Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 14. Zierenberg
Weitere Informationen
Nothfelden
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Stadtteil · 310 m über NN
Gemeinde Wolfhagen, Landkreis Kassel - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
4 km nordöstlich von Wolfhagen
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Lage und Verkehrslage:
Dorf in ebenem Gelände mit geringer Siedlungsdichte, einfachem, fast quadratischem Grundriss und einer Hauptachse. Kirche in zentraler Lage. Durch den Ort führt eine Verbindungsstraße von Wolfhagen nach Oberelsungen, ferner Verbindungsstraßen nach Altenhasungen, Elmarshausen und Niederelsungen.
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Ersterwähnung:
817-842
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Siedlungsentwicklung:
In der Urkunden von 1123 wird zwischen Ober- und Niedernothfeld unterschieden.
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Historische Namensformen:
- Nothfelt (817-842) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2, Bl. 105 vb, S. 192 (80)]
- Notfeldun; Nothveldun, in (1081) [Fälschungen um 1100 HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 585 und HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 586; Druck UB Mainz 1, S. 253-258, Nr. 358]
- Nothfelth, de; Nidernnothfelt, in (1123) [HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 591; Druck: Mainzer Urkundenbuch 1, S. 417-420, Nr. 514]
- Notvolde, in (1148-1162) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 3]
- Nothvelde, in (1206) [Kop. Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 98, Nr. 209]
- Nothvelde, de (1259) [Urkunden Kloster Hardehausen, S.175-176, Nr. 193]
- inferiori Notfelt, in (1267) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 58]
- inferiori Notfelde, in (1305) [Urkunden Kloster Hardehausen, S.391, Nr. 525]
- Notfelth inferiori (1314) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 140]
- Noitfelde, in (1332-1344) [Urkunden zur Geschichte der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont, bearb. von Louis Curtze, o.J., Exemplar in der Dienstbibliothek des Hessischen Staatsarchivs Marburg, S. 39-50, Nr. 31, hier S. 47]
- Nortfelden, in (1536) [Urkunden Kloster Hardehausen, S.774-775, Nr. 1292]
- Nothfeldt (1585) [Der ökonomische Staat, S. 95]
- Nothfeld (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 1]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1123)
- Dorf (1314)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Älteste Gemarkungskarte:
1777
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3514730, 5690930
UTM: 32 U 514650 5689094
WGS84: 51.352924° N, 9.210384° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
633028070
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 323, davon 220 Acker (= 68.11 %), 29 Wiesen (= 8.98 %), 39 Holzungen (= 12.07 %)
- 1961 (Hektar): 329, davon 40 Wald (= 12.16 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1537: 26 Wohnh. (Wolfhager Salb.)
- 1585: 34 Haush. (Der ökonomische Staat)
- 1747: 44 Haush. (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 310, davon 310 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 331, davon 305 evangelisch (= 92.15 %), 25 katholisch (= 7.55 %)
- 1970: 375
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 9. Jahrhundert: in regione Saxonie
- 1458: Landgrafschaft Hessen, Amt Wolfhagen
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Amt Wolfhagen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Wolfhagen
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wolfhagen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Wolfhagen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wolfhagen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
- 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Stadt Wolfhagen (s. Gemeindeentwicklung)
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Altkreis:
Wolfhagen
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Gericht:
- 1822: Justizamt Wolfhagen
- 1867: Amtsgericht Wolfhagen
- 1879: Amtsgericht Wolfhagen
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Herrschaft:
Ursprünglich in Adelsbesitz, im 14. Jahrhundert an die Landgrafen von Hessen gefallen. (1332-1344) erhält der Schultheiß Konrad von Helmern (Stadt Willebadessen) acht Mansen vom Grafen von Waldeck zu Lehen.
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.2.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadt Wolfhagen, deren Stadtteil Nothfelden seitdem ist.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- In der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts erhält das Kloster Fulda eine Schenkung in Nothfelden. Um 1081 bestätigt Erzbischof Siegfried I. von Mainz dem Kloster Hasungen u.a. den Besitz von fünf Mansen in Nothfelden. 1123 bestätigt der Mainzer Erzbischof dem Kloster Hasungen u.a. den Besitz von einem Mansus in Niedernothfeld, das von Obernothfeld getrennt genannt wird. Das Kloster erwirbt in der Folge weiteren Besitz in Nothfeld, u.a. 1307 vonKonrad Gerwici und Mechthild seine Ehefrau deren ganzes Erbe in Nothfelden in Feld, Wald, Hofstätten, Wiesen, Weiden, Bächen.
- 1206 bestätigt Papst Innozenz III. dem Kloster Berich Besitz in Nothfelden.
- 1267 übertragen Heinrich gen. v. Cleinenberc Bürger in Wolfhagen und seine Ehefrau Hildegund eine Hube in Niedernotfelden, die sie frei erkauft und lange zu eigen besessen hatten, der Peterskirche in Schützeberg.
- 1305 überträgt ein Bürger aus Wolfhagen dem Kloster Hardehausen eine Hufe in Nieder-Nothfelden. 1536 hat das Kloster Hardehausen Besitzanteile in Nothfelden, die zum Hof in Langel gehören.
- Seit 1515 haben die von der Malsburg Güterbesitz in Nothfelden.
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Zehntverhältnisse:
1348 sichert sich der Landgraf von Hessen den dritten Teil des Zehnten
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1390: Kirche (Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 355 nach Generalrepertorium Wolfhagen)
- 1410: Pfarrei
- 1505 und 1507 als capella bezeichnet.
- Romanischer Chorturm, saalförmiges Schiff von 1751
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Pfarrzugehörigkeit:
Pfarrei um 1410-1521 in den Subsidienregistern genannt, seit 1502 mit Schützeberg verbunden.
Nach der Reformation zunächst eigenständige Pfarrei, 1545 von Altenhasungen aus versehen, ab 1585 Fililal davon, so auch 1994.
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Schützeberg
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Nothfelden, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2176> (Stand: 1.4.2022)