Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
4621 Wolfhagen
Moderne Karten
Kartenangebot der Landesvermessung
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Historische Karten
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 14. Zierenberg

Weitere Informationen

Istha

Stadtteil · 333 m über NN
Gemeinde Wolfhagen, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

5 km südöstlich von Wolfhagen

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte südöstlich am Fuße des Isthaberberges. Kirche in zentraler Lage. Im Ort kreuzten sich ursprünglich die B 251 und die B 450, heute Umgehungsstraße südlich des Ortes.

Ersterwähnung:

1123

Siedlungsentwicklung:

1969 wird in Istha eine Stele gefunden, die als jungsteinzeitlicher Menhir interpretiert wird.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1253)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3516040, 5685559
UTM: 32 U 515960 5683725
WGS84: 51.304612° N, 9.228947° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

633028040

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 866, davon 684 Acker (= 78.98 %), 113 Wiesen (= 13.05 %), 4 Holzungen (= 0.46 %)
  • 1961 (Hektar): 920, davon 6 Wald (= 0.65 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Istha: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1458: Landgrafschaft Hessen, Amt Wolfhagen
  • 1585: Landgräfliches Niederhessen, Amt Wolfhagen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Wolfhagen
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wolfhagen
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Wolfhagen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Fritzlar, Amt Wolfhagen
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Stadt Wolfhagen(s. Gemeindeentwicklung)

Altkreis:

Wolfhagen

Gericht:

  • 1537 bildet Istha ein besonderes Gericht im Amt Wolfhagen (Wolfhagener Salbuch 1537).
  • 1821: Justizamt Wolfhagen
  • 1822: Justizamt Wolfhagen
  • 1867: Amtsgericht Wolfhagen
  • 1879: Amtsgericht Wolfhagen

Herrschaft:

1358 wird Istha von den Landgrafen von Hessen an die von Mederich verpfändet. 1376 wird das von den Landgrafen an Herbold von Mederich versetzte Dorf zu 1/4 vom Kloster Hasungen, zu 1/4 von den von Helmern (1386 an von Hertingshausen) und zu 1/2 von den von Schartenberg eingelöst. 1414 bekundet die Stadt Wolfhagen, dass sie für 50 Mark das vom Landgraf Hermann zu Hessen dem Abt Werner von Hasungen versetzte Dorf Istha für den Landgrafen Ludwig zu Hessen wieder eingelöst hat (HStAM Bestand Urk. 86 Nr. 1272).

1437-1448 hessisches Lehen Reinhards von Dalwigk und Friedrichs von Hertingshausen (Landau, Ritterburgen 2, S. 305 u. 318).

1448 verzichten Reinhard von Dalwigk und Friedrich von Hertingshausen nach der erneuten Niederlage gegen den Landgrafen von Hessen und den Erzbischof von Mainz auf die Weidelsburg und den Großteil ihrer Güter, u.a. das Dorf Istha. Seitdem haben die Landgrafen von Hessen die Herrschaft inne. 1555 ist diese im Salbuch von Stadt und Amt Wolfhagen mit aller Obrigkeit, Gericht, Ge- und Verbot, Dienst und Schaftrift umrissen (HStAM Bestand S Nr. 625, Bl. 8)

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadt Wolfhagen, deren Stadtteil Istha seitdem ist.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Vgl. Herrschaft
  • Seit 1200 erwirbt Kloster Hasungen nachweislich Besitz in Istha und ist 1253 Grundherr in Istha.

Zehntverhältnisse:

1209, 1253 und 1310 hat das Petersstift Fritzlar Zehnteinkünfte in Istha, überlässt aber 1253 dem Kloster Hausungen den Rodungszehnten zu Hälfte.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

Pfarrzugehörigkeit:

Pfarrei erst 1454 belegt, 1378, 1426 und 1446 jedoch schon Pfarrer.

1585 gehört Wenigenhasungen zur Pfarrei. 1872 hatte die protestantische Pfarrei der Klasse Wolfhagen als Filial Wenigenhasungen, das jedoch 1957 ins Kirchspiel Altenhasungen umgepfarrt wurde, während Oelshausen als Filialgemeinde zu Istha kam.

Patronat:

Das Patronat besaß vor der Reformation das Kloster Hasungen. Nach der Reformation gehörte es dem hessischen Landgrafen

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Johann Pötter 1524-1564, ehemaliger katholischer Priester, predigte schon 1524 evangelisch

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Schützeberg

1872: Protestantische Pfarrei der Klasse Wolfhagem

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Istha, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2097> (Stand: 1.4.2022)