Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Bömighausen

Ortsteil · 425 m über NN
Gemeinde Willingen (Upland), Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

8 km westlich von Korbach

Lage und Verkehrslage:

Dorf mit einfachem, langgestrecktem Grundriß an den Nordostausläufern des Rothaargebirges in der Bergregion Upland, das von der Neerdar durchflossen wird. Moderne Siedlungsausdehnung nach Westen entlang des Stendergrundes. Unmittelbar nordöstlich des Ortes verläuft die B 251 von Korbach nach Willingen.

Ersterwähnung:

1266

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3483220, 5683317
UTM: 32 U 483153 5681484
WGS84: 51.284437° N, 8.758426° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

635022010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 360, davon 120 Acker (= 33.33 %), 48 Wiesen (= 13.33 %), 94 Holzungen (= 26.11 %)
  • 1961 (Hektar): 361, davon 119 Wald (= 32.96 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1541: 7 Häuser
  • 1620: 13 Häuser
  • 1650: 6 Häuser
  • 1738: 14 Häuser
  • 1770: 17 Häuser, 105 Einwohner
  • 1885: 189, davon 184 evangelisch (= 97.35 %), 5 katholisch (= 2.65 %)
  • 1895: 167, davon 167 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 198, davon 178 evangelisch (= 89.90 %), 20 katholisch (= 10.10 %)

Diagramme:

Bömighausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1531: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1546: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1755/57: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eisenberg
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt Eisenberg (Sitz in Korbach)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis:

Waldeck

Gericht:

  • 1537/1541: Gogericht Flechtdorf
  • 1814: Oberjustizamt des Eisenbergs in Korbach
  • 1850: Kreisgericht Korbach
  • 1868/69: Amtsgericht Korbach

Herrschaft:

1311 begegnet Bömighausen als arnsbergisches Ministerialengut, fällt aber 1336 als Ausstattungsgut an das Kloster Netze, zu dem es bis zur Reformationszeit gehört. 1537 haben die Grafen von Waldeck die Ortsherrschaft inne.

Gemeindeentwicklung:

Vom 31.12.1971 bis 31.12.1973 zwischenzeitlicher Zusammenschluß der Gemeinden Bömighausen, Eimelrod, Neerdar Usseln und Welleringhausen zur Gemeinde Upland, die dann am 1.1.1974 in der Gemeinde Willingen (Upland) aufging. Sitz der Gemeinde ist Willingen (Upland).

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1311 überträgt Gotschalk von Mulenhusen seine Besitzungen in Bömighausen Berthold von Büren.
  • 1313 hat Abraham von Welleringhausen eine Hufe in Bömighausen als arnsbergisches Ministerialgut inne. Dieses wird 1336 dem Kloster Netze geschenkt, das noch 1448 im Besitz eines Gutes im Ort ist.
  • 1531 ist das Dorf im Besitz des Grafen Philipp III. von Waldeck.
  • Im 18. Jahrhundert sind zahlreiche Güter in Bömighausen von den Herren von Rhena als Lehen ausgetan.

Zehntverhältnisse:

(1332-1344) ist der Zehnte waldeckisches Lehen des Heinemann von Itter.

1537 im Besitz der Grafen von Waldeck

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Kirche 1972 errichtet

Pfarrzugehörigkeit:

Ursprünglich bis 1975 zum Kirchspiel Neerdar gehörig, mit dessen Aufhebung Korbach-Rhena eingegliedert. 2018 Kirchspiel Eimelrod - Rhena

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Neerdar, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Neerdarer Pfarrer Dithmar Westenuten ab 1535.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

An der Neerdar wird 1547 eine Mahlmühle mit 1 oberschlächtigen Wasserrad errichtet, die seit 1957 nicht mehr in Betrieb ist

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Bömighausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1500> (Stand: 22.3.2024)