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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 68. Philippsthal

Philippsthal (Werra)

Ortsteil · 230 m über NN
Gemeinde Philippsthal (Werra), Landkreis Hersfeld-Rotenburg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

21 km südöstlich von Bad Hersfeld

Lage und Verkehrslage:

Bahnhof der Eisenbahnlinie Gerstungen – Vacha ("Werratalbahn I") (Inbetriebnahme der Strecke 2.10.1905) bis zur endgültigen Stilllegung der Strecke 1986.

Ersterwähnung:

1170

Siedlungsentwicklung:

"Das Dorf hieß früher Kreuzberg. [...] Als Landgraf Karl 1686 die Vogtei Kreuzberg seinem Bruder Philipp abgetreten hatte, baute dieser das Kloster zu einem Schlosse um und nannte es Philippsthal. Davon erhielt dann auch das Dorf den Namen." (Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 367).

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Heringen.

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

  • „Das Dorf hieß früher Kreuzberg. [...] Als Landgraf Karl 1686 die Vogtei Kreuzberg seinem Bruder Philipp abgetreten hatte, baute dieser das Kloster zu einem Schlosse um und nannte es Philippsthal. Davon erhielt dann auch das Dorf den Namen.“ (Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 367).

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3570832, 5634547
UTM: 32 U 570730 5632733
WGS84: 50.841972° N, 10.004582° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

632016040

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 596, davon 350 Acker (= 58.72 %), 109 Wiesen (= 18.29 %), 50 Holzungen (= 8.39 %)
  • 1961 (Hektar): 1060, davon 511 Wald (= 48.21 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1610: 25 Haushaltungen (Hersfelder Salbuch)
  • 1747: 60 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
  • 1885: 639, davon 635 evangelisch (= 99.37 %), 3 katholisch (= 0.47 %), 1 andere Christen (= 0.16 %)
  • 1961: 3311, davon 2805 evangelisch (= 84.72 %), 442 katholisch (= 13.35 %)
  • 1970: 5816
  • 1981: 4999 (mit Ortsteilen)
  • 2003: 4556 (mit Ortsteilen)

Diagramme:

Philippsthal (Werra): Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • nach 1170: Dorf der Vogtei Kreuzberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Vogtei Creutzberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Vogtei Creutzberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Heringen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Vogtei Creutzberg (zuletzt Amt Friedewald)
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Altkreis:

Hersfeld

Gericht:

  • Amtsgericht Schenklengsfeld (Stand Reimer)
  • vor 1822: Amt Landeck
  • 1822: Justizamt Friedewald
  • 1832: Justizamt Friedewald
  • 1833: Justizamt Schenklengsfeld
  • 1867: Amtsgericht Schenklengsfeld
  • 1879: Amtsgericht Schenklengsfeld
  • vor 1945: Amtsgericht Schenklengsfeld
  • 1945: Amtsgericht Bad Hersfeld

Gemeindeentwicklung:

Am 1.8.1972 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden als Ortsteil zur neu gebildeten Gemeinde Philippsthal, später Philippsthal (Werra) zusammengeschlossen. Zu deren Entwicklung s. Philippsthal (Werra), Gemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Philippsthal (Werra).

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1170: Abt Burkard von Fulda übergab an Thüringen sein Allod in Kreuzberg, das zuvor Graf Hermann von Orlamünde zu Lehen hatte.
  • Später: Kloster Kreuzberg als Tochterkloster der Reichsabtei Hersfeld.

Ortsadel:

Hessen-Philippsthal

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

Vor der Reformation gehörte die Kirche dem dortigen Kloster Creuzberg.

Dann war sie abteiliche Pfarrei.

1872: Protestantische Kirche der Inspektur Hersfeld, wozu einige weimarische Orte eingepfarrt waren. Filial Heimboldshausen.

Patronat:

Hessen (1648-1733), seitdem Hessen-Philippsthal (Stand Reimer)

Klöster:

Diakonische Einrichtung:

1837 Gründung des Viktoria-Heims durch Landgräfin Caroline zu Hessen-Philippsthal für arme Frauen und Kinder; 13.10.1911 eine Gemeindeschwester, Umzug ins Viktorienheim mit Kleinkinderschule (eigene Diakonisse), Krankenpflege, Sardemann, Geschichte des hessischen Diakonissenhauses zu Cassel, S.325-326; bis 1972 Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Georg Wolfart 1539-1545, bereits 1530 wird Caspar Mosebach, Pfarrer zu Heringen, als Vikar von Kreuzberg genannt

Kirchliche Mittelbehörden:

Inspektur Hersfeld (1872)

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

Die Vogtei Kreuzberg umfasste 1647 die Dörfer *Kreuzberg, *Hillartshausen und Oberzell sowie die Höfe Badelachen, *Harnrode, Heedersberg, Heiligenrode, Niederndorf, Nippe, *Röhrig, Schwenge, Springen, Thalhausen, *Unterneurode und Unterzelle (Rentkammerprotokoll über die hersfeld. Reise).

* Die besternten Orte gehörten gemäß Reimer zu Kurhessen.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Philippsthal (Werra), Landkreis Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/3271> (Stand: 25.3.2022)