Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Lindenstruth

Ortsteil · 227 m über NN
Gemeinde Reiskirchen, Landkreis Gießen 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

7,5 km westlich von Grünberg

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrißmerkmalen in der Talaue der Wieseck. Kirche am Nord-Rand des Ortes

Straßenverbindung nach Grünberg, Hattenrod, Reiskirchen und Winnerod

Ersterwähnung:

1243

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • Dorf 1438

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Älteste Gemarkungskarte:

1863

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3489783, 5606457
UTM: 32 U 489713 5604654
WGS84: 50.593699° N, 8.854658° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

531016050

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 1092, davon 699 Acker, 268 Wiesen, 72 Wald
  • 1961 (Hektar): 275, davon 4 Wald

Einwohnerstatistik:

  • 1577: 17 Hausgeseße
  • 1630: 8 zweispänn., 5 einspänn Ackerl., 2 Einläufige
  • 1669: 81 Seelen
  • 1742: 1 Geistl./Beamter, 47 Untert., 8 junge Mannschaften, kein Beisasse/Jude
  • 1804: 239 Einwohner
  • 1834: 345 Einwohner
  • 1885: 289 Einwohner
  • 1925: 347 Einwohner
  • 1939: 351 Einwohner
  • 1950: 473 Einwohner
  • 1961: 445 Einwohner
  • 1830: 291 evangelische Einwohner 1961: 356 evangelische, 67 römisch-katholische Einwohner
  • 1961 (Erwerbspers.): 93 Land- und Forstwirtsch., 92 Prod. Gewerbe, 26 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 29 Dienstleistung(en) und Sonstige

Diagramme:

Lindenstruth: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1391 und später: Landgrafschaft Hessen, Landgericht Grünberg
  • 1538: einzelne Güter unterstehen der Vogtei Winnerod
  • 1567-1604: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Grünberg; 1604 an Hessen-Darmstadt
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Grünberg, Landgericht Grünberg
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Grünberg
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Grünberg
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
  • 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen

Altkreis:

Gießen

Gericht:

  • 1821: Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Grünberg

Gemeindeentwicklung:

Am 1.1.1977: Eingliederung nach Reiskirchen

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1347 - 1359 verkauft Volpracht gen. von Sassen, Bürger zu Grünberg, Kloster Arnsburg seine vom Vater ererbte Gülte zu Lindenstruth(Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 874).
  • 1489 verkauft Kloster Arnsburg den Grünberger Antonitern seinen Besitz zu Lindenstruth (3 Beständer) (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 2 S. 36 f.).
  • 1438 bekunden Meingoz Gulden und seine Frau Liese, daß sie die Dörfer Lauter und Lindenstruth von den Strebekotz und Henne Riedesel eingelöst haben und nunmehr innehaben, bis sie der Landgraf wieder einlöst (Demandt, Regesten Kopiare 1 Nr. 231).
  • 1311 vertauschen Konrad gen. Finke und seine Kinder ihre Güter mit allem Zubehör zu Lindenstruth dem Kloster Wirberg. Im 15. Jahrhundert bestehen Pachtansprüche. Um 1484 und dann öfter wird das in Lindenstruth gelegene Gut erneut gegen Pacht ausgetan (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 1009, 1143, 1163, 1181, 1217, 1247, 1260).

Ortsadel:

1243-1368

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

1577 bei Veitsberg-Saasen eingepfarrt, seit der Reformation aber schon vom Pfarrer In Wirberg versehen. 1912 als Filiale von Veitsberg nach Winnerod umgepfarrt

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich um 1527.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1903

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Lindenstruth, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10379> (Stand: 7.3.2022)