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5021 Ziegenhain
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 52. Ziegenhain

Herzhausen

Wüstung · 210 m über NN
Gemarkung Treysa; Ziegenhain, Gemeinde Schwalmstadt, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

1,2 km nordwestlich von Ziegenhain.

Lage und Verkehrslage:

Wüste Siedlung auf der Gemarkungsgrenze von Treysa und Ziegenhain beim späteren Hof Entenfang; Flurname Herzhausen.

Ersterwähnung:

1245

Letzterwähnung:

1400

Siedlungsentwicklung:

Bereits 1400 wüst.

Nahe der Wüstung entstand Ende 16. Jahrhundert der landgräfliche Hof Entenfang (s. d.).

Historische Namensformen:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3515650, 5642600
UTM: 32 U 515570 5640783
WGS84: 50.918478° N, 9.221497° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63402210002

Einwohnerstatistik:

  • 1400: wüst.
Verfassung

Altkreis:

Ziegenhain

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1248 verkaufen Gisela, Witwe Siegfrieds von Herzhausen, und ihre Söhne Kloster Haina ihre Güter zu Herzhausen.
  • 1257 erwirbt das Erzstift Mainz im Tausch mit Kloster Haina Güter in Herzhausen.
  • 1259 ertauscht Konrad von Leimsfeld von Haina dessen Güter in Herzhausen, ausgenommen den Zehnten, einer vom Kloster zu bestimmenden Wiese und 3 Häusern.
  • 1267 entsagt Helwig von Herzhausen seinen Ansprüchen gegenüber Haina wegen Gütern in Herzhausen.
  • 1332 gestattet das Kloster dem Johann von Leimsfeld, auf dem von ihm bebauten Hof zu Herzhausen, den vordem Henne Virnekorn innehatte, Schafe zu halten.
  • 1351 erwirbt Kloster Spieskappel von Ritter Johann von Leimsfeld ein halbes Vorwerk zu Herzhausen.
  • 1473 verkauft der Treysaer Bürger Heinz Lene Kloster Spieskappel wiederlöslich einen Zins von 5 Gulden aus seinem halben Gut zu Herzhausen, genannt das Richartsgut.
  • 1348 belehnen die Grafen von Ziegenhain Henne Leybenicht, später die von Leimsfeld, seit 1424 die von Lüder mit Güterbesitz zu Herzhausen.
  • 1364 verkaufen die von Schlitzberg und During Kloster Immichenhain ihr halbes Gut zu Herzhausen.
  • 1387 versetzen Albrecht Schechtler und Wigand Goswin, Bürger zu Homberg, Immichenhain ihr halbes Gut zu Herzhausen bei Treysa, das von den von Leimsfeld stammt.
  • 1400 gestatten die Grafen von Ziegenhain dem Treysaer Schöffen Heinrich Richard, ein halbes Gut und Vorwerk, gelegen in der Wüstung Herzhausen, an Matthias Altmann zu verpfänden.
  • 1448 verschreibt Henne von Lüder dem Fritzlarer Altaristen Kurt Wiese seine nutzbaren Rechte aus dem Gut zu Herzhausen, das früher dem Biszigel gehörte.
  • 1448 bekennen Hans von Nordeck und seine Frau Anna, geborene von Dittershausen, dass sie ihr halbes Gut, zu Herzhausen vor Treysa gelegen, mit allem Zubehör dem Hornberger Bürger Eberhard Schrodern, ihrem Ganerben an diesem Gut, verkauft haben.
  • 1492 und später sind die von Dörnberg seitens des Landgrafen mit einem halben Gut belehnt.
  • 1752 fällt die andere Hälfte (von Lüder) an die Landgrafschaft, 1784-1823 landgräfliches Lehen der von Ditfurth.

Zehntverhältnisse:

1245 übertragen die Grafen von Ziegenhain auf Bitten ihres Ministerialen Helwig von Herzhausen den bislang von ihnen als Lehen besessenen Zehnten zu Herzhausen Kloster Haina.

1259 ertauscht Konrad von Leimsfeld von Haina dessen Güter in Herzhausen, ausgenommen den Zehnten, einer vom Kloster zu bestimmenden Wiese und 3 Häusern.

1354 bestätigt Erzbischof Gerlach von Mainz Kloster Haina den Zehnten.

1528 verkauft ihn Landgraf Philipp Gobert Riemenschneider;

1569 ist der Zehnte wieder landgräflich.

Ortsadel:

1245-1267.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Herzhausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4616> (Stand: 8.11.2017)