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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 94. Birstein

Hellstein

Ortsteil · 174 m über NN
Gemeinde Brachttal, Main-Kinzig-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

14,5 km nordöstlich von Gelnhausen

Lage und Verkehrslage:

Am Reichenbach gelegen.

Bahnhof der Eisenbahnlinie Wächtersbach – Grebenhain/Hartmannshain ("Vogelsberger Südbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.7.1898) bis zur Stilllegung der Strecke am 27.5.1967.

Ersterwähnung:

um 900

Historische Namensformen:

  • Ellenstein (um 900)
  • Elentenstein (um 900)
  • Hellinstein (1323)
  • Helnsteyn (1384)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3521445, 5576103
UTM: 32 U 521362 5574312
WGS84: 50.320524° N, 9.30007° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

435005010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 204, davon 105 Acker (= 51.47 %), 73 Wiesen (= 35.78 %), 5 Holzungen (= 2.45 %)
  • 1961 (Hektar): 204, davon 1 Wald (= 0.49 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1529: 44 Häuser
  • 1885: 436, davon 383 evangelisch (= 87.84 %), 6 katholisch (= 1.38 %), 47 Juden (= 10.78 %)
  • 1961: 505, davon 441 evangelisch (= 87.33 %), 57 katholisch (= 11.29 %)
  • 1970: 515 Einwohner

Diagramme:

Hellstein: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1384 isenburgisches Dorf im Büdinger Wald
  • Im 16. Jahrhundert Dorf des isenburgischen Amtes Spielberg
  • 1787: Grafschaft Isenburg-Wächtersbach, Amt Wächtersbach, Gericht Spielberg
  • 1806: Fürstentum Isenburg, Amt Wächtersbach, Gericht Spielberg
  • 1816: Kurfüstentum Hessen, Amt Wächtersbach, Gericht Spielberg
  • 1821: Kurfüstentum Hessen, Kreis Salmünster
  • 1830: Kurfüstentum Hessen, Kreis Gelnhausen
  • 1848: Kurfüstentum Hessen, Bezirk Hanau
  • 1851: Kurfüstentum Hessen, Kreis Gelnhausen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Gelnhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gelnhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis

Altkreis:

Gelnhausen

Gericht:

  • Gericht Udenhain
  • 1787: Gericht Spielberg
  • Amtsgericht Wächtersbach
  • 1822: Kurfürstlich-Hessisches Gräflich-Isenburgisches Justizamt Wächtersbach
  • 1850: Justizamt Wächtersbach
  • 1867: Amtsgericht Wächtersbach
  • 1968: Amtsgericht Gelnhausen

Gemeindeentwicklung:

Seit 1.7.1970 Ortsteil der Gemeinde Brachttal

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1335 Von Luther, Herr von Isenburg erworben
Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

15. Jahrhundert: Zum Kirchspiel von Udenhain gehörig; nach 1543 bis 1689 Pfarrei Spielberg, dann bis1753 wieder Udenhain. Seitdem Hauptkirche mit den Filialen Schlierbach und Udenhain sowie dem eingepfarrten Neuschmidten.

1753 Pfarrsitz

Diakonische Einrichtung:

1926 nach Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 256 eine Gemeindestation mit einer Schwester

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Johann Wolfrich 1545(?)-1565, Pfarrer in Udenhain und Hellstein

Reformierter Bekenntniswechsel

Vor 1822 unierte Pfarrei.

Juden:

Provinzial-Rabbinat Hanau; Schlierbach angeschlossen.

1835: 22; 1861: 41; 1905: 48; 1932/33: 20 Juden

Hellsteiner Juden besuchten vermutlich bis 1845 Gottesdienst in Birstein. 1848 eigene Gottesdienste im Ort, Betraum in Privathaus - 1850 wird Genehmigung für Gottesdienste wieder entzogen. 1868 Trennung wieder genehmigt, Hellstein eigenständig, gehört aber weiter zum Schulverband Birstein. Nach 1945 wird Gebäude mit Betraum zum Wohnhaus umgebaut.

Berufe: Viehhändler, Metzger, Gastwirt

Beerdigungen fanden auf dem Birsteiner Sammelfriedhof statt.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

Drei Mühlen (Ober- und Untermühle sowie eine weitere unbekannten Namens) an vom Reichenbach abgeleiteten Betriebsgräben.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Hellstein, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12436> (Stand: 3.4.2022)