Historisches Ortslexikon
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Weitere Informationen
Kirchhosbach
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Stadtteil · 240 m über NN
Gemeinde Waldkappel, Werra-Meißner-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
13 km südwestlich von Eschwege gelegen
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Lage und Verkehrslage:
An der südöstlichen Gemeindegrenze von Waldkappel im Tal des Hosbaches gelegen
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Ersterwähnung:
1141
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Bei den drei in der Urkunde 1141 ohne Bestimmungswort genannten Orten Hasebach, altero Hasbach und deserto Hassbach handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Kirchhosbach sowie die Wüstungen Grubenhosbach und Lerchenhosbach. Stadthosbach und Thurnhosbach kommen hierfür nicht in Betracht (vgl. K. Kollmann, Erstwähnung und frühe Geschichte, in: 850 Jahre Kirchhosbach, 1141 - 1991, S. 5-7)
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Historische Namensformen:
- Hasebach, in; Hassbach (1141) [verunechtet 13. Jh., Kop. 16. Jh., UB Mainz 2,1, S. 45-53, Nr. 28]
- Kirchhoßpach (1448) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 537-538, Nr. 1368, Anm. 1, mit falscher Datierung auf 1408; zur korrigierten Datierung s. K. A. Eckhardt, Eschwege als Brennpunkt thüringisch-hessischer Geschichte, S. 128; StA Wü, MIB 25 fol. 279 [01], in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe mit Borghespach]
- Kirch-Hosbach
- Hosbach, Kirch-
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1141)
- Mengedorf (1654)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3563564, 5665189
UTM: 32 U 563465 5663362
WGS84: 51.118219° N, 9.906761° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
636012090
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 583, davon 182 Acker (= 31.22 %), 18 Wiesen (= 3.09 %), 366 Holzungen (= 62.78 %)
- 1961 (Hektar): 583, davon 188 Wald (= 32.25 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1585: 36 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 42 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 250, davon 250 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 230, davon 222 evangelisch (= 96.52 %), 6 katholisch (= 2.61 %)
- 1970: 398
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1141: Honer Mark (in pago, qui dicitur Hunether marca)
- 1460: Landgrafschaft Hessen, Amt Eschwege, Gericht Boyneburg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederfürstentum, Amt Eschwege, Gericht Boyneburg
- 1654: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bischhausen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bischhausen
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bischhausen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Bischhausen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bischhausen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
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Altkreis:
Eschwege
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Gericht:
- 1822: Justizamt Bischhausen
- 1867: Amt Bischhausen
- 1879: Amtsgericht Bischhausen
- 1932: Amtsgericht Eschwege
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Herrschaft:
Der Mainzer Erzbischof Markolf bestätigt 1141, dass Graf Siegfried IV. von Northeim dem Kloster Northeim Güter aus seinem Besitz, darunter vier Hufen und eine Mühle in (Kirch-) hosbach, geschenkt hat. Der Erzbischof fügt noch den Kirchenzehnten hinzu.
Seitdem ist es ein Dorf der von Boyneburg-Bischhausen
1650 kommt es zur Veräußerung boyneburgscher Lehngüter (sogenannte bemmelbergische Anteile) u.a. in Kirchhosbach an Hessen, wodurch die Landgrafen stärker an der Ortsherrschaft partizipieren und versuchen Einfluss auf das Gericht Boyneburg geltend zu machen. 1654 ist Kirchhosbach ein sogenanntes Mengedorf, d.h. zweiherrig.
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Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil nach Waldkappel eingegliedert.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1141 bestätigt der Mainzer Erzbischof Markolf dem von dem Grafen Siegfried IV. von Boyneburg und seinen Vorfahren gegründeten Benediktinerkloster Blasien zu Northeim u.a. seinen Besitz zu (Kirch-) hosbach. Der Besitz des Klosters Northeim gelangt um 1200 an das Kloster Bursfelde, welches ihn noch 1446 innehat und mit Zustimmung des Mainzer Erzbischofs an die Boyneburger veräußert.
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Zehntverhältnisse:
1141 fügt der Mainzer Erzbischof der Schenkung an das Kloster Northeim den Zehnten hinzu.
- Kirche und Religion ↑
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Pfarrzugehörigkeit:
Es war 1585 wie 1872 Filial von Bischhausen.
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation vermutlich in den 1530er Jahren.
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- 850 Jahre Kirchhosbach, 1141 - 1991
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 250 f. (Hosbach)
- Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis 1, S. 502 - 508
- Fundberichte aus Hessen, 1991, S. 533 (Sippel) > Grabung in Kirche
- Zitierweise ↑
- „Kirchhosbach, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6188> (Stand: 16.4.2024)