Historisches Ortslexikon
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 31. Felsberg
Weitere Informationen
Grebenau
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Ortsteil · 153 m über NN
Gemeinde Guxhagen, Schwalm-Eder-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
8 km nordnordwestlich von Melsungen
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Lage und Verkehrslage:
In einer Fuldaschleife
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Bei dem Beleg von 1057 ist unklar, ob er auf dieses Grebenau oder auf Grebenau im Vogelsbergkreis zu beziehen ist.
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Historische Namensformen:
- Grabonowa (786, Fälschung 11. Jahrhundert) [MG DD Karol. 1, 241]
- Grabenouua (1057) [Urkundenbuch der Reichsabtei Hersfeld 1,1, S. 183-186, Nr. 102]
- Grevenhowa (1265) [UA Haina]
- Grebinowe (1366) [Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, Nr. 773]
- Grebenau
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3534632, 5673302
UTM: 32 U 534544 5671472
WGS84: 51.19361778° N, 9.494358056° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
634008040
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 117, davon 61 Acker (= 52.14 %), 23 Wiesen (= 19.66 %), 0 Holzungen
- 1961 (Hektar): 116, davon 3 Wald (= 2.59 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1585: 16 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 19 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 145, davon 145 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 184, davon 165 evangelisch (= 89.67 %), 16 katholisch (= 8.70 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1445: Landgrafschaft Hessen, Amt Melsungen
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Melsungen
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Milsungen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
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Altkreis:
Melsungen
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Gericht:
- 1822: Justizamt Melsungen
- 1867: Amtsgericht Melsungen
- 1879: Amtsgericht Melsungen
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Gemeindeentwicklung:
Ab 01.03.1971 neben anderen Gemeinden als Ortsteil der Gemeinde Guxhagen
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Schon 1057 war die Kirche von Grebenau Eigentum des Stifts Hersfeld (siehe Ortskirche).
- Im 14. Jahrhundert überließ Hessen Grebenau und den landgräflichen Besitz und Rechte daselbst tauschweise an die Meisenbuge (Schmincke, Diplomat. Hass. IV, KLB Mscr. fol. 109).
- Ende des 14. Jahrhunderts besaß es Hermann Spiegel als Meisenbugischer Eidam von Hessen zu Lehen (Landgraf Hermanns Lehenbuch und Revers von 1380).
- 1484 (UA von Grifte) bis 1597 war es Lehen der von Grifte.
- Dann war es einige Jahre im Besitz des Johann Heugel.
- Seit 1603 war es Lehen der Hunde (Rev. 1603-1672).
- Das heimgefallene Lehen wurde denen von Geyso verliehen (Rev. 1688-1786).
- 1788 traten es diese wiederum der Herrschaft ab.
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Zehntverhältnisse:
1057 verzichtet der Mainzer Erzbischof zugunsten des Abts von Hersfeld auf die von der Mainzer Kirche geforderten Sendabgaben von den Zehnten u.a. in Grebenau.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Die Kirche war bereits 1057 Eigentum des Stifts Hersfeld.
- 1297 wurde ein Pleban erwähnt (UA Haina).
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Pfarrzugehörigkeit:
1872: Protestantische Pfarrei der Klasse Melsungen mit Filial Lobenhausen (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 336).
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Patronat:
Das Patronat hatten die Hunde von Kirchberg vom Stift Hersfeld zu Lehen (Rev. 1430-1660).
1747 und noch 1872 besaßen es die von Buttlar (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 336).
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Bekenntniswechsel:
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Bartholomäus Schade alias Merre 1536 bis ca. 1577, ehemaliger Barfüßermönch in Fritzlar
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Kirchliche Mittelbehörden:
Die Kirche war 1505 dem Dekanat Gensungen unterworfen (Würdtwein D. 10, 518).
1872 gehörte die protestantische Pfarrei zur Klasse Melsungen (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 336).
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Krummel, Ämter, S. 56-65
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 336
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 181
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 500
- Zitierweise ↑
- „Grebenau, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4903> (Stand: 16.10.2018)