Historisches Ortslexikon
- Messtischblatt
- 5119 Kirchhain
- Moderne Karten
- Kartenangebot der Landesvermessung
- Topografische Karten
- KDR 100, TK25 1900 ff.
- Historische Karten
- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 61. Kirchhain
- Gerichtsstätten
- Gerichtsplatz in Schwarzenborn (Cölbe)
Schwarzenborn
-
Ortsteil · 260 m über NN
Gemeinde Cölbe, Landkreis Marburg-Biedenkopf - Siedlung ↑
-
Ortstyp:
Dorf
-
Lagebezug:
9 km nordwestlich von Kirchhain
-
Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss an nach Nordosten abfallendem Hang. Hangsenkrechte Bebauung beiderseits des Verbindungaweges zwischen alter Landstraße Frankfurt-Kassel im Norden und moderer Straßeführung der B 3 im Süden von Schwarzenborn. Kirche am Südost-Rand des Ortes
-
Ersterwähnung:
1211/1216
-
Historische Namensformen:
- Svarcinburne (1211/16) [Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 2, Nr. 545]
- Swarcinburgne (1211/16) [Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 2, Nr. 545]
- Swarcinborne (1446)
- Swartzenbomnn (1457)
- Schwartzenborn (1577)
-
Bezeichnung der Siedlung:
- villa 1211/16
-
Umlegung der Flur:
18. Jahrhundert
-
Älteste Gemarkungskarte:
1915/16
-
Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3490164, 5640056
UTM: 32 U 490094 5638240
WGS84: 50.895736° N, 8.859139° O OpenLayers - Statistik ↑
-
Ortskennziffer:
534006060
-
Flächennutzungsstatistik:
- 1838 (Kasseler Acker): 489 stellbares Land, 123 Wiesen, 24 Gärten
- 1885 (Hektar): 169, davon 127 Acker (= 75.15 %), 25 Wiesen (= 14.79 %), 3 Holzungen (= 1.78 %)
- 1961 (Hektar): 186, davon 6 Wald (= 3.23 %)
-
Einwohnerstatistik:
- 1577: 11 (7 landgräflich), 1630: 16 (12 landgräflich) hausgesessene 1681: 8 hausgesessene Mannschaften (nur landgräflich Anteil). 1744: 48 (nur landgräflich Anteil), 1838: 160, 1885: 123, 1925: 111, 1939: 113, 1950: 171, 1961: 131 Einwohner - 1861: 146 evangelisch-lutherisch, 2 evangelisch-ref.Einwohner 1961: 118 evangelisch, 10 römisch-katholisch Einwohner - 1630: 14 Ackerleute (10 landgräflich), 2 (lgfl.) Einläuftige 1744 (nur landgräflichAnteil): 3 Ziegelbrenner, 1 Schneider, 4 Leineweber (arbeiten nur für Eigenbedarf). 1838 (Familien): 10 Ackerbau, 1 Gewerbe, 12 Tagelöhner 13 nutzungsberechtigte Ortsbürger, 9 Beisitzer. 1961 (Erwerbspersonen): 55 Land- und Forstwirtschaft, 16 Produzierendes Gewerbe, 7 Handel und Verkehr, 5 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1885: 123, davon 122 evangelisch (= 99.19 %), 1 katholisch (= 0.81 %)
- 1961: 131, davon 118 evangelisch (= 90.08 %), 10 katholisch (= 7.63 %)
-
Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
-
Verwaltungsbezirk:
- 1330 ist Sch. vom Erzstift Mainz an die Milchling von Schönstadt versetzt; 1366 löst das Stift Amöneburg die Pfandschaft ein. 1358 ist Sch. Zubehör einer (ehem. fuld.?) Vogtei der Grafen von Ziegenhain; der Vogtweizen wird auf die Burg Rauschenberg geliefert. 1395 und später: Gericht Schönstadt
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Rosenthal
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
-
Altkreis:
Marburg
-
Gericht:
- 1821: Landgericht Marburg
- 1850: Justizamt Marburg
- 1867: Amtsgericht Marburg
-
Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1970 wurden Schönstadt und Schwarzenborn im Zuge der hessischen Gebietsreform zur neu gebildeten Gemeinde Schönstadt zusammengeschlossen. Am 31.12.1971 wurden Schönstadt und Schwarzenborn als Ortsteile der neu gebildeten Gemeinde Cölbe eingegliedert.
- Besitz ↑
-
Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1211/16 erwirbt das Stift Wetter im Tausch mit Kloster Haina ein Gut zu Sch. - Um 1240 vertauscht Kloster Haina dem Ritter Werner von Rupertshausen ein Gut; Tausch 1263 bestätigt. - Um 1248 besitzt das Erzstift Mainz 1 Hufe in Sch.; 1324 2 mainzisch Höfe genannt 1366 löst das Stift Amöneburg die 1330 an die Milchling von Schönstadt verpfändeten mainzisch Güter ein. - 1273 verpachtet das Stift Wetzlar Konrad von Marburg 1 Hufe und weitere Einkünfte in Sch. als Zubehör der Cölbe-Bürgeln; 1334 an die Landgrafen verkauft. 1371 erwirbt Stift Amöneburg Güter zu Sch. - 1572 wird eine dem Landgraf dienstbare Mühle in Sch. erwähnt - Landgräfliche Zehntrechte 1554 erwähnt 1592 haben die von Fleckenbühl Zehntrechte
- Kirche und Religion ↑
-
Ortskirchen:
- 1319: Pfarrkirche (Regesten der Erzbischöfe von Mainz von 1289-1396, Abt. 1, Bd. 1, S. 409, Nr. 2112)
-
Pfarrzugehörigkeit:
1592 und später: Filiale von Betziesdorf
-
Patronat:
1319 präsentieren bereits seit altersher Graf Johann von Ziegenhain und das Erzstift Mainz abwechselnd
1577: landgräflich
-
Bekenntniswechsel:
Da Filial von Betziesdorf, Einführung der Reformation vermutlich ab 1527.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1609(?), 1624 wieder lutherisch.
-
Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Stephan, Dekanat Christenberg, Sendbezirk Schönstadt
-
Juden:
Juden 1744 genannt
- Kultur ↑
-
Schulen:
1910 einklassige Volksschule
-
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
-
Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Schwarzenborn, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9318> (Stand: 29.3.2022)