Historisches Ortslexikon
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Weitere Informationen
Ernsthofen
-
Ortsteil · 242 m über NN
Gemeinde Modautal, Landkreis Darmstadt-Dieburg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
12,5 km südöstlich von Darmstadt
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf im Granitgebiet bei einseitiger Tallage
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Siedlungsentwicklung:
1542 ist Ernsthofen bis auf 4 Wohnungen abgebrannt.
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Historische Namensformen:
- Ernsthofen (1403)
- Ernsthofen (1415)
- Ernsthoffen (1449)
- Ernsthoven (1516)
- Ernsthoiffen (1529)
- Ernshoven (1545)
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Ortsteile:
- Herchenrode, Ernsthofen (ab 31.12.1971)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3481427, 5515164
UTM: 32 U 481359 5513398
WGS84: 49.772759° N, 8.741117° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
432013040
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 1442, davon 844 Acker, 245 Wiesen, 300 Wald
- 1961 (Hektar): 360, davon 69 Wald (= 19.17 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1629: 11 Hausgesessene
- 1961: 534, davon 423 evangelisch (= 79.21 %), 83 katholisch (= 15.54 %)
- 1970: 659 Einwohner
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Lichtenberg, Cent Ober-Ramstadt, Brandauer Reiswagen
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
- 1820: Großherzogtum Hessen, Domaniallande, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Reinheim
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Darmstadt
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg
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Altkreis:
Darmstadt
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Gericht:
- 1545: Zentgericht Ober-Ramstadt
- 1821: Landgericht Lichtenberg
- 1848: Landgericht Reinheim
- 1879: Amtsgericht Reinheim
- 1968: Amtsgericht Darmstadt
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Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1971 Eingliederung der Gemeinde Herchenrode
Am 1.1.1977 Eingliederung in die Gemeinde Modautal.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1545 leiht Landgraf Philipp von Hessen das Schloss mit zughörigen Dörfern usw. wieder den Herren von Walbrunn, wie Hans von Walbrunn, ihr aller Urahnherr solche Lehen von den Grafen von Katzenelnbogen empfangen hat.
- 1722 verkaufen die Brüder Johann Moritz Friedrich von Walbrunn dem Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen Schloss und Gut zu Ernsthofen mit den dazugehörigen Dörfern, nämlich Ernsthofen, Asbach, Hoxhohl, Klein-Bieberau und Neutsch, nebst Gefällen in 12 weiteren Orten, darunter Ober-Modau, Rodau, Waldhausen, Billings und Meßbach
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Zehntverhältnisse:
1362 bekennt Hermann von dem Stein, Wäppner, den Zehnten von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen erhalten zu haben.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1516: Schlosskapelle
- 1519: Altarist
- 1520: Pfarrkirche
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Patrozinien:
- Katharina (Pfarrkirche) [1523]
- Maria (Kapelle)
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Pfarrzugehörigkeit:
Mutterkirche ist Nieder-Modau
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Patronat:
Das Patronatsrecht der Kapelle haben die Herren von Wallbrunn 1519, das der Pfarrkirche 1523 inne.
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Nieder-Modau, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Nieder-Modauer Pfarrer Ewald Poth ab 1527.
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Kirchliche Mittelbehörden:
Archidiakonat St. Viktor in Mainz, Landkapitel Groß-Gerau
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1868
- Wirtschaft ↑
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Mittelpunktfunktion:
Das Schloss ist Mittelpunkt einer kleinen Herrschaft und Kellerei, zu der Klein-Bieberau, der Walbrunnsche Teil von Ober-Modau, der Hof zu Hardenau, Gefälle zu Seeheim, Jugenheim, Ober- und Nieder-Beerbach, Hausen unter Lichtenber, Güter zu Reinheim, Neutsch, vorbehaltlich landgräflicher Zentobrigkeit, und der Hof zu Rohrbach gehören.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Müller, Starkenburg, S. 177-181
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 106
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 84
- Denkmaltopographie Landkreis Darmstadt-Dieburg, S. 323-330
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 523-524
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande, S. 491ff.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 32
- Zitierweise ↑
- „Ernsthofen, Landkreis Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13608> (Stand: 8.12.2022)