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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 96. Schlüchtern

Sannerz

Ortsteil · 323 m über NN
Gemeinde Sinntal, Main-Kinzig-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

6 km südöstlich von Schlüchtern

Lage und Verkehrslage:

Am linken Ufer der Kinzig

Siedlungsentwicklung:

1457 als wüst bezeichnet.

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Sterbfritz/Mottgers-Süd.

Historische Namensformen:

  • Sanderates (um 950)
  • Sanderades (1295)
  • Sanderatz (1355)
  • Sandracz (1356)
  • Sandertzts (1366)
  • Sanhartz (1496)
  • Sanrits (1648)
  • Sannerts (1295)

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1295);
  • Villula (1355);

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

  • An einem Hang über der oberen Kinzig schloßartiger Barockbau an der Stelle eines früher befestigten Wohnsitzes.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3542165, 5576429
UTM: 32 U 542074 5574638
WGS84: 50.322339° N, 9.591032° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

435027070

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 280, davon 184 Acker (= 65.71 %), 66 Wiesen (= 23.57 %), 1 Holzungen (= 0.36 %)
  • 1961 (Hektar): 312, davon 50 Wald (= 16.03 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1812: 39 Feuerstellen, 302 Seelen
  • 1885: 359, davon 82 evangelisch (= 22.84 %), 277 katholisch (= 77.16 %)
  • 1961: 662, davon 137 evangelisch (= 20.69 %), 514 katholisch (= 77.64 %)
  • 1970: 719

Diagramme:

Sannerz: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1734: Amt Salmünster
  • 1787: Fürstabtei Fulda, Amt Salmünster
  • 1803: Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Amt Salmünster
  • 1806-1810: Primatialstaat Karl Theodor von Dalbergs im Rheinbund, Fürstentum Fulda, Amt Salmünster
  • 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Distrikt Salmünster
  • 1816: Kurfürstentum Hessen, Großherzogtum Fulda, Stadt und Amt Salmünster
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Salmünster
  • 1830: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Schlüchtern
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Schlüchtern
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Schlüchtern
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Schlüchtern
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis

Altkreis:

Schlüchtern

Gericht:

  • Amtsgericht Schlüchtern
  • 1822: Justizamt Steinau / Assistenzamt Schlüchtern
  • 1832: Justizamt Schlüchtern
  • 1867: Amtsgericht Schlüchtern

Gemeindeentwicklung:

Seit 01.12.1969 Ortsteil von Altengronau, ab 01.07.1974 von Sinntal.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Vielleicht 1295 im Besitz derer von Steckelberg, im 14. Jahrhundert ganz oder zum großen Teil denen von Hutten zu Steckelberg, als deren Dorf es 1566 genannt wird. Sie trugen es zum großen Teil vom Stift Fulda zu Lehen und versetzten es 1642 an von Landas, 1648 an Hessen-Kassel, 1698 an von Degenfeld. Als aber 1704 ihre Linie ausstarb, zog Fulda das Lehen ein, tat es 1734 zum Amt Salmünster und gründete in Sannerz 1735 eine Propstei.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Existenz einer mittelalterlichen Kapelle fraglich.

Pfarrzugehörigkeit:

1355 und noch 1699 zur Pfarrei Ramholz gehörig.

Seit 1724 sind die Protestanten nach Ramholz, die Katholiken nach Herolz eingepfarrt.

Später Katholische Pfarrei des Dekanates Neuhof, wohin Weiperz eingepfarrt ist.

Klöster:

Bekenntniswechsel:

Der Ort blieb katholisch.

Kirchliche Mittelbehörden:

1464/65: Bistum Würzburg, Archidiakonat Karlstadt

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

Eckenmühle (auch Obermühle genannt) im südlichen Ortsbereich sowie die Untermühle (auch Schloßmühle) am nördlichen Dorfende. Beide an von der Kinzig abgeleiteten Betriebsgräben gelegen.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Sannerz, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12550> (Stand: 14.8.2023)