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Herzogtum Nassau 1819 – 28. Merzhausen

Neuweilnau

Ortsteil · 360 m über NN
Gemeinde Weilrod, Hochtaunuskreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

Neuweilnau liegt 18 km nordwestlich von Bad Homburg.

Lage und Verkehrslage:

Der Ort liegt 1 km nordwestlich von Altweilnau.

Ersterwähnung:

1302

Siedlungsentwicklung:

1302 Ersterwähnung (HHStAW 135 U 1302 Juni 22).

1326 Ersterwähnung als Stadt (Struck, Quellen 2, Nr. 678).

Bis ins 16. Jahrhundert Stadttitel nachweisbar (Eiler, Städtepolitik).

Nach 1302 wurde auf dem Rödelberg eine Burg errichtet, welche zwischen 1506 und 1513 zu einem Schloß ausgebaut wurde. 1605 wurde beim Schloß ein Torbau errichtet.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • oppidum (1507) (Rathaussiegel, Weilroder Hefte Nr. 1, S. 16).

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3457907, 5575943
UTM: 32 U 457849 5574153
WGS84: 50.31797° N, 8.407935° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

434013080

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 344, davon 43 Acker (= 12.50 %), 42 Wiesen (= 12.21 %), 244 Holzungen (= 70.93 %)
  • 1961 (Hektar): 336, davon 239 Wald (= 71.13 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1885: 141, davon 139 evangelisch (= 98.58 %), 2 katholisch (= 1.42 %)
  • 1961: 232, davon 175 evangelisch (= 75.43 %), 28 katholisch (= 12.07 %)
  • 1970: 230

Diagramme:

Neuweilnau: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Grafschaft Usingen
  • 1806: Herzogtum Nassau, Amt Usingen, Kirchspiel Neu-Weilnau
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Usingen
  • 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VII (Kreisamt Idstein)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Usingen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
  • 1886: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Usingen
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
  • 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Usingen
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Hochtaunuskreis

Altkreis:

Usingen

Gericht:

  • Vom 15. bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts gehörte Neuweilnau zusammen mit Cratzenbach zum Gericht Neuweilnau.
  • 1816: Amt Usingen
  • 1849: Justizamt Usingen
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Usingen
  • 1867: Amtsgericht Usingen

Herrschaft:

1326 Herren von Runkel

1326-1355 Grafen von Nassau

1355-1599 Grafen von Nassau-Weilburg

Gemeindeentwicklung:

Am 1.12.1970 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss von Altweilnau, Finsternthal, Mauloff, Neuweilnau und Riedelbach zur neu gebildeten Gemeinde Weilnau. Diese ging am 1.8.1972 in der neuen Gemeinde Weilrod auf, wobei die Einzelgemeinden als Ortsteile benannt wurden.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1326 verpfändet Graf Heinrich von Weilnau die Herrschaft an Siegfried von Runkel, Probst des Klosters Gemünden. Noch im gleichen Jahr fällt die Herrschaft an Graf Gerlach von Nassau.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1509 Georgskirche (nach Vogel).
  • 1513: Pfarrer.

Patrozinien:

  • Georg (Georgius)

Pfarrzugehörigkeit:

Von 1635 bis 1686 war Neuweilnau nach Altweilnau eingepfarrt.

Von 1686 bis 1833 war Neuweilnau selbstständige Pfarrei.

Danach war der Ort wieder Teil der Pfarrei Altweilnau.

Diakonische Einrichtung:

Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 nennt eine Schwesternstation mit 1 Kraft auch für Finsterthal, eine Kraft im KiGa in Neuweilnau

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in Nassau-Weilburg ab 1526.

1527 erste lutherische Predigt

Kirchliche Mittelbehörden:

Zum Mainzer Archidiakonat Mariagreden, Dekanat Friedberg gehörig.

Kultur

Schulen:

1813-1963 Dorfschule.

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Historische Ereignisse:

1709 wurde der Bergfried gesprengt.

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

1472-1492 war Neuweilnau die Residenz des Grafen Philipp II. von Nassau-Weilburg.

1816 Einrichtung einer Oberförsterei.

Wirtschaft:

1407 Burgschmiede.

1679 Färbhäuser.

1692 Kupferhammer.

Um 1710 Paiermühle.

Mühlen:

1455 Mappesmühle.

1806 gehörten die Mappes-, Papier- und Walkmühle sowie der Kupferhammer zu Neu-Weilnau.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Neuweilnau, Hochtaunuskreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11391> (Stand: 28.11.2022)