Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Eichen

Stadtteil · 119 m über NN
Gemeinde Nidderau, Main-Kinzig-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

13,6 km nördlich von Hanau

Lage und Verkehrslage:

Bahnhof der Eisenbahnlinie Nidderau/Heldenbergen-Windecken – Glauburg/Stockheim ("Niddertalbahn I"; "Stockheimer Lieschen") (Inbetriebnahme der Strecke 1.10.1905).

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • locus (1035)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3493501, 5569143
UTM: 32 U 493429 5567355
WGS84: 50.258306° N, 8.907815° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

435021010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 893, davon 612 Acker (= 68.53 %), 119 Wiesen (= 13.33 %), 122 Holzungen (= 13.66 %)
  • 1961 (Hektar): 891, davon 119 Wald (= 13.36 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1587: 48 Schützen und 25 Spießer
  • 1632: 117 Haushaltungen mit 502 Personen
  • 1812: 117 Feuerstellen, 581 Seelen
  • 1885: 724, davon 719 evangelisch (= 99.31 %), 5 katholisch (= 0.69 %)
  • 1961: 1380, davon 1167 evangelisch (= 84.57 %), 199 katholisch (= 14.42 %)
  • 1970: 1507 Einwohner

Diagramme:

Eichen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1035: Wettereiba, in der Grafschaft des Grafen Otto (in pago Wedereibie in comitatu Ottonis comitis)
  • 1787: Landgrafschaft Hessen, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Windecken
  • 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Windecken (Militärverwaltung)
  • 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Windecken
  • 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Windecken
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Hanau
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Hanau
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hanau
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Hanau
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Hanau
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Hanau
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis

Altkreis:

Hanau

Gericht:

  • Amtsgericht Windecken
  • 1822: Landgericht Hanau
  • 1823: Justizamt Windecken
  • 1867: Amtsgericht Windecken
  • 1943: Amtsgericht Hanau

Gemeindeentwicklung:

Seit 31.12.1971 Ortsteil der Stadt Nidderau

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1035 schenkt Kaiser Konrad II. ein in Eichen gelegenes Gut seiner Gattin Gisela. Unmittelbar im Anschluß daran übertragen beide gemeinsam dem Kloster Limburg an der Haardt dieses und weitere Güter als Gründungsausstattung.
  • Den Fronhof, den die Adligen von Eichen im Dorfe besaßen, kaufte 1356 die Propstei Naumburg. Der Herr von Hanau scheint schon damals die Oberhoheit in Eichen besessen zu haben, obwohl erst seit 1439 über eine Lehensbrief sich nachweisen lässt, dass Hanau Dorf und Vogtei vom Stift Limburg, später von der Kurpfalz zu Lehen trug.

Ortsadel:

1253-1373

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1380: capella

Patrozinien:

  • Lucia

Pfarrzugehörigkeit:

1380 Filiale der Pfarrei Heldenbergen

bis 1540 Filial von

1632-1656 mit Ostheim verbunden

Patronat:

Pfarrer von Heldenbergen, der es dem Mainzer Domkapitel abtrat.

Seit dem 16. Jahrhundert protestantische Pfarrei bis zum 17. Jahrhundert mit Erbstadt und Ostheim. Später Vikariat

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Adam Ludwig 1551-1562

Der Ort ist 1548 noch katholisch gewesen.

Reformierter Bekenntniswechsel: 1596

Neben der reformierten Gemeinde bestand eine lutherische, die eine eigene Kirche besaß.

Seit 1821 unierte Pfarrei.

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

Am südlichen Ortsrand ehemalige Getreidemühle an einem von der Nidder abzweigenden Mühlgraben. 1920 außer Betrieb

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Eichen, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12399> (Stand: 14.8.2023)