Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Schlierbach

Ortsteil · 160 m über NN
Gemeinde Brachttal, Main-Kinzig-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

12,7 km nordöstlich von Gelnhausen

Lage und Verkehrslage:

Am rechten Ufer der Bracht gelegen.

Bahnhof der Eisenbahnlinie Wächtersbach – Grebenhain/Hartmannshain ("Vogelsberger Südbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.7.1898) bis zur Stilllegung der Strecke am 27.5.1967.

Ersterwähnung:

1276

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Schloss Wächtersbach.

Historische Namensformen:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3521340, 5574081
UTM: 32 U 521257 5572291
WGS84: 50.302351° N, 9.298481° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

435005030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 290, davon 130 Acker (= 44,83 %), 125 Wiesen (= 43,1 %), 5 Holzungen (= 1,72 %)
  • 1961 (Hektar): 577, davon 285 Wald (= 49.39 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1529: 65 Häuser
  • 1885: 637, davon 613 evangelisch (= 96.23 %), 15 katholisch (= 2.35 %), 9 Juden (= 1.41 %)
  • 1961: 1237, davon 982 evangelisch (= 79.39 %), 236 katholisch (= 19.08 %)
  • 1970: 1331

Diagramme:

Schlierbach: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Grafschaft Isenburg-Wächtersbach, Amt Wächtersbach, Gericht Spielberg
  • 1806: Fürstentum Isenburg, Amt Wächtersbach, Gericht Spielberg
  • 1816: Kurfüstentum Hessen, Amt Wächtersbach, Gericht Spielberg
  • 1821: Kurfüstentum Hessen, Kreis Salmünster
  • 1830: Kurfüstentum Hessen, Kreis Gelnhausen
  • 1848: Kurfüstentum Hessen, Bezirk Hanau
  • 1851: Kurfüstentum Hessen, Kreis Gelnhausen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Gelnhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gelnhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis

Altkreis:

Gelnhausen

Gericht:

  • 1787: Grafschaft Isenburg-Wächtersbach, Amt Wächtersbach, Gericht Spielberg
  • 1822: Kurfürstlich-Hessisches Gräflich-Isenburgisches Justizamt Wächtersbach
  • 1850: Justizamt Wächtersbach
  • 1867: Amtsgericht Wächtersbach
  • 1968: Amtsgericht Gelnhausen

Gemeindeentwicklung:

Seit 1.7.1970 Ortsteil der Gemeinde Brachttal.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1276 verleiht König Rudolf dem Grafen Heinrich v. Weilnau ein mit 100 Mark Silber dotiertes Gelnhäuser Burglehen und setzt dafür Einkünfte aus dem königlichen Zoll zu Gelnhausen und Vonhausen, in Schlierbach, Bindsachsen und Wolferborn als Pfand.
  • 1380 war Schlierbach eine Hute des Büdinger Waldes.
Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

1547 als Filiale von der Pfarrei Reichenbach abgetrennt. Zuerst mit Hellstein verbunden, dann seit 1901 selbständige Pfarrei der Klasse Gelnhausen

Patronat:

Fürst zu Ysenburg und Büdingen in Wächtersbach

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Hellstein, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Hellsteiner Pfarrer Johann Wolfrich ab 1545.

Juden:

Ort gehört zur Gemeinde Hellstein

1835: 5; 1861: 7; 1905: 14 Juden

Friedhof in Aufenau bzw. in Birstein.

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit drei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Wirtschaft:

Ehemals fürstliche Steingutfabrik östlich des Ortskerns an der Bracht.

Mühlen:

Schlagmühle um 1700 belegt

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Schlierbach, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12697> (Stand: 5.3.2024)