Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
4621 Wolfhagen
Moderne Karten
Kartenangebot der Landesvermessung
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Weitere Informationen

Escheberg

Stadtteil · 275 m über NN
Gemeinde Zierenberg, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

9,5 km nordöstlich von Wolfhagen

Lage und Verkehrslage:

Von Wäldern umgebene Siedlung mit Schloss südöstlich des Eschebergs.

Ersterwähnung:

um 1020

Siedlungsentwicklung:

Im Escheberger Forst, 2 km ostnordöstlich von Niederelsungen fand sich ein Grabhügel mit Ausstattungen der Mittelbronzezeit und weitere Körperbestattungen.

Im 15. Jahrhundert fällt der Ort wüst und ist es noch 1506. Neugründung im 16. Jahrhundert. 1928 erfolgt die Umwandlung des Gutsbezirks Escheberg in die Gemeinde Escheberg.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3517422, 5695855
UTM: 32 U 517341 5694017
WGS84: 51.397115° N, 9.249267° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

633029020

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 2028, davon 235 Acker (= 11,59 %), 14 Wiesen (= 0,7 %), 1750 Holzungen (= 86,3 %) [Gutsbezirk Escheberg]
  • 1961 (Hektar): 1582, davon 1349 Wald (= 85.27 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1580: Malsburgisches Haus (Zierenberger Salbuch)
  • 1885: 63, davon 54 evangelisch (= 85,71 %), 9 katholisch (= 14,28 %)
  • 1961: 86, davon 63 evangelisch (= 73.26 %), 19 katholisch (= 22.09 %)
  • 1970: 71 Einwohner

Diagramme:

Escheberg: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1019: Hessengau (in pago Hassia)
  • 1322: Gericht Malsburg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Zierenberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Zierenberg
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1928: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen (s. Gemeindeentwicklung)
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel

Altkreis:

Wolfhagen

Gericht:

  • bis 1822: Amt Zierenberg
  • 1822: Justizamt Volkmarsen
  • 1833: Justizamt Zierenberg
  • 1867: Amtsgericht Zierenberg
  • 1932: Amtsgericht Wolfhagen

Herrschaft:

1322 zum Gericht und Burgfriedensbezirk Malsburg gehörig.

Gemeindeentwicklung:

30.9.1928: Neubildung der Gemeinde Escheberg aus dem gleichnamigen Gutsbezirk.

Am 31.12.1970 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadt Zierenberg, deren Stadtteil Escheberg wurde.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1019 schenkt Kaiser Heinrich II. dem Kloster Kaufungen das Königsgut in Escheberg. 1162 gehört das Dorf dem Kloster Hasungen (UA Hasungen), vermutlich unter mainzischer Landeshoheit. 1322 wird Esscebergehagen als Familienbesitz der von der Malsburg angeführt. 1326 verpfänden zwei Brüder von der Malsburg den Brüdern des Johanniterordens zu Wiesenfeld Einkünfte u.a. in Escheberg.
  • Im 16. Jahrhundert heißt es nur noch das Malsburgische Haus Escheberg (Zierenberger Salbuch 1580). Noch 1556 belehnt aber Mainz die Wölfe von Gudenberg mit 1/8 der Mark.

Zehntverhältnisse:

1180 besitzt das Kloster Hasungen den Zehnten von Escheberg, vermutlich unter mainzischer Landeshoheit.

Ortsadel:

Adlige von Escheberg 1240 bis 1410 (Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 44) bzw. 1414 (Knappe, Burgen in Hessen, S. 25 f.) urkundlich erwähnt. 1432 hieß es die von Escheberg, die nun ausgestorben (Depos. von der Malsburg).

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1200/16: Pleban (Insert in Urkunde von 1256 HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 43)
  • 1256: Pleban
  • 1332: Pfarrkirche (parochialis ecclesie). Zur Lage der untergegangenen Kirche dicht nördlich oberhalb ehemaligen Siedlungsfläche vgl. Klaus Sippel, Archäologische Fundstellen und Funde aus mittelalterlicher Zeit im Stadtgebiet von Zierenberg, in: Zierenberg 1293 - 1993, S. 42-56, hier S. 46-47

Pfarrzugehörigkeit:

1585 nicht genannt; 1872 war der Hof Escheberg Vikariat von Breuna (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 253), so auch noch 1994

Patronat:

1256 war Dietrich Groppe von Schartenberg Vogt der Kirche zu Escheberg

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Mainzer Kirchenprovinz, Archidiakonat St. Marien zu Hofgeismar

Juden:

1833 lebten einige Juden in Escheberg, gehörten zur Gemeinde Breuna

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Escheberg, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2053> (Stand: 8.3.2022)