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Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 41. Borken

Weitere Informationen

Betzigerode

Ortsteil · 240 m über NN
Gemeinde Bad Zwesten, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

9 km südwestlich von Fritzlar

Lage und Verkehrslage:

Dorf mit lockerer, regelloser Bebauung im Tal des Scheren-Grabens entlang der von der Bundesstraße 3 nach Wenzigerode führenden Straße und eines abzweigenden Weges. Oberhalb der Siedlung Gutshof.

Ersterwähnung:

1296

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Betzigerode.

Historische Namensformen:

  • Betzichenrode (1296) (Schunder, Die von Loewenstein, Bd. 2 Nr. 71)
  • Betzingerode (1344)
  • Betzigerade (1523)
  • Betzigerode (1526)
  • Betzigenrott (um 1570)
  • Betzingerodt (1575/85)
  • Betzigeroda (1592)
  • Betzegeroda (1670)

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1296: villa
  • 1344: dorf
  • 1593: Gut
  • 1670: Hof

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1906

Älteste Gemarkungskarte:

um 1600/1705

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3513291, 5659688
UTM: 32 U 513212 5657864
WGS84: 51.072139° N, 9.188574° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634027010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1742 (Kasseler Acker): 190 Land, 16 Wiesen.
  • 1885 (Hektar): 59, davon 44 Acker (= 74.58 %), 3 Wiesen (= 5.08 %), 3 Holzungen (= 5.08 %)
  • 1961 (Hektar): 389, davon 260 Wald (= 66.84 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1747: 18 Hausgesesse
  • 1861: 182 evangelisch-reformierte, 2 evangelisch-lutherische Einwohner.
  • 1885: 114, davon 114 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961 (Erwerbspersonen): 35 Land- und Forstwirtschaft, 29 Produzierendes Gewerbe, 7 Handel und Verkehr, 9 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 158, davon 141 evangelisch (= 89.24 %), 16 katholisch (= 10.13 %)
  • Um 1570: 13, 1575/85: 14 Hausgesesse.

Diagramme:

Betzigerode: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1575/85: Amt Borken, niederes und peinliches Gericht Löwenstein
  • 1713: Amt Borken
  • 1742: Amt Borken, niederes und peinliches Gericht Löwenstein
  • 1807: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Wabern
  • 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Borken
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Fritzlar-Homberg

Gericht:

  • 1575/85: Amt Borken, niederes und peinliches Gericht Löwenstein
  • 1742: Amt Borken, niederes und peinliches Gericht Löwenstein
  • 1807: Friedensgericht Wabern
  • vor 1822: Amt Borken
  • 1822: Justizamt Jesberg
  • 1867: Amtsgericht Jesberg
  • 1945: Amtsgericht Borken
  • 1968: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Borken)
  • 1970: Amtsgericht Fritzlar

Herrschaft:

1661: Betzigerode Gut der Hund

1686: Hälfte des Gutes Betzigerode an die von Dalwigk, andere Hälfte über Tochter Hund an ihren Mann Major Eckhard

1713: Landgraf Karl hat Gut Betzigerode von den von Sobiwolski gekauft und tauscht es gegen Gut Sensenstein ein; er überlässt es seinem Sohn, Prinz Maximilian.

1737: Gut Betzigerode Eigentum der Familie Goddaeus, 1768: von Heßberg

1960: Eitel Reinhard von Heßberg verkauft die Ländereien des Gutes an die Hessische Heimat, die darauf Aussiedlerhöfe errichtet.

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde (Bad) Zwesten eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1296: Werner von Löwenstein-Westerburg weist dem Landgrafen Heinrich eine Jahresrente von 5 Mark aus seinem Dorf Betzigerode zu.
  • 1344: Landgraf Heinrich belehnt Werner von Löwenstein-Westerburg mit Dorf Betzigerode.
  • 1523: Bei einer Teilung innerhalb der Familie erhält Heinrich von Löwenstein Betzigerode.
Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

1569: Betzigerode eingepfarrt nach Zwesten

1575/85 und später: Betzigerode Filiale von Zwesten; 1872: eingepfarrt nach Zwesten.

1926 und später: Filiale von Zwesten

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Zwesten, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Zwestener Pfarrer Heinrich Meuser vor 1530.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Betzigerode, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/3985> (Stand: 16.8.2023)