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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Herzogtum Nassau 1819 – 30. Feldberg

Reichenbach

Ortsteil · 393 m über NN
Gemeinde Waldems, Rheingau-Taunus-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

26,2 km nordöstlich von Bad Schwalbach

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Siedlung am rechten Ufer Reichenbach mit dem ältesten Teil im Norden im Bereich der ersten Kirche (Standort: alte Schule). Jüngerer Siedlungsbereich links des Reichenbaches.

Historische Namensformen:

  • Richenbach (1156)
  • Richinbach (1428)
  • Reichenbach (1566)

Burgen und Befestigungen:

  • 1 km südlich von Reichenbach im Berich der Fluren "Burg" und "Burggraben" frühzeitliche Fliehburg mit Ringwall.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3455439, 5570885
UTM: 32 U 455382 5569097
WGS84: 50.27232° N, 8.373881° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

439016040

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 493, davon 139 Acker (= 28.19 %), 63 Wiesen (= 12.78 %), 264 Holzungen (= 53.55 %)
  • 1961 (Hektar): 498, davon 256 Wald (= 51.41 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1566: 24 Haushaltungen
  • 1821: 197 Einwohner
  • 1885: 231, davon 229 evangelisch (= 99.13 %), 2 katholisch (= 0.87 %)
  • 1961: 253, davon 239 evangelisch (= 94.47 %), 11 katholisch (= 4.35 %)
  • 1970: 275

Diagramme:

Reichenbach: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1566: Amt Idstein
  • 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VII (Kreisamt Idstein)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
  • 1886: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Usingen
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
  • 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Usingen
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis:

Usingen

Gericht:

  • um 1650 Gericht „In der Ems“
  • bis 1816: Oberamt Idstein
  • 1816: Amt Idstein
  • 1849: Justizamt Idstein
  • 1854: Justiz- und Vewaltungsamt Idstein
  • 1867: Amtsgericht Idstein

Gemeindeentwicklung:

Am 1.8.1972 zur neugegründeten Gemeinde Waldems.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1366 verkaufen Wilhelm von Glimmendal und seine Frau Ose an Merkel von Reifenberg ihr Gut zu Reichenbach. 1449 ist ein Hof des Johannes von Emmershausen belegt. 1569 sind die Gefälle des Nassauer Hofes Lehen der von Stockheim. 1709 wird Friedrich Wilheilm Löner von Laurenburg mit dem früheren Stockheimer Hofgut belehnt. 1756 wird dieser von der Landesherrschaft zurückgekauft.

Zehntverhältnisse:

1455 schenkt Dietrich Kobell von Reifenberg der Kapelle den halben Zehnten zu seinem Seelenheil.

1502 bekundet Henne von Emmershausen, dass er seinen Zehnten gegen den Widerstand des Johann von Bergen an die Kapelle verkauft habe. 1506 Streit wegen des Zehnten zwischen der Gemeinde und dem Pfarrer zu Stetinfischbach, der von Graf Philipp von Nassau-Idstein geschlichtet wird. 1575 wird der Zehnte an Nassau-Idstein verkauft.

Ortsadel:

1156

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1455 ist eine Kapelle mit Antonius- und Valentinspatrozinium als Filiale von Steinfischbach

Patrozinien:

  • Antonius; Valentinus

Pfarrzugehörigkeit:

1455 ist die Kapelle Filiale von Steinfischbach. Zeitweise dient sie als Kirche für Oberndorf.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Kultur

Schulen:

1604 eigene Schule, die nach Unterbrechung im Dreißigjährigen Krieg 1692 wieder eingerichtet wurde. 1721 Neubau an dieser Stelle. 1902 Schulgebäude an der Stelle der früheren Kapelle.

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Reichenbach, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11056> (Stand: 22.11.2022)