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Dennhausen

Ortsteil · 150 m über NN
Gemeinde Fuldabrück, Landkreis Kassel 

Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise

Siedlung ↑

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

8,5 km südwestlich von Kassel

Lage und Verkehrslage:

Haufendorf mit ringartig um die Dorfkirche angeordneter Bebauung am Westrand der Söhre in einer Scheife am rechten Ufer der Fulda. Moderne regelmäßige Besiedlung im Westen in Richtung Dittershausen.

Ersterwähnung:

1253

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Freienhagen.

Historische Namensformen:

• Tennenhusen, in (1253) [HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 15; Schreibweise nach Druck in: E. E. Becker, Nachrichten von dem ehemaligen Benediktiner-Kloster Breitenau, in: Hessische Beiträge zur Gelehrsamkeit und Kunst, Bd. 2 (1787), Beilagen, S. 27-28, Nr. 4]
• Ten[n]husen (1289) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 40]
• Tennenhusen (1304) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 58]
• Denhůsen (1312) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 70]
• Tennenhusin, infra (1348) [Landgrafen-Regesten online Nr. 10823]
• Thennenhusen, in (1380) [Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. 314, Nr. 812]
• Denhausen (1585) [Der ökonomische Staat, S. 77]
• Denhausen (1597) [Fuldakarte HStAM Bestand Karten Nr. R III 7, Karte 9]
• Dennhausen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 1]

Bezeichnung der Siedlung:

• villa (1253)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

• Freienhagen
• Wormershausen
• Schloss Freienhagen (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)

Umlegung der Flur:

1950

Älteste Gemarkungskarte:

1702

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3534086, 5679665
UTM: 32 U 533998 5677833
WGS84: 51.250843° N, 9.487152° O OpenLayers

Statistik ↑

Ortskennziffer:

633008020

Flächennutzungsstatistik:

• 1885 (Hektar): 287, davon 177 Acker (= 61.67 %), 37 Wiesen (= 12.89 %), 0 Holzungen
• 1961 (Hektar): 436, davon 72 Wald (= 16.51 %)

Einwohnerstatistik:

• 1585: 17 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
• 1747: 24 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
• 1885: 419, davon 419 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
• 1961: 888, davon 804 evangelisch (= 90.54 %), 73 katholisch (= 8.22 %)
• 1970: 1973 Einwohner

Diagramme:

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung ↑

Verwaltungsbezirk:

• 1458: Landgrafschaft Hessen, Amt Neustadt Kassel
• 1585: Landgrafschaft Hessen, Amt Neustadt, Schöffenstuhl Dörnhagen
• 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Neustadt
• 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Neustadt
• 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Waldau
• 1814-1817: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Kaufungen
• 1817-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Waldau
• 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
• 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
• 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
• 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
• 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
• 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
• 1967: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel

Altkreis:

Kassel

Gericht:

• 1822: Landgericht Kassel
• 1850: Justizamt Kassel I
• 1867: Amtsgericht Kassel II
• 1879: Amtsgericht Kassel

Herrschaft:

1346 verkaufen die Hunde und von Holzhausen u.a. das Dorf Dennhausen mit Gerichten und allem Zubehör an Hessen (Landgrafen-Regesten online Nr. 2264).

1348 überträgt Landgraf Heinrich II. der Äbtissin von Kaufungen eine Rente aus Gütern in Niederkaufungen und erhält dafür die Fischereigerechtigkeit in der Fulda zwischen Dennhausen und Bergshausen. Noch 1378 (nicht 1388) wurden sie aber mit 1/4 belehnt (Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1, Urkundenbuch, S. 456, Nr. 422; Landgrafen-Regesten online Nr. 3331). In der Folge geben die Landgrafen ihre Rechte zu Lehen aus, 1408 zur Hälfte an die von Grifte, die erst 1569 zugunsten von Hessen verzichten.

Durch die Nennung im Pfluggeldregister 1458 geht seine Zugehörigkeit zur Landgrafschaft Hessen hervor.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.7.1967 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss der Gemeinden Dennhausen und Dittershausen zur neu gebildeten Gemeinde Fuldabrück.

Besitz ↑

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

• In Dennhausen erhält das Kloster Breitenau 1253 von der Witwe Hermanns von Holzhausen Allod, 8 Schilling Einkünfte und ein Drittel der Fischerei. In der Folge kommen weitere Güter hinzu, u.a. zwei Drittel des Kirchenpatronats.
• 1380 haben die Ritter Otto gen. Hund und Hartmann von Englis Besitzansprüche in Dörnhagen und Dennhausen.

Kirche und Religion ↑

Ortskirchen:

• Pfarrei und Kapelle (1289)
• Im Kern spätgotischer Saalbau, 1730/31 erneuert

Pfarrzugehörigkeit:

1569 mit Bergshausen und Dittershausen zu Dörnhagen eingepfarrt, 1585 und auch 1872 Filial von davon. 1973 Zusammenschluss der früheren Filialgemeinden von Dörnhagen, Dennhausen und Dittershausen zur Kirchengemeinde Fuldabrück.

Patronat:

1289 einigt sich Kloster Breitenau mit Hartmann von Englis über das Patronat.

1304 erwirbt es 2/3 daran, 1312 haben die Hunde 1/3 Anteil am Patronat.

1346 verkaufen die Hunde ihren Besitz an die Landgrafen von Hessen. Spätestens mit der Übernahme der Breitenauer Rechte 1527 sind die Landgrafen Alleinbesitzer in Dennhausen.

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Lüdecke 1527(?)-1550, ehemalige Ordensperson zu Hasungen

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Mainzer Kirchenprovinz, Archipresbyterat Fritzlar, Erzpriestersprengel Gensungen

Kultur ↑

Schulen:

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

• Flurnamen mündliche Sammlung

Nachweise ↑

Literatur:

• Denkmaltopographie Landkreis Kassel, Bd. II, S. 157-165
• Geschichte des Dorfes Dennhausen
• Eisenträger/Krug, Territorialgeschichte der Kasseler Landschaft, S. 205,
• Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 195
• Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 85
• W. Classen, Kirchliche Organisation Althessens, S. 199
• Holtmeyer, Landkreis Kassel, S. 48-49
• Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 491

Zitierweise ↑

„Dennhausen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2256> (Stand: 23.3.2022)