Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Mühlsachsen

Wüstung · 180 m über NN
Gemarkung Nieder-Bessingen, Gemeinde Lich, Landkreis Gießen 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

5 km nordöstlich von Lich

Lage und Verkehrslage:

Wüstung südlich der Wetter unweit der Hofstelle Mühlsachsen

Ersterwähnung:

1260

Letzterwähnung:

1605

Siedlungsentwicklung:

Partielle Wüstung. Heute noch Gemarkung mit Mühlengehöft

Historische Namensformen:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3492019, 5599689
UTM: 32 U 491948 5597889
WGS84: 50.532892° N, 8.886382° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

53101108004

Flächennutzungsstatistik:

  • 1869: 1 Hs., 6 Einwohner
Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Grafschaft Solms-Hohensolms-Lich (Anteil an der Herrschaft Münzenberg), Amt Lich
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Lich (zur Standesherrschaft Solms gehörig)

Altkreis:

Gießen

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1260 geben der Ritter Meingot Knibo und seine Genossen dem Reinhard von Hanau, Philipp von Falkenstein und dessen Söhne ihr Lehen zu Mühlsachsen zurück mit der Bitte, dasselbe Kloster Haina zu überlassen. Reinhard von Hanau genehmigt als Lehnsherr die von gen. Personen dem Kloster Haina gemachte Schenkung von Gütern zu Mühlsachsen (Urkundenbuch der Herren von Hanau 1 Nr. 361, 365). 1262 hat Kloster Haina das Gut von Philipp von Falkenstein gelöst (Franz, Kloster Haina 1 Nr. 365). - 1347 erhält Nikolaus Müller von Philipp d. Ä. von Falkenstein die Mühle zu Mühlsachsen als Lehen.
  • Die Mühle war zuvor an Kraft von Bellersheim seitens des Kloster Patershausen verliehen gewesen (Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen) Nr. 1337).
  • 1432 haben die Grafen von Solms dem Henne Mönch gegen einen jährl. Zins ihre Mühle zu Mühlsachsen mit allen Rechten und den Mahlgästen zu Villingen, Nonnenroth, Röthges, Ober-, Nieder-Bessingen, Münster, Klein-, Groß-Ettingshausen in Erbbestand gegeben (Solmser Urkunden 1 Nr. 993).
  • 1426 sind die Schenken von Schweinsberg von den Grafen von Solms mit dem Haus Mühlsachsen belehnt (Solmser Urkunden 1 Nr. 948); 1485 bekennt Eberhard Schenk zu Schweinsberg, daß er Graf Philipp von Solms-Münzenberg für 300 Gulden seinen Hof gen. Mühlsachsen, das Eigentum Philipps und Lehen Eberhards ist, verkauft habe (Solmser Urkunden 2 Nr. 1914). 1527 bekundet Eberhard Schenk zu Schweinsberg, daß er Graf Philipp von Solms-Münzenberg den Hof zu Mühlsachsen im Obergericht Münster, den er bisher zu Mannlehen innehatte, übertragen zu haben und dafür einen Hof zu Wohnbach nebst 6 Hufen und 4 Morgen Land zu Mannlehen erhalten hat (Solmser Urkunden 3 Nr. 2644). 1603 bekunden die Grafen von Solms-Münzenberg den Abschluß eines Vertrages, wonach ersterer den Hof A. und den Rodenscheider Zehnten, letzterer Mühlsachsen und den Nonnenroder Zehnten erhalten soll (Solmser Urkunden 4 Nr. 3627)
Zitierweise
„Mühlsachsen, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10400> (Stand: 15.3.2018)