Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Niederhöchstadt

Stadtteil · 161 m über NN
Gemeinde Eschborn, Main-Taunus-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

11 km nordöstlich von Hofheim am Taunus

Lage und Verkehrslage:

2 km nordwestlich von Eschborn, im östlichen Main-Taunus-Vorland in Hanglage oberhalb des rechten Ufers des Westerbachs

An der B 8 und der L 3014.

Bahnhof der Eisenbahnlinie Frankfurt am Main/Rödelheim – Kronberg ("Kronberger Bahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.11.1874).

Historische Namensformen:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3468007, 5558226
UTM: 32 U 467945 5556443
WGS84: 50.159332° N, 8.551237° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

436003020

Flächennutzungsstatistik:

  • 1843: 1457 Morgen
  • 1885 (Hektar): 383, davon 294 Acker (= 76.76 %), 55 Wiesen (= 14.36 %), 0 Holzungen
  • 1895: 382,8 ha
  • 1961 (Hektar): 383, davon 0 Wald
  • 1981 384 ha

Einwohnerstatistik:

  • 1688: 24 Familien
  • 1704: 30 Haushalte
  • 1765: 37 Märker
  • 1771: 38 Haushalte
  • 1817: 239 Einwohner
  • 1885: 462, davon 22 evangelisch (= 4.76 %), 440 katholisch (= 95.24 %)
  • 1961: 2832, davon 1236 evangelisch (= 43.64 %), 1437 katholisch (= 50.74 %)
  • 1970: 4393 Einwohner
  • 1987: 6548 Einwohner

Diagramme:

Niederhöchstadt: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Im Frühmittelalter Niddagau
  • Kronberger Mark
  • 1581-1803: Oberrheinischer Reichskreis
  • 1782: Amt Königstein
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Amt (Herrschaft) Kronberg
  • 1803: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt Höchst und Königstein, Amt Kronberg
  • 1806: Herzogtum Nassau, Amt Kronberg
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
  • 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk IX (Kreisamt Höchst)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
  • 1867: Preußen Provinz Hessen-Nassau, Obertaunuskreis
  • 1919: Hilfskreis Königstein in der französischen Besatzungszone
  • 1928: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Taunus-Kreis

Altkreis:

Main-Taunus-Kreis

Gericht:

  • Die Gerichtsbarkeit gehörte zwischen 1340-1350 den Herren von Spomheim.
  • 1816: Amt Königstein
  • 1849: Justizamt Königstein
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Königstein
  • 1867: Amtsgericht Königstein

Herrschaft:

1328: unter gemeinsamer Hoheit der Grafen von Falkenstein und Sponheim

1581: Kurmainz

1584: Kurmainzer Lehen unter Kronberger Herrschaft

1803: Nassau-Usingen

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 schließt sich Niederhöchstadt mit Eschborn zusammen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Zwischen 1046-1056 überträgt der Adlige Hecil, welcher vermutlich als Wetterau-Graf Ezzo zu identifizieren ist, dem Kloster Fulda Besitzungen in Niederhöchstadt.
  • 1331 gehören dem Deutschen Orden in Sachsenhausen 20 Morgen Wiesen.
  • 1344 verkaufen Johann von Rödelheim und Hartmut von Breidenloch einen Geldzins auf ihren Landbesitz.
  • 1520 gehören Rödelheimer Schloßgut Ländereien in Niederhöchstadt, welche wahrscheinlich aus dem Erbe des Frank von Kronberg stammten.
  • 1717 vergeben die Grafen von Solms hier Güter zur Erbleihe.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1515: Nikolauskapelle
  • 1951: Abriss der Kirche und Neubau

Patrozinien:

  • Nikolaus

Pfarrzugehörigkeit:

Vor der Reformation gehörte Niederhöchstadt als Filial zur Pfarrei Schwalbach.

Nach Einführung der Reformation war der Ort Filial von Eschborn.

Im Zuge der Rekatholisierung wurde die Gemeinde wieder Filial von Schwalbach.

Seit 1950 als Pfarrvikarie zu Eschborn gehörig

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation: 1526

Katholischer Bekenntniswechsel: 1628

Kirchliche Mittelbehörden:

Seit 1107 zum Dekanat Eschborn, Archidiakonat St. Peter in Mainz gehörig

Kultur

Schulen:

1719: Lehrer

1825 und 1883: Erweiterung des Schulgebäudes am Kirchplatz

1957: Schulneubau (seit 1972 als Grundschule genutzt)

1966: Abriss des Schulgebäudes am Kirchplatz

1993: Erweiterung der Westerbach-Grundschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

1692: Müller

1853: Mühle

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Niederhöchstadt, Main-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11287> (Stand: 18.10.2018)