Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Geilshausen

Ortsteil · 258 m über NN
Gemeinde Rabenau, Landkreis Gießen 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

8 km nordwestlich von Grünberg

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß auf der Niederterrassse des Lumdatales, links des Flusses; von Westen einmündend zwei Seitentälchen. Kirche mit mächtigem Wehrkirchturm und ummauerten ehem. Kirchhof in zentraler Lage.

Bahnhof der Eisenbahnlinie Grünberg – Lollar ("Lumdatalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.8.1896) bis zur Stilllegung der Strecke am 26.5.1963.

Ersterwähnung:

1282/83

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Älteste Gemarkungskarte:

1894

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3492615, 5612360
UTM: 32 U 492544 5610555
WGS84: 50.646806° N, 8.894535° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

531015020

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 3390, davon 1839 Acker, 500 Wiesen, 773 Wald
  • 1961 (Hektar): 863, davon 280 Wald

Einwohnerstatistik:

  • 1577: 48 Hausgesesse
  • 1669: 88 Seelen
  • 1742: 1 Geistl./Beamter, 52 Untert., 15 Junge Mannschaften, 21 Beisassen/Juden 1804: 372 Einwohner
  • 1834: 428 Einwohner
  • 1885: 476 Einwohner
  • 1925: 513 Einwohner
  • 1939: 543 Einwohner
  • 1950: 828 Einwohner
  • 1961: 700 Einwohner
  • 1830: 438 evangelische, 1 römisch-katholische Einwohner, 4 Juden
  • 1961: 617 evangelische, 76 römisch-katholische Einwohner
  • 1961 (Erwerbspers.): 153 Land- und Forstwirtsch., 144 Prod. Gewerbe, 38 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 23 Dienstleistung(en) und Sonstige

Diagramme:

Geilshausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1577: Gericht Londorf
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Allendorf an der Lumda, Gericht Londorf
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Allendorf an der Lumda
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Grünberg
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
  • 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen

Altkreis:

Gießen

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 Eingliederung nach Rabenau

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1304 verkaufen die Grünberger Bürger Sigelo und Sehild dem Zisterzienserkloster Caldern einen Martinzins aus ihren 2 Gütern zu Geilshausen. 1359 hat das Kloster das sogenannte Erweyssackisgud zu Geilshausen zu Landsiedelrecht verpachtet (Schunder, Die oberhessischen Klöster Nr. 90, 147).
  • Seit Ende des 15. Jahrhunderts ist Besitz des Klosters Wirberg in Geilshausen zur Leihe ausgegeben (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 1235, 1273, 1338f.).
  • 1489 verkauft Kloster Arnsburg den Grünberger Antonitern seinen Besitz zu Geilshausen (1 Beständer) (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 2 S. 31).

Zehntverhältnisse:

1282/83 ist der Zehnte zu Geilshausen in Nachfolge der Gebr. von Schweinsberg eppstein. Lehen des Ritters Hermann Kalb, danach offenbar der Herren von Nordeck. (Wagner, Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse, S. 101 Nr. 264, S. 110 Nr. 333).

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

1577 und später: bei Londorf eingepfarrt; 1924 und später: Kirchengemeinde der Pfarrei Odenhausen

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Londorf, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Londorfer Pfarrer Dietrich Stingel um 1542.

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Sendbezirk Londorf

Juden:

1830: 4, 1905: 25 Juden. Angeschlossen an die jüdische Gemeinde in Londorf.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule, zwei Schulhäuser von 1891 und 1907

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Geilshausen, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10294> (Stand: 22.1.2024)