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KDR 100, TK25 1900 ff.

Hadebrachtshausen

Wüstung · 247 m über NN
Gemarkung Mönchehof, Gemeinde Espenau, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

8 km nordwestlich von Kassel

Lage und Verkehrslage:

Vorgängersiedlung (Grangienanlage) an der nach Südosten Richtung Fulda fließenden Espe an der Stelle des heutigen Dorfes Mönchehof. Anschluss an die Verkehrsverbindung der Straße Höxter-Kassel sowie der "Holländischen Straße" zwischen Paderborn, Warburg und Kassel.

Ersterwähnung:

1145

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Für den Hof und das im 16. Jahrhundert entstehende Dorf setzt sich seit der Mitte des 15. Jahrhunderts der Name Mönchehof durch.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1216)
  • curia (1313)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3531555, 5694731
UTM: 32 U 531469 5692893
WGS84: 51.386403° N, 9.452233° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63300702002

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1458/59: Landgrafschaft Hessen, Amt Kassel (unter Mönchehof)
  • 1483: Landgrafschaft Hessen, Gericht, später Amt Ahna

Altkreis:

Kassel

Herrschaft:

Das ursprünglich Kaufunger Obereigentum am Zehnten (s. dort) lässt ursprüngliches Reichsgut in den drei Hufen in Betracht ziehen, aber nicht mit Sicherheit erschließen.

1259 verzichtet der Ritter Hermann von Wolfershausen auf die Vogteirechte über einige Güter bei Hadebrachtshausen zugunsten des Klosters Hardehausen.

Landgraf Otto von Hessen schenkt dem Abt und Konvente des Klosters Hardehausen 1313 einen Busch (rubus), gelegen bei dem Hofe Hadebrachtshausen. 1340 befreit Landgraf Heinrich von Hessen den Hof zu Hadebrachtshausen, den Abt und Konvent von Hardehausen von dem RItter Elffert von Rodenberg erworben haben, von allen Diensten, Pflichten und Besteuerung.

1363 überlässt Landgraf Heinrich seinen Leuten den Busch Dasberg, der auf der Hufe (hobe) zu liegt.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Mitte des 12. Jahrhunderts ist Besitz in Hadebrachthausen in den Händen des Klosters Helmarshausen. 1145 tauscht Kloster Weißenstein Besitz in Kirchbauna gegen solchen in Hadebrachtshausen.
  • 1216 hat das Kloster Hardehausen in dem gänzlich wüst gewordenen Ort Hadebrachtshausen einen Hof als Grangienanlage neu begründet, von dem aus der für das Zisterzienserkloster bedeutende Besitzkomplex im Raum Kassel erschlossen und verwaltet wird. Dabei muss sich das Kloster in der Anfangsphase mit einem Ministerialengeschlecht der Landgrafen von Hessen auseinandersetzten. 1233 verzichtet Kloster Hasungen auf Ansprüche auf Güter in und bei Hadebrachtshausen zugunsten von Hardehausen. In der Folge wird weiterer Besitz hinzugewonnen. 1370 verfügt die Hardebrachtshäuser curia über 32 Hufen, 1374 kamen 26 weitere Hufen hinzu. Der Güterbesitz war zum größen Teil gegen Pacht ausgetan, so dass der Hof in Hadebrachtshausen überwiegend als Hebestelle fungierte.
  • Zur weiteren Entwicklung s. Mönchehof

Zehntverhältnisse:

Zwischen den Jahren 1198 und 1228 verkaufen die Ritter Albert von Wolfsanger, Konrad von Peckelsheim und Eckhard von Breitingen mit Genehmigung der Äbtissin Lutgart von Kaufungen dem Kloster Hardehausen den Zehnten von Hadebrachtshausen. 1248 verzichtet Norbert von Peckelsheim auf den Zehnten von Hadebrachtshausen zugunsten des Klosters Hardehausen.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Hadebrachtshausen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2771> (Stand: 27.4.2022)