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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 33. Lichtenau

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Bischofferode

Stadtteil · 310 m über NN
Gemeinde Spangenberg, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

15 km östlich von Melsungen

Lage und Verkehrslage:

Straßendorf östlich von Spangenberg an der alten Landstraße durch die langen Hessen (heute L 3227) nördlich der Pfieffe. Kirche am Nordrand des Dorfes

Ersterwähnung:

1280

Historische Namensformen:

Umlegung der Flur:

1907

Älteste Gemarkungskarte:

1700

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3553144, 5665559
UTM: 32 U 553049 5663732
WGS84: 51.122605° N, 9.758013° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634024020

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 528, davon 171 Acker (= 32.39 %), 41 Wiesen (= 7.77 %), 263 Holzungen (= 49.81 %)
  • 1961 (Hektar): 528, davon 251 Wald (= 47.54 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Bischofferode: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1462/63: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Ort Landa
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Spangenberg
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Melsungen

Gericht:

  • um 1400 haben die von Bischofferode das Gericht von Hessen zu Lehen
  • vor 1822: Amt Spangenberg
  • 1822: Justizamt Spangenberg
  • 1867: Amtsgericht Spangenberg
  • 1879: Amtsgericht Spangenberg
  • 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Spangenberg)
  • 1970: Amtsgericht Melsungen

Herrschaft:

Die genauen Umstände, unter denen die Herrschaft über Bischofferode im 14. Jahrhundert an die Landgrafen von Hessen gelangt, lassen sich aufgrund der dürftigen Quellenlage kaum erhellen. Vermutlich fiel es im Zusammenhang mit der Übernahme der Besitzrechte der Herren von Treffurt in Spangenberg an die Landgrafschaft.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.1.1974 im Zuge der hessischen Gebietsreform in die Stadtgemeinde Spangenberg eingegliedert, deren Stadtteil Bischofferode wurde.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1348 tauscht Hermann von Treffurt, Herr zu Spangenbergmit dem Kloster Germerode Einkünfte zu Heppenrode und Appinrode sowie zu Bischofferode und Burghofen gegen solche zu Laudenbach ein. 1484 bekunden Hans und Urban von Eschwege, dass sie von Abt Wilhelm von Hersfeld u.a. Güter zu Bischoffenrode zu Lehen empfangen haben.

Ortsadel:

Adlige von Bischofferode seit 1280

1608 starb Georg von Bischofferode als letzter seines Stammes (Hessenland 17, 46).

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Kirchbau neben dem Dorf 1797-98 errichtet, 1974 abgebrochen
  • Bei Schleenstein (1708/10) und auf der Karte mit Dorflage (1710-1780) (HStAM Bestand Karten Nr. P II 12617) ist ein Vorgängerbau deutlich zu erkennen.

Pfarrzugehörigkeit:

1569, 1585 und 1872 Filial von Weidelbach. Nach Auflösung des Kirchspiels Weidelbach 1976 wurde Weidelbach als Vikariatsgemeinde, Bischofferode und Vockerode-Dinkelberg wurden als Filialgemeinden in das Kirchspiel Pfieffe eingepfarrt.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Historische Ereignisse:

1624/25 abgebrannt

Wirtschaft

Mühlen:

1721 ist eine Mühe belegt (HStAM Bestand 5 in Nr. 12192)

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Bischofferode, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4872> (Stand: 29.3.2022)