Historisches Ortslexikon
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Weitere Informationen
Hochhausen
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Wüstung · 421 m über NN
Gemarkung Grandenborn, Gemeinde Ringgau, Werra-Meißner-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Wüstung
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Lagebezug:
13 km südsüdwestlich von Eschwege gelegen
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Lage und Verkehrslage:
2 km südsüdöstlich der Ortsmitte von Grandenborn mit einer nahen Kirche und Quelle (hier ist die Dorfstelle mittig lokalisiert)
Im Bereich der Wüstung fand K. Sippel 1991 in der Talschlussmulde eines nach Südosten ziehenden Tals im Ackergelände sowie auf einer dazwischen befindlichen Wiese auf einer Fläche mit dem Durchmesser von etwa 200 m (hier mittig lokalisiert) beinahe 100 Scherben, die etwa aus dem 10./11. bis 13. Jahrhundert stammen. Damit ließ sich die Wüstung erstmals genauer lokalisieren.
Zudem liegt in der Wiese eine aus großen Kalksteinen errichtete, über die Oberfläche aufragende Fassung einer ehemaligen Quelle, die nun ausgetrocknet ist und den Namen "Der gute Born" trägt (4926: um 3573080 / 5659580).
Nördlich der Dorfstelle konnte schließlich auch der zugehörige Kirchenstandort ermittelt werden. Er befindet sich nahe oberhalb einer hohen Böschung im Wiesengelände, die mit Bäumen und Hecken bestanden ist (4926: 3573170 / 5659700).
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Ersterwähnung:
1335
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Letzterwähnung:
1587
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Siedlungsentwicklung:
Das Dorf ist 1359 noch bewohnt, 1587 nur noch Gesträuch. Lesefunde von Keramik des 11. bis 13. Jahrhunderts weisen die Ortslage aus.
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Historische Namensformen:
- Hochusen, in (1335) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 388-389, Nr. 990]
- Hohhusen (1343) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 397-398, Nr. 1012]
- Hochusen, zu (1343) [HStAM Bestand Urk. 102 Nr. 13]
- Hochusen (1359) [HStAM Bestand Urk. 13 Nr. 2468; Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 428, Nr. 1102 (aus dem Germröder Kopiar)]
- Hochhusen (1360) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 429-430, Nr. 1106]
- Hochußin (1367) [Abschrift, Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 49 Nr. 4669]
- Hohhusin (1368) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 447, Nr. 1153]
- Hachhausen (1587) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 49 Nr. 525]
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Bezeichnung der Siedlung:
- ville (1343)
- Gesträuch (1587)
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3573140, 5659580
UTM: 32 U 573037 5657756
WGS84: 51.066669° N, 10.042368° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63601002002
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- Ringgau
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Altkreis:
Eschwege
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Gericht:
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1335 beschenkt Reinhard von Boyneburg das Kloster Germerode mit Einkünften u.a. aus Grandenborn und Hochhausen. Hierzu gibt Abt Johannes von Hersfeld 1343 seinen Zuspruch.
- Ludwig von Baumbach hat 1343 zu Hochusen und anderen Orten des "Reynkowe" hersfeldische Lehengüter (Depos. v. Baumbach). 1367 wird Dietrich Voln von Hermann von (Boyneburg)-Hohenstein mit einem Vorwerk und einer Hufe sowie mit Geld- und Naturalabgaben zu Hochhausne belehnt.
- Das Gesträuch zu "Hochhausen" wird 1587 denen von Boyneburg zugesprochen.
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Zehntverhältnisse:
1360 übereignen Lutze von Nesselröden und seine Frau Margartet dem Kloster Germerode den Zehnten u.a. über 26 Hufen in Grandenborn und 15 in Hochhausen.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Nördlich der Dorfstelle befand sich eine zugehörige Kirche, die im Steuerkataster von 1744 mit der Flurbezeichnung auf der Hochhäuser Kirche zu finden ist.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zwischen Teich und Boyneburg. Grandenborn 1270-2020, S. 13-16
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 239
- Fundberichteaus Hessen, 1996, S. 513 (Sippel)
- Zitierweise ↑
- „Hochhausen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6021> (Stand: 23.6.2023)