Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
5821 Bieber
Moderne Karten
Kartenangebot der Landesvermessung
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Historische Karten
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 109. Bieber

Weitere Informationen

Bieber

Ortsteil · 215 m über NN
Gemeinde Biebergemünd, Main-Kinzig-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

11,5 km südöstlich von Gelnhausen

Lage und Verkehrslage:

An der Bieber gelegen.

Siedlungsentwicklung:

Der Burgberger Hof gehörte dazu.

Historische Namensformen:

  • Bibera
  • Biberach (1339)
  • Biber (1598)

Bezeichnung der Siedlung:

  • Flecken

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3523480, 5558029
UTM: 32 U 523396 5556245
WGS84: 50.157963° N, 9.327527° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

435003010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 3495, davon 1723 Acker, 322 Wiesen, 1350 Wald
  • 1885 (Hektar): 367, davon 158 Acker (= 43.05 %), 172 Wiesen (= 46.87 %), 1 Holzungen (= 0.27 %)
  • 1961 (Hektar): 2607, davon 1848 Wald (= 70.89 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1509: mit 200 Wehrfähigen angeschlagen
  • 1588: 52 Haushaltungen
  • 1633: 47 Haushaltungen
  • 1643 17 Hausgesessene, 11 Witwen und 23 Kinder
  • 1753: 56 Haushaltungen mit 269 Personen
  • 1812: 208 Feuerstellen, 1136 Seelen (gesamte Munizipalität mit Büchelbach, Gassen und Röhrig)
  • 1885: 794, davon 403 evangelisch (= 50.76 %), 391 katholisch (= 49.24 %)
  • 1961: 1711, davon 771 evangelisch (= 45.06 %), 912 katholisch (= 53.30 %)
  • 1970: 1867
  • Gericht Bieber:
  • Ort Bieber:

Diagramme:

Bieber: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • undatiert: Grafschaft Rieneck
  • 1787: Landgrafschaft Hessen, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Bieber (zum Umfang des Amtes s. Mittelpunktfunktion)
  • 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Bieber (Militärverwaltung)
  • 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Bieber
  • 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Bieber
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Gelnhausen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Gelnhausen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Gelnhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gelnhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis

Altkreis:

Gelnhausen

Gericht:

  • Gerichtsort des Bieberer Grundes der 1450 die Orte Bieber, Büchelbach, Gassen, Röhrig, Roßbach, Lanzingen, Breitenborn, Lützel, und die Wüstung Rodenhof umfasste.
  • 1822: Justizamt Bieber
  • 1867: Amtsgericht Bieber
  • 1932: Amtsgericht Gelnhausen

Gemeindeentwicklung:

1928 erfolgt die Zusammenlegung der Gemeinden Bieber, Röhrig und Gassen mit Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Bieber zur Gemeinde Bieber.

Seit 1.7.1974 Ortsteil von Biebergemünd.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Gericht und Ort kamen 1333 zur Hälfte, 1684 ganz an Hanau (die Hälfte wiederum als mainzisches Lehen).
  • 1736 mit Hanau an Hessen.
Kirche und Religion

Patrozinien:

  • Martinus

Pfarrzugehörigkeit:

Pfarrei des Ruralkapitels Rodgau mit Breitenborn, Lanzingen, Lettgenbrunn und Roßbach. Eingepfarrt waren bis 1606 die Dörfer des Gerichts, Lettgenbrunn und Villbach.

Zur katholischen Pfarrei gehörten 1892 die Katholiken in Bieber, Breitenborn, Büchelbach-Gassen, Flörsbach, Kempfenbrunn, Lohrhaupten, Lanzingen, Mosborn, Röhrig und Roßbach.

Patronat:

Das Patronat hatten die Herren des Biebergrundes, seit 1684 Hanau allein.

Diakonische Einrichtung:

1926 nach Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 253 eine Gemeindestation mit einer Schwester

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Schönbub 1525

Seit 1738 bestand neben der lutherischen Gemeinde eine reformierte.

Seit 1818 unierte Pfarrei.

Kirchliche Mittelbehörden:

Erzdiözese Mainz, Archidiakonat St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg, Landkapitel Rodgau

Kultur

Schulen:

1910 katholische Volksschule mit zwei Stellen und einklassige evangelische Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

Gerichtsort des Bieberer Grundes der 1450 die Orte Bieber, Büchelbach, Gassen, Röhrig, Roßbach, Lanzingen, Breitenborn, Lützel, und die Wüstung Rodenhof umfasste.

1787 gehörten zum Amt Bieber Bieber, Breitenborn, Büchelbach, Gassen, Lanzingen, Lützel, Röhrig, Roßbach sowie Burgberg.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Bieber, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12698> (Stand: 27.11.2022)