Historisches Ortslexikon
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- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 4. Biedenkopf
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 48. Treisbach / 59. Caldern
Brungershausen
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Ortsteil · 230 m über NN
Gemeinde Lahntal, Landkreis Marburg-Biedenkopf - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
8,5 km südöstlich von Biedenkopf
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Lage und Verkehrslage:
Kleines geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss beiderseits des in das Lahntal austretenden Warzenbachs. Südöstlich abgesetzt Einzelhöfe an der Wegspinne bei der B 62.
Straße von Warzenbach stößt knapp 1 km südöstlich Brungershausen auf die B 62 (alte Niederrhein. Straße).
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Ersterwähnung:
um 1130
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Siedlungsentwicklung:
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Wetter West.
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Historische Namensformen:
- Brungozeshusun (um 1130) [Gensicke, Vogtei Ebsdorf, S. 101]
- Brungozhusen (um 1235)
- Brungodeshusen, de (1254)
- Brungozishusen (1265)
- Brungeshusen (1281)
- Brungershusen (1290)
- Brungerchusen, de (1297)
- Brungirchusin (1374)
- Brumerßhußen (1515)
- Brengershusen (1515)
- Brommershausen (1577)
- Brungerßhaußen (1630)
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Bezeichnung der Siedlung:
- Vronhop 1290 [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1, 1 Nr. 539]; Dorf 1370. Hof 1511 und 1630.
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Burg Brungershausen
- Dammhammer
- Gruelichesmühle
- Burg Brungershausen (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
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Umlegung der Flur:
1907/1908
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Älteste Gemarkungskarte:
1751
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3474240, 5636960
UTM: 32 U 474176 5635145
WGS84: 50.867415° N, 8.633022° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
534012010
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Flächennutzungsstatistik:
- 1838 (Kasseler Acker): 317 stellbares Land, 70 Wiesen, 14 Gärten, 14 Triesche.
- 1885 (Hektar): 123, davon 67 Acker (= 54.47 %), 28 Wiesen (= 22.76 %), 3 Holzungen (= 2.44 %)
- 1961 (Hektar): 254, davon 130 Wald (= 51.18 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1577 und 1680: 2 Hausgesessene.
- 1767: 1 Müller genannt.
- 1767: 6 Haushalte mit 49 Einwohnern.
- 1838 (Familien): 5 Ackerbau, 2 Gewerbe, 4 nutzungsberechtigte, 3 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 3 Beisitzer.
- 1838: 60, 1885: 80 Einwohner.
- 1861: alle Einwohner evangelisch -lutherisch.
- 1885: 80, davon 80 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1925: 71, 1939: 73, 1950: 110, 1961: 68 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 31 Land- und Forstwirtschaft, 3 Produzierendes Gewerbe, 3 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 68, davon 62 evangelisch (= 91.18 %), 6 katholisch (= 8.82 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1577 und später: Gericht Caldern
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Wetter
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
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Altkreis:
Marburg
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Gericht:
- 1821: Justizamt
- 1867: Amtsgericht Wetter
- 1948: Amtsgericht Marburg
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.7.1974 wurde Burgershausen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil in die Gemeinde Lahntal eingegliedert.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Um 1130 ist Brungershausen einschließlich des Zehnten Zubehör der Villikation Ebsdorf des Mainzer St. Stephansstifts, deren Einkünfte seit 1249 an die Landgrafen verpachtet sind.
- Um 1235 schenkt der Pfarrer Heinrich von Caldern der dortigen Kirche Güter in Brungershausen.
- 1265 erwirbt Kloster Caldern Güter von den Milchling von Nordeck und den von Griedel, 1269 von Graf Wittekind von Naumburg; 1270 tauscht das Kloster Güter in Michelbach gegen Güter in Brungershausen.
- 1272 verkauft Kloster Haina Kloster Caldern die Mühle in Brungershausen mit Zubehör; 1290 verzichtet Ludwig von Bergheim gegenüber dem Kloster auf sein Recht am Wehr bei der Mühle. Weitere Gütererwerbungen des Kloster 1281-1290; 1282 verzichtet der Landgraf zugunsten des Klosters auf sein Recht am Hauwald und dem Homberg, behält sich aber den Wildbann und den Medem vor, falls der Wald gerodet wird; 1296 schenkt der Landgraf dem Kloster den Homberg mit allen Rechten außer dem Rodezehnten, der dann 1370 erlassen wird.
- 1290/91 nimmt das Kloster vom Deutschen Orden Marburg den sog. Fronhof in Erbpacht. Um 1290 verleiht Ritter Hartmann von Lehrbach dem Kloster seinen Hof zu Brungershausen. 1294 kauft das Kloster den Hof der von Bicken, 1309 die Güter Sibolds von Rohrbach. Weitere Gütererwerbungen des Klosters 1318, 1324 und 1325. 1336 befreien die Landgrafen wie ihre Vorfahren die Güter des Kloster zu Brungershausen von allen Steuern, Abgaben und Diensten. Der zuletzt offenbar den ganzen Ort umfassenden Güterbesitz des Kloster Caldern wurde nach der Reformation der Universität Marburg überwiesen.
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Zehntverhältnisse:
1341 gehört der Zehnte dem Erzstift Mainz.
- Kirche und Religion ↑
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Pfarrzugehörigkeit:
1613 und später nach Caldern eingepfarrt.
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1605, 1624 wieder lutherisch.
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Sendbezirk Michelbach.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 44 f.,
- Zitierweise ↑
- „Brungershausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9011> (Stand: 9.7.2019)