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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 31. Felsberg

Weitere Informationen

Deute

Stadtteil · 215 m über NN
Gemeinde Gudensberg, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

10,5 km nordwestlich von Melsungen

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und lockerer Gehöftanordnung südöstlich des Lotterberges. Kirche in zentraler Lage. Durch den Ort führt die B 254 Homberg/Efze-Kassel, Verbindungsstraßen ferner nach Wolfershauen, Neuenbrunslar und Gudensberg.

Ersterwähnung:

1314

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1314)
  • villa (1348)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1876-79

Älteste Gemarkungskarte:

1685

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3528902, 5671565
UTM: 32 U 528817 5669736
WGS84: 51.178323° N, 9.412252° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634007010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 316, davon 228 Acker (= 72.15 %), 26 Wiesen (= 8.23 %), 42 Holzungen (= 13.29 %)
  • 1961 (Hektar): 313, davon 46 Wald (= 14.70 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Deute: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1413: Landgrafschaft Hessen, Amt Felsberg
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Felsberg, Grebenstuhl Böddiger
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Felsberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Felsberg
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Melsungen

Gericht:

  • 15. Jahrhundert und später: Gericht Felsberg
  • vor 1822: Kurhessisches Amt Felsberg
  • 1822: Justizamt Felsberg
  • 1867: Amtsgericht Felsberg
  • 1879: Amtsgericht Felsberg
  • 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Felsberg)
  • 1970: Amtsgericht Melsungen

Herrschaft:

In der ältesten Amtsrechnung des Amtes Felsberg aus dem Jahr 1413 sind landgräfliche Einkünfte in Deute verzeichnet, jedoch hatten die von Elben noch Anteile daran. In der Folge ist das Dorf dann hessisches Lehen der von Elben (Reverse von 1458-1516).

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform neben anderen Gemeinden als Stadtteil Gudensberg eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1314 vermacht Hermann von Grone, Kantor des Stifts Fritzlar, dem Kloster Haina 2 Hufen im Dorf Deute samt Zubehör und Rechten.
  • 1337 erwirbt Kloster Breitenau ein Hofgrundstück (area) und 15 Äcker bebautes Land, gelegen auf der Gemarkung der Grundherrschaft Deute, für 32 Pfund hessischer Pfennige zum dauernden Besitz von Dietmar gen. Meneyt, Hofmann zu Deute. 1477 verpachtet das Kloster die Einnahmen aus seinem Haus.

Zehntverhältnisse:

1397 verkaufen die Herren von Felsberg den Zehnten von Deute an die Landgrafen von Hessen.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Heutige Kirche als Schlichter klassizistischer Saalbau 1827/28 errichtet. Vom Vorgängerbau, der auf der Schleensteinkarte 1708/10 erkennbar ist, nur der gotische Westturm erhalten

Pfarrzugehörigkeit:

1536 ist Deute Filiale von Neuenbrunslar. 1569 und 1585 bilden Neuen- und Altenbrunslar, Deute und Wolfershausen zusammen eine Mark, die zum Kirchspiel Wolfershausen gehört und von dort versehen wird.

1872 und 1994 Filiale von Wolfershausen

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: 1532

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Deute, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4877> (Stand: 29.3.2022)