Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Södel

Ortsteil · 162 m über NN
Gemeinde Wölfersheim, Wetteraukreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

8 km nordöstlich von Friedberg

Lage und Verkehrslage:

1 km südwestlich von Wölfersheim an der Verbindungsstraße nach Melbach und Oppershofen.

Bahnhof der Eisenbahnlinie Friedberg – Hungen – Nidda ("Horlofftalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.10.1897) (Strecke ab hier bis Hungen ab 1983 stillgelegt).

Ersterwähnung:

750-802

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (750-802)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

  • Am Westrand des Ortes recheckiger Schloßbau mit rundem Treppenturm

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3486256, 5584375
UTM: 32 U 486187 5582581
WGS84: 50.395116° N, 8.805662° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

440024030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 2410, davon 1647 Acker, 92 Wiesen, 608 Wald
  • 1961 (Hektar): 603, davon 130 Wald (= 21.56 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1961: 1396, davon 1073 evangelisch (= 76.86 %), 310 katholisch (= 22.21 %)
  • 1970: 1450 Einwohner

Diagramme:

Södel: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 8. Jahrhundert: Wettereiba
  • 1787: Grafschaft Solms-Hohensolms-Lich (Anteil an der Herrschaft Münzenberg), Amt Lich
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Lich (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Lich (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
  • 1837: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis

Altkreis:

Friedberg

Gericht:

  • 1820: standesherrliches Amt Lich
  • 1822: Landgericht Lich
  • 1837: Landgericht Friedberg
  • 1879: Amtsgericht Friedberg

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1970 zur Gemeinde Wölfersheim.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Im 8. Jahrhundert erhält Kloster Fulda Privatschenkungen in Södel.
  • Um 1248 ist in der Mainzer Heberolle vermerkt, dass die Dörfer Södel und Höchst für 300 Mark an den Herrn von Münzenberg verpfändet sind und er ferner Einnahmen aus Södel als Lehen innehat [Erhard, Heberolle S. 13].
  • 1271 gelangt das Gericht Södel mit allem Zubehör an die Herren von Falkenstein.

Zehntverhältnisse:

1215 bekunden das Mainzer Domkapitel und das Stift St. Viktor in Mainz, dass das Stift dem Kloster Ilbenstadt den Zehnten in Södel auf ewig überlässt.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • (1142-1153): Pfarrei mit Kirche

Patrozinien:

  • Martinus [1142-1153]

Pfarrzugehörigkeit:

In der Mitte des 16. Jahrhunderts gehörte Wölfersheim zum Kirchspiel Södel.

Patronat:

Ursprünglich Erzbischof von Mainz, 1196 dem Kloster Ilbenstadt geschenkt und inkorporiert. Das Kloster ist seitdem Patron.

Diakonische Einrichtung:

Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft (Zivilgemeinde)

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Seifried Bender 1540er und 1550er Jahre, zunächst noch katholischer Priester, unbekannt, seit wann evangelisch.

Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1612 wieder lutherisch.

Katholischer Bekenntniswechsel: 1627, 1632 durch die Schweden wieder lutherisch.

Kirchliche Mittelbehörden:

Erzbistum Mainz, Archidiakonat Mariengreden, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Södel

Kultur

Schulen:

um 1575 Gründung einer Schule; Schulmeister: Johannes Sudhoff bis 1611; 1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1905

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Södel, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11992> (Stand: 27.11.2022)