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Herzogtum Nassau 1819 – 41. Dasbach

Oberjosbach

Ortsteil · 321 m über NN
Gemeinde Niedernhausen, Rheingau-Taunus-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

19,3 km östlich von Bad Schwalbach

Lage und Verkehrslage:

Siedlung an der Quelle des Josbach.

Ersterwähnung:

1196

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1196)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

  • Obernhausen (wüst)
  • Schinkelhan (wüst)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3452509, 5559589
UTM: 32 U 452453 5557805
WGS84: 50.170546° N, 8.334198° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

439011050

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 845, davon 267 Acker (= 31.60 %), 47 Wiesen (= 5.56 %), 496 Holzungen (= 58.70 %)
  • 1961 (Hektar): 845, davon 440 Wald (= 52.07 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1581: 29 Hausgesessene
  • 1586: 31 Häuser
  • 1592: 29 Häuser
  • 1612: 23 Häuser
  • 1626: 21 Häuser
  • 1648: 8 Häuser
  • 1668: 16 Häuser mit 80 Einwohnern
  • 1699: 28 Häuser
  • 1700: 174 Einwohner
  • 1725: 142 Einwohner
  • 1750: 270 Einwohner
  • 1817: 301
  • 1885: 389, davon 7 evangelisch (= 1.80 %), 382 katholisch (= 98.20 %)
  • 1961: 687, davon 97 evangelisch (= 14.12 %), 585 katholisch (= 85.15 %)
  • 1970: 1094

Diagramme:

Oberjosbach: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1433: Herrschaft Eppstein-Münzenberg
  • 1507: Oberamt Königstein, Kellerei Eppstein
  • 1581: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Königstein, Amtsvogtei Eppstein
  • 1782: Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Eppstein
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Eppstein
  • 1803: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Eppstein
  • 1806: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
  • 1813: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Königstein
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VII (Kreisamt Idstein)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis:

Untertaunuskreis

Gericht:

  • 1282/83 hat Gottfried von Eppstein die Gerichtsherrschaft in Oberjosbach als nassauisches Lehen inne.
  • 1491: zum Hof Häusel gehörig
  • bis 1816: Oberamt Idstein
  • 1816: Amt Idstein
  • 1849: Justizamt Idstein
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Idstein
  • 1867: Amtsgericht Idstein

Gemeindeentwicklung:

Am 1.1.1977 zur Gemeinde Niedernhausen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1223 pachten Gerhard und Gottfried von Eppstein die Güter des Mainzer Stephansstifts in (Ober-) Josbach und Schloßborn, um die bisher mit dem Stift Streit herrschte. 1282/83 hat Gottfried von Eppstein die Gerichtsherrschaft in Oberjosbach als nassauisches Lehen inne. 1283 erhält Gottfried von Eppstein bei einem Vergleich mit Graf Adolf von Nassau die Gerichtsbarkeit über die Feldmark, während Nassau die Gerichtsbarkeit im Dorf erhält.
  • In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts hatte Kloster Arnstein Grundzinsen von 16 Personen.
  • 1433 erhält bei der Bruderteilung der Herren von Eppstein Gottfried den Ort. 1441 tauscht Graf Johann von Nassau-Idstein seine Eigenleute an Gottfried von Eppstein.
  • 1581 Annektion von Kurmainz mit der Grafschaft Königstein.

Zehntverhältnisse:

1226-39 hat St. Stephan den Zehnten. 1290 hat Eppstein diesen von St. Stephan. 1619 hat der Erzbischof von Mainz zwei und der Schloßborner Pfarrer ein Drittel des großen und des kleinen Zehnten inne.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1196: ecclesia
  • 1682: Neubau der katholischen Kirche
  • Nach Zerstörung durch Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg 1949 an gleicher Stelle wiederrichtet.

Patrozinien:

  • Michael

Pfarrzugehörigkeit:

1196 Trennung von der Schloßborner Mutterkirche, doch wird Oberjosbach Niederseelbach eingegliedert. Um 1215-1222 wird dieses als Pfarrkirche des Bezirks Josbach bezeichnet. 1728 Errichtung einer eigenen Pfarrei, zu der Niederjosbach und Bremthal sowie Niedernhausen, Königshofen, Engenhahn und Lenzhahn, seit 1755 auch Vockenhausen gehörten. 1766 zusätzliche Kaplanei.

Patronat:

1196 hat das Mainzer Stift St. Stephan die Patronatsrechte inne

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation:1544

Katholischer Bekenntniswechsel:1604

Kultur

Schulen:

1625 Lehrer benannt

1699, 1726, 1829 Schulhausbau

1910 Neubau der Volksschule, 1923 Erweiterungsbau

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Oberjosbach, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10810> (Stand: 14.5.2023)