Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Steinbach

Ortsteil · 237 m über NN
Gemeinde Fernwald, Landkreis Gießen 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

8,5 km südöstlich von Gießen

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß. Siedlungsentwicklung entlang der Hauptstraße. Moderne Siedlung im Süden, Norden und Osten.

Anschluss Bundesautobahn 5 Frankfurt - Kassel und B 457

Ersterwähnung:

1141

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa 1141

Älteste Gemarkungskarte:

1898

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3484414, 5601754
UTM: 32 U 484346 5599953
WGS84: 50.551302° N, 8.779032° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

531004030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 3488, davon 2220 Acker, 342 Wiesen, 822 Wald
  • 1961 (Hektar): 946, davon 266 Wald

Einwohnerstatistik:

  • 1502: 18 Männer
  • 1577: 73 Hausgesesse
  • 1630: 2 dreispänn., 8 zweispänn., 21 einspänn. Ackerl., 16 Einläufige, 8 Witwen, 4 Vormundsch.
  • 1669: 276 Seelen
  • 1742: 3 Geistl./Beamte, 115 Untert., 43 Junge Mannschaften, 5 Beisassen/Juden
  • 1804: 634 Einwohner
  • 1834: 766 Einwohner
  • 1885: 1003 Einwohner
  • 1925: 1112 Einwohner
  • 1939: 1271 Einwohner
  • 1950: 1885 Einwohner
  • 1961: 1875 Einwohner
  • 1830: 692 evangelische, 8 römisch-katholische Einwohner, 36 Juden. 1961: 1491 evangelische, 360 römisch-katholische Einwohner
  • 1961 (Erwerbspers.): 265 Land- und Forstwirtsch., 450 Prod. Gewerbe, 146 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 172 Dienstleistung(en) und Sonstige

Diagramme:

Steinbach: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1344 und später: Gericht Steinbach-Garbenteich
  • 1502: Amt Gießen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Gericht Steinbach
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gießen
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
  • 1837: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Gießen
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
  • 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen

Altkreis:

Gießen

Gericht:

  • 1821: Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Gießen

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 Zusammenschluß mit Albach und Annerod zur Gemeinde Fernwald

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

Kirche und Religion

Ortskirchen:

Pfarrzugehörigkeit:

1258 wird die Kapelle nach Schiffenberg eingepfarrt (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3 Nr. 1354). 1561: Filiale von Schiffenberg; 1582 nimmt der Pfarrer von Schiffenberg seinen Wohnsitz in Steinbach, 1607 Watzenborn von Steinbach getrennt und selbständige Pfarrei mit Garbenteich und Steinberg als Filiale seit 1838 Albach (bisher Rödgen) eingepfarrt.

Patronat:

Streit um den Patronat der Kapelle von Steinbach (Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr. Nr. 255). Patronat gehörte der Komturei Schiffenberg des Deutschen Ordens

Diakonische Einrichtung:

06.01.1895 Diakonissenstation; Kleinkinderschule gegründet am 1.5.1896; zwei Schwestern aus Frankfurter Diakonissenhaus; Berufung durch Pfarramt; eine Schulschwester, Betreuung des Jungfrauenvereins und der Ferienkolonie ; 1898 errichtetes Vereinshaus Rudolf Francke, Die christliche Liebestätigkeit in Kurhessen. Kassel 1904; nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1, ein Kindergarten mit 3 Kräften (Zivilgemeinde)

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich um 1530.

Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Friedrich Foenilius 1561-1573

Juden:

Um 1830: 36, 1905: 41 Juden. - Begräbnisplatz für die Juden aus Staufenberg war der Friedhof in Großen-Linden.

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit drei Klassen, zwei Schulhäuser von 1843 und 1858

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

1787 umfaßte das Gericht Steinbach die Orte Garbenteich, Steinbach, Steinberg und Watzenborn.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Steinbach, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10481> (Stand: 8.3.2022)