folgen bis 1825.
1484: Hans von Lüder wird vom Landgraf mit Dorf Gilsa belehnt; folgend Belehnungen bis 1752; zuvor war Gilsa Ziegenhainer Lehen der Leubenicht; nach Aussterben der von Lüder 1752 an die von Ditfurth.
1564: Dorf Gilsa stellt sich unter landgräflichen Schutz.
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Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1971 erfolgte der Zusammenschluss mehrerer Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Neuental, deren Ortsteil Gilsa wurde.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1209: Stift Fritzlar besitzt einen Mansus zu Gilsa.
- 1253: Graf Berthold von Felsberg schenkt Kloster Breitenau 3 Hufen zu Gilsa.
- 1359: In Erbteilung der von Trugelnrode erhält der Pfarrer von Geismar Güter zu Gilsa.
- 1377: Landgraf Hermann belehnt Johann von Gilsa mit Hof zu Gilsa; folgend Belehnungen bis 1825.
- 1501 und 1503: Landgraf Wilhelm belehnt die von Gilsa mit Gut zu Gilsa.
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Zehntverhältnisse:
1445: Stift Fritzlar belehnt die von Gilsa mit Zehnten zu Gilsa, ab 1819 Kurfürst von Hessen; folgend Belehnungen bis 1825.
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Ortsadel:
1224 bis heute.
- Kirche und Religion ↑
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Pfarrzugehörigkeit:
Bis 1582: Gilsa nach Bischhausen eingepfarrt.
1582: Errichtung einer Pfarrei Gilsa durch die von Gilsa, der Zimmersrode eingepfarrt wurde.
1611 und später: Zimmersrode Pfarrei, Gilsa Filiale.
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Patronat:
von Gilsa.
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
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Juden:
gehört zur Zimmersrode
1835 und 1861: 38 Juden; 1932/33: 7 Juden
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
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Historische Ereignisse:
1635: Durch bayerische Truppen zerstört.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Gilsa, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4121> (Stand: 18.8.2023)