Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Gonzenheim

Stadtteil · 145 m über NN
Gemeinde Bad Homburg v. d. Höhe, Hochtaunuskreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

2,5 km südöstlich von Bad Homburg

Lage und Verkehrslage:

Nördlich von Ober-Eschbach

Ersterwähnung:

1290

Siedlungsentwicklung:

Auf Grund archäologischer Funde lassen sich die Anfänge der Besiedelung auf die Bronzezeit datieren. Auch in der Eisenzeit lebten in der Gonzeheimer Gemarkung Menschen, was gefundene Siedlungsreste beweisen.

In der Römerzeit wurden die Salzquellen genutzt und des Weiteren existierte dort ein römisches Landhaus, welches über eine Badeanlage verfügte.

In fränkischer Zeit ist wahrscheinlich die Siedlung Gonzenheim entstanden, worauf die Endsilbe -heim verweist. In diesem Zeitraum scheint der Ort zusammen mit Ober-Eschbach eine Einheit gebildet zu haben.

In Mittelalter und Früher Neuzeit bildete der Kartäuserhof das Zentrum des Dorfes.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Teile Gonzenheims nach Bad Homburg verkauft. Nach Ende des 2. Weltkriegs entstanden durch den Zuzug von Heimatvertriebenen neue Wohnviertel.

Historische Namensformen:

  • Guncenheim (1290) (Eppsteiner Lehensbuch)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

  • Kartäuserhof (Vogteihof, Fürstliche Meierei, Stiftungshof)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3475129, 5565037
UTM: 32 U 475064 5563251
WGS84: 50.220905° N, 8.650455° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

434001050

Frühere Ortskennziffer:

43400100005

Diagramme:

Gonzenheim: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Im Früh- und Hochmittelalter zum Niddagau gehörig
  • Mit Kirdorf und Ober-Eschbach zur Mark Hardt gehörig
  • Zum Amt Homburg gehörig
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (Anteil am Fürstentum Oberhessen), Stadt und Amt Homburg vor der Höhe
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Herrschaft Hessen-Homburg
  • 1816: Landgrafschaft Hessen-Homburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
  • 1928: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Obertaunuskreis
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Hochtaunuskreis

Altkreis:

Obertaunuskreis

Herrschaft:

Zum Gebiet der Grafen von Eppstein gehörig

Gemeindeentwicklung:

Am 1.4.1937 Eingemeindung nach Bad Homburg v.d.H.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Um 1290 hatte Heinricus de Guncenheim dort einen Gutshof von den Grafen von Eppstein zu Lehen.
  • Im 15. Jahrhundert war das Gut im Besitz der Homburger Burgmannen Brendel.
  • 1437 gelangten die Gonzenheimer Güter der Brüder Johann und Reyzel von Brendel durch deren Eintritt in den Besitz des Karthäuserklosters zu Mainz.
  • 1757 gehörte Karthäuserhof den Landgrafen von Hessen-Homburg und wurde Teil Gonzenheimer Christianen-Stiftung.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Mitte 15. Jahrhundert: Pfarrer
  • nach 1945: Heilig-Kreuz-Kirche

Pfarrzugehörigkeit:

Ab 1320 nach Ober-Eschbach eingepfarrt

Diakonische Einrichtung:

Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Erster evangelischer Pfarrer: Antonius Fabricius bis 1555

Kirchliche Mittelbehörden:

Ab 1107 zum Mainzer Archidiakonat St. Peter, Dekanat Eschborn gehörig

Kultur

Schulen:

Nach 1945: Friedrich-Ebert-Schule, Kaiser-Friedrich-Gymnasium

Kultur:

Der Kartäuserhof war 1757 Teil der Gonzenheimer Christianen-Stiftung, welche sich der Unterstützung von Kirche und Schulen sowie der Armenfürsorge widmete.

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Wirtschaft:

Der Karthäuserhof mit seinen 300 Morgen an Feldern, Wiesen und Gärten sowie drei Wohnhäusern, einer Mühle, einer Schmiede und dem Schafshof bildete das wirtschaftliche Zentrum Gonzenheims. Das Gewicht lag auf Schafzucht und Wollherstellung.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Gonzenheim, Hochtaunuskreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11517> (Stand: 25.9.2021)