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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 60. Marburg

Göttingen

Ortsteil · 196 m über NN
Gemeinde Lahntal, Landkreis Marburg-Biedenkopf 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

6,5 km nördlich von Marburg

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in Talmündungslage auf der Niederterrasse des linken Wetschaftsufers

Moderne Bebauung im Norden

Auf die B 62 stößt in Ortsmitte die B 252

Die alte Niederrheinische Straße führte von Göttingen nördlich der Eibenhardt am Chausseehaus nördlich Bürgeln auf den heutigen Zug der B 62

Ein Nebenstrang der alten Landstraße Frankfurt-Bremen führte seit dem 30jährigen Krieg durch Göttingen nach Cölbe im Zuge der heutigen B 62

Ersterwähnung:

1300

Historische Namensformen:

Umlegung der Flur:

1906/1907

Älteste Gemarkungskarte:

1726

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3484198, 5637905
UTM: 32 U 484130 5636090
WGS84: 50.876268° N, 8.774433° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

534012030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1838 (Kasseler Acker): 367 stellbares Land, 85 Wiesen, 18 Gärten
  • 1885 (Hektar): 128, davon 64 Acker (= 50.00 %), 33 Wiesen (= 25.78 %), 3 Holzungen (= 2.34 %)
  • 1961 (Hektar): 137, davon 2 Wald (= 1.46 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1502: 4 Männer
  • 1577: 8 Hausgesessene
  • 1630: Pest - keine Erhebung
  • 1681: 6 hausgesessene Mannschaften
  • 1747: 9 Haushalte
  • 1784: 1 Müller, 1 Schmied, 1 Schneider, 2 Wagner, 1 Leineweber, 1 Wirt, 1 Schäfer, 1 Tagelöhner
  • 1784: 74 Einwohner
  • 1838 (Familien): 10 Ackerbau, 3 Gewerbe, 3 Tagelöhner 10 nutzungsberechtigte, 6 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 6 Beisitzer
  • 1861: 100 evangelisch-lutherische, 2 römisch-katholische Einwohner
  • 1885: 116, davon 116 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961 (Erwerbspersonen): 28 Land- und Forstwirtschaft, 26 Produzierendes Gewerbe, 16 Handel und Verkehr, 19 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1961: 183, davon 153 evangelisch (= 83.61 %), 28 katholisch (= 15.30 %)

Diagramme:

Göttingen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1374: Grafschaft (Amt) Wetter
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Wetter
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis:

Marburg

Gericht:

  • 1821: Justizamt Wetter
  • 1867: Amtsgericht Wetter
  • 1948: Amtsgericht Marburg

Gemeindeentwicklung:

Am 1.7.1974 wurde Göttingen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil in die Gemeinde Lahntal eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1308 besitzen die von Hohenfels ein Lehnsgut in Göttingen. 1315 kauft das Kloster Caldern Güter in Göttingen. 1323 verkauft die Johanniterkommende Wiesenfeld dem Edelknecht und Marburger Burgmann Heinrich Zöllner ihren Güterbesitz. 1339 statten die Döring die Kapelle zu Wehrshausen mit Güterbesitz in Göttingen aus. 1384 besitzt der Ritter Volpracht Hose einen Hof zu Göttingen. 1570 waren 4 Höfe dem Landgraf abgabepflichtig: Kaldenerhof (seit der Reformation im Besitz der Universität Marburg), Friedrichshof, Wehrshäuser Hof (im Besitz der Wehrshäuser Kirche) und Barbenhof (im Besitz des Deutsche Orden Marburg). Die Mühle in Göttingen ist 1380 im Besitz der Vierherren des Stifts Wetter, 1408 im Besitz des Mainzer Stiftsherrn Heinrich Sibode. 1630 war die Mühle dem Landgraf dienstbar. Sie verfügte über 2 Mahlgänge und 1 Schlaggang.
Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

1577: nach Unterrosphe, nach 1630(?) nach Oberrosphe eingepfarrt

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Göttingen, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9079> (Stand: 29.3.2022)