Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866
Weitere Informationen
Schwalefeld
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Ortsteil · 520 m über NN
Gemeinde Willingen (Upland), Landkreis Waldeck-Frankenberg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
17 km nordwestlich von Korbach
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Lage und Verkehrslage:
Dorf mit lockerer Gebäudeanordnung und geringer Siedlungsdichte im Upland entlang der Talstrasse (K 63) am Aarbach, einem Quellzufluss des Itterbaches. Im Westen verläuft die L 3393 Willingen-Bontkirchen.
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Ersterwähnung:
1332-1344
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Historische Namensformen:
- sualvelde, in; swalvelde, in (1332-1344) [Urkunden zur Geschichte der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont, bearb. von Louis Curtze, o.J., Exemplar in der Dienstbibliothek des Hessischen Staatsarchivs Marburg, S. 39-50, Nr. 31]
- Swalevelde, in (1380) [Johann Suibert Seibertz (Hrsg.), Quellen der Westfälischen Geschichte 3, S. 286]
- Schwalefelde (1537) [HStAM Bestand 127 Nr. 3]
- Schwalefeld (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Bergfreiheit
- Kalkreise
- Lommerke
- Lütken-Schwalefeld
- Molkerei
- Wildkamp
- Schwalenburg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
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Burgen und Befestigungen:
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3474260, 5685885
UTM: 32 U 474196 5684051
WGS84: 51.307185° N, 8.629816° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
635022060
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 834, davon 133 Acker (= 15.95 %), 79 Wiesen (= 9.47 %), 527 Holzungen (= 63.19 %)
- 1961 (Hektar): 835, davon 541 Wald (= 64.79 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1620: 39 Häuser
- 1650: 20 Häuser
- 1738: 33 Häuser
- 1770: 36 Häuser, 191 Einwohner
- 1885: 318, davon 317 evangelisch (= 99.69 %), 1 katholisch (= 0.31 %)
- 1895: 413, davon 403 evangelisch (= 97.58 %), 4 katholisch (= 0.97 %), 6 Juden (= 1.45 %)
- 1961: 531, davon 482 evangelisch (= 90.77 %), 48 katholisch (= 9.04 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1546: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- 1755/1757: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eisenberg
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt Eisenberg (Sitz in Korbach)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
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Altkreis:
Waldeck
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Gericht:
- 1537/1541: Gogericht Flechtdorf
- 1814: Oberjustizamt des Eisenbergs in Korbach
- 1850: Kreisgericht Korbach
- 1868/69: Amtsgericht Korbach
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Herrschaft:
Zwischen 1332 und 1344 haben die von Hottepe eine Hufe als waldeckisches Lehen.
1537 haben die Grafen von Waldeck die Ortsherrschaft inne und besitzen die Eisenhütte.
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.4.1972 Eingemeindung von Rattlar und Schwalefeld nach Willingen, das seit 1.1.1974 zusammen mit Upland die Großgemeinde Willingen (Upland) bildet.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Lehensbesitz der Herren von Büren ist zumindest nicht längerfristig nachweisbar (Oberschelp, Edelherren von Büren, S. 57-69)
- 1380 hat das Kanonissenstift St. Cyriacus in Geseke (Kreis Soest) Einkünfte in Schwalefeld.
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Zehntverhältnisse:
1537 hat der Graf von Waldeck den Zehnten von 3 Höfen, von den 5 anderen die von Dorfeld.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Kirche 1974-1976 errichtet
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Pfarrzugehörigkeit:
Schwalefeld gehört seit dem Mittelalter zum Kirchspiel Usseln, 1976 wird es Filialgemeinde des neu errichteten Kirchspiels Willingen.
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.
- Kultur ↑
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Wirtschaft:
1537 ist die Schwalefelder Hütte (später auch "unter der Burg") als molle doselbst odder Eissern hütten verzeichnet und ist vom Grafen von Waldeck gegen Pacht an Hammer- bzw. Goldschmiede ausgetan. 1544 wird für Hütte und Hammer in Schwalefeld von Graf Walrabe von Waldeck ein Leihebrief ausgestellt. Sie ist in der Folgezeit jedoch nicht immer in Betrieb. 1682 erhält Johannes Pohlmann von Giebringhausen die Erlaubnis, "die wüste Hammerstätte unter der Burg nächst unserm Dorf Schwalefeld gelegen, mit einem Hammer von zweyen Herdten wiederumb aufzubauen." 1693 wird der Hüttenbetrieb eingestellt.
Im 19. Jahrhundert entsteht in diesem Bereich die Siedlung Bergfreiheit
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Mühlen:
1537: Schleifmühle (s. Wirtschaft)
1548: Mahlmühle
Im Bereich der Bergfreiheit am Aarbach (Uplandstraße 9) Upländer Mühle mit Turbinenantrieb für 2 Walzenstühle und 1 Schrotgang
An der Itter (Burgring 18) Mühle des Christian Emde, bis Anfang der 1930er Jahre mit Wasserrad betrieben, dann Turbine für den Betrieb einer Sägemühle; seit 1975/76 stillgelegt
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Ursula Rennhoff, Schwalefeld, ein waldeckisches Dorf
- Schwalefeld. Waldeckische Ortssippenbücher 32
- Karl Schäfer, Geschichte der Eisenindustrie in der ehemaligen Grafschaft Waldeck, S. 70-77
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 216-228,
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 3 (Kreis des Eisenberges), S. 211 f.
- Zitierweise ↑
- „Schwalefeld, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1723> (Stand: 22.3.2024)