Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Welleringhausen

Ortsteil · 479 m über NN
Gemeinde Willingen (Upland), Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

9,5 km westlich von Korbach

Lage und Verkehrslage:

Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte im Upland umittelbar an der Nordrhein-Westfälischen Grenze (Hochsauerlandkreis). Kirche am Nordrand an höchster Stelle. Verbindungsstraße nach Düdinghausen und über Bömighausen zur B 251

Ersterwähnung:

1194

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Der Beleg Waliereshusun (986-988) [Abschrift 15. Jahrhundert Traditiones Corbeienses S. 146, § 415 ; vgl. Schütte, Mönchslisten, S. 268] aus den Traditionen von Corvey ist wahrscheinlich auf die Wüstung Welrissen im Landkreis Kassel zu beziehen.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • Dorf (1382)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3481445, 5682029
UTM: 32 U 481378 5680196
WGS84: 51.272805° N, 8.733051° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

635022080

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 496, davon 143 Acker (= 28.83 %), 52 Wiesen (= 10.48 %), 84 Holzungen (= 16.94 %)
  • 1961 (Hektar): 494, davon 151 Wald (= 30.57 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1541: 12 Häuser
  • 1620: 13 Häuser
  • 1650: 16 Häuser
  • 1738: 16 Häuser
  • 1770: 16 Häuser, 119 Einwohner
  • 1885: 142, davon 138 evangelisch (= 97.18 %), 4 katholisch (= 2.82 %)
  • 1895: 144, davon 141 evangelisch (= 97.92 %), 3 katholisch (= 2.08 %)
  • 1961: 98, davon 92 evangelisch (= 93.88 %), 3 katholisch (= 3.06 %)

Diagramme:

Welleringhausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1489: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1546: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1755/1757: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eisenberg
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt Eisenberg (Sitz in Korbach)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis:

Waldeck

Gericht:

  • 1537/1541: Gogericht Flechtdorf
  • 1814: Oberjustizamt des Eisenbergs in Korbach
  • 1850: Kreisgericht Korbach
  • 1868/69: Amtsgericht Korbach

Herrschaft:

Um 1300 geht ein Hof in Welleringhausen von den Grafen von Arnsberg zu Lehen aus. 1382 wird Volpert Stoiszer von Erzbischof Friedrich von Köln mit dem Dorf Welleringhausen belehnt. Das Lehen rührt von der Grafschaft Arnsberg her. 1386 belehnt derselbe Erzbischof Brosekin von Viermünden mit dem Hof zu Welleringhausen.

1537 gehört Welleringhausen mit aller Obrigkeit den Grafen von Waldeck.

Gemeindeentwicklung:

Vom 31.12.1971 bis 31.12.1973 zwischenzeitlicher Zusammenschluß der Gemeinden Bömighausen, Eimelrod, Neerdar Usseln und Welleringhausen zur Gemeinde Upland, die dann am 1.1.1974 in der Gemeinde Willingen (Upland) aufging. Sitz der Gemeinde ist Willingen (Upland).

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1194 bestätigte Erzbischof Adolf von Altena dem Kloster Flechtdorf den Besitz einer Hufe in Welleringhausen.
  • 1537 haben die Junker von Viermünden, die von Dorfeld und zu Korbach sowie etliche Bürger Güter und Höfe in Welleringhausen.

Zehntverhältnisse:

Zwischen 1332 und 1344 ist der Zehnte waldeckisches Lehen Heinemanns von Itter. 1537 gehört er denen von Rhene.

Ortsadel:

1223

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • (1281-1313): Kirche (ecclesia)
  • Aus drei Teilen bestehender Gewölbebau aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts: Niedriger quadratischer Westturm, fast quadratisches, einjochiges Schiff, eingezogener quadratischer Chor. Die Bezeichnung Abrahamskirche stammt aus jüngerer Zeit.

Pfarrzugehörigkeit:

Ursprünglich zum Kirchspiel Neerdar gehörig, 1950 Filialgemeinde von Eppe, 1976 Usseln eingegliedert. 2018 bilden Usseln, Rattlar und Welleringhausen ein Kirchspiel.

Patronat:

1313 ist Abraham von Welleringhausen von Graf Wilhelm von Arnsburg mit dem ius patronatus ecclesie ibidem belehnt.

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Neerdar, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Neerdarer Pfarrer Dithmar Westenuten ab 1535.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Welleringhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1867> (Stand: 22.3.2024)