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4922 Homberg (Efze)
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 42. Homberg

Lembach

Stadtteil · 195 m über NN
Gemeinde Homberg (Efze), Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

4 km nordwestlich von Homberg (Efze).

Lage und Verkehrslage:

Gutshof mit ehemaliger Wasserburg am Ost-Ufer des Lembachs. Südöstlich anschließend regelhafte Wohnsiedlung an 2 parallelen Verbindungswegen zwischen den Straßen nach Lendorf und Mühlhausen.

Die von Osten kommende Straße von Mühlhausen trifft auf die Nord-Süd-Straße Lendorf - Roppershain.

Ersterwähnung:

1209

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Auflösung des Gutsbezirks Lembach und Eingemeindung der Grundstücke nach Roppershain.

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Zur Identifizierung des Namensbelgs Linpach von 1197 mit Lembach und nicht mit Leimbach vgl. List, Spieskappel, S. 196-197 Anm. 5

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1332: Dorf.
  • 1647: Hof.

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1870

Älteste Gemarkungskarte:

1757

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3524480, 5656392
UTM: 32 U 524396 5654569
WGS84: 51.042145° N, 9.34799° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634009080

Flächennutzungsstatistik:

  • 1537: 6 landgräfliche Huben.
  • 1742 (Kasseler Acker): 187 Land, 23 Wiesen.
  • 1885 (Hektar): 272, davon 182 Ackerland (= 66.91 %), 21 Wiesen (= 7.72 %), 41 Holz (= 15.07 %)
  • 1961 (Hektar): 273, davon 1 Wald (= 0.37 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1537: 3 Hübner (vgl. Flächennutzung). 1575/85: 3 Hausgesesse.
  • 1742 und 1747: 9 Häuser bzw. Hausgesesse. 1773: 62 Einwohner.
  • 1835: 179, 1895: 167 Einwohner.
  • 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiert.
  • 1939: 191, 1950: 325, 1961: 235 Einwohner.
  • 1961 (Erwerbspersonen): 32 Land- und Forstwirtschaft, 67 Produzierendes Gewerbe, 7 Handel und Verkehr, 2 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 235, davon 194 evangelisch (= 82.55 %), 41 katholisch (= 17.45 %)
  • Um 1490: 3 wehrhafte Männer.

Diagramme:

Lembach: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1331: Landgraf Heinrich verpfändet Heinrich von Urff das Dorf Lembach
  • 1338 / um 1350: Lembach ist hessisches Lehen der von Urff
  • 1376 und 1490: Amt Homberg
  • 1537: Gericht auf der Efze
  • 1575/85: Amt Homberg, Gericht auf der Efze; niederes und peinliches Gericht Hessen
  • 1583: Landgraf Wilhelm überträgt im Tausch den von Wehren Gebot und Verbot zu Lembach, mit Ausnahme der landesfürstlichen und peinlichen Obrigkeit, Steuer und Untergerichtbarkeit
  • 1616: Die von Heßberg maßen sich die Jurisdiktion an
  • 1647: Die von Heßberg sind im Besitz von Hof und Dorf Lembach ohne Jurisdiktion
  • 1742: Amt Homberg; niederes Gericht Milchling, peinliches Gericht Hessen
  • 1807: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton und Friedensgericht Homberg
  • 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Homberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Homberg
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Fritzlar-Homberg

Gericht:

  • 1537: Gericht auf der Efze
  • 1575/85: Amt Homberg, Gericht auf der Efze; niederes und peinliches Gericht Hessen
  • 1742: Amt Homberg; niederes Gericht Milchling, peinliches Gericht Hessen
  • 1807: Friedensgericht Homberg
  • vor 1822: Amt Homberg
  • 1822: Langericht Homberg
  • 1832: Justizamt Borken
  • 1867: Amtsgericht Borken
  • 1968: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Borken)
  • 1970: Amtsgericht Fritzlar

Herrschaft:

1331: Landgraf Heinrich verpfändet Heinrich von Urff das Dorf Lembach.

1338 / um 1350: Lembach ist hessisches Lehen der von Urff.

1376 und 1490: Amt Homberg.

1537: Gericht auf der Efze.

1575/85: Amt Homberg, Gericht auf der Efze; niederes und peinliches Gericht Hessen.

1583: Landgraf Wilhelm überträgt im Tausch den von Wehren Gebot und Verbot zu Lembach, mit Ausnahme der landesfürstlichen und peinlichen Obrigkeit, Steuer und Untergerichtbarkeit.

1616: Die von Heßberg maßen sich die Jurisdiktion an.

1647: Die von Heßberg sind im Besitz von Hof und Dorf Lembach ohne Jurisdiktion.

Gemeindeentwicklung:

Neugebildet am 1.1.1935 aus Teilen von Roppershain.

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform neben anderen Gemeinden als Stadtteil Homberg (Efze) eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1209: Stift Fritzlar hat Einkünfte zu Lembach.
  • 1395: Heinrich von Lembach hat Falkenberger Lehen zu Lembach inne.
  • 1400: Ingebrand von Lembach verschreibt seiner Frau mit Genehmigung Reinhers von Falkenberg, was er zu Lembach besitzt.
  • 1421: Die von Falkenberg verkaufen das von Ingebrand von Lembach überkommene Gut zu Lembach an Reinhard von Dalwigk.
  • 1461: Landgraf Ludwig belehnt Thilo von Wehren mit freiem Hof zu Lembach.
  • 1489: Landgraf Wilhelm belehnt Georg von Wehren mit freiem Hof zu Lembach.
  • 1562: Landgraf Philipp belehnt die von Wehren mit freiem Hof zu Lembach.
  • 1575/85: Die von Linsingen tragen einen Teil des Zehnten zu Lembach, die von Wehren Burgsitz und Hof mit 6 Huben Land zu Lembach als hessisches Lehen.
  • 1591: Die von Wildungen liegen mit ihrem Landsiedel auf Hof Lembach im Streit.
  • 1602: Georg von Habel Besitzer des Hofes.
  • 1604: Die von Heßberg vom Landgraf mit dem Hof belehnt.
  • 1647: Hof im Besitz der von Heßberg.
  • 1737: Verkauf des Hofes durch von Heßberg an Wilhelm Schutzbar genannt Milchling.
  • 1773: Amtsrat Deichmann, dessen Nachfolger.

Zehntverhältnisse:

1410: Die von Linsingen verkaufen Ingebrand von Lembach ihren Zehnten zu Lembach.

1422: Die von Linsingen haben Zehnten zu Lembach inne.

1437: Kurt von Linsingen verkauft seinen Zehnten zu Lembach an Peter Ingebrand zu Lembach.

1453: Landgraf Ludwig belehnt die von Linsingen mit einem Teil des Zehnten zu Lembach; folgend Belehnungen bis 1587.

1459: Landgraf Ludwig belehnt die von Linsingen mit dem Zehnten zu Lembach; folgend Belehnungen bis 1696.

1476: Die Gebrüder von Linsingen verkaufen einen halben Zehnten zu Lembach an einen Bürger von Homberg.

1546: Die von Linsingen verkaufen Zehnten zu Lembach an Wilhelm von Wehren.

1575/85: Die von Linsingen tragen einen Teil des Zehnten zu Lembach, die von Wehren Burgsitz und Hof mit 6 Huben Land zu Lembach als hessisches Lehen.

1723: Prinz Maximilian von Hessen mit Zehnten zu Lembach belehnt; folgend Belehnungen bis 1752.

Ortsadel:

1287-1421.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

1569, 1575/85: Filiale von Berge.

1747 und später: eingepfarrt nach Berge.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Lembach, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4484> (Stand: 18.8.2023)