Historisches Ortslexikon
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Weitere Informationen
Leeheim
-
Ortsteil · 88 m über NN
Gemeinde Riedstadt, Landkreis Groß-Gerau - Siedlung ↑
-
Ortstyp:
Dorf
-
Lagebezug:
7,4 km südwestlich von Groß-Gerau
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Ersterwähnung:
766
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Historische Namensformen:
- Leheim (766, 1131/68)
- Lichsamene marca (Leeheim ?), in (910)
- Leithen (1177)
- Leheym, Lehem (1312)
- Lehem (1556)
-
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
-
Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3459864, 5524687
UTM: 32 U 459805 5522917
WGS84: 49.85732° N, 8.440794° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
433011040
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 5827, davon 4937 Acker, 1467 Wiesen
- 1961 (Hektar): 1474, davon 0 Wald
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Einwohnerstatistik:
- 1629: 110 Hausgesessene
- 1829: 936 Einwohner
- 1961: 1773, davon 1529 evangelisch (= 86.24 %), 219 katholisch (= 12.35 %)
- 1970: 2053 Einwohner
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Dornberg
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Dornberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
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Altkreis:
Groß-Gerau
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Gericht:
- 1821: Landgericht Groß-Gerau
- 1879: Amtsgericht Groß-Gerau
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.1.1977 zur Gemeinde Riedstadt
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 766-801 mehrere Schenkungen von Land und Besitz an das Kloster Lorsch
- 910 übergibt Erzbischof von Mainz sein Gut in der Mark von Massenheim, Wicker, Runheim, Groß-Gerau und Leeheim (Lichsamene marca) den Grafen Gerhard und Konrad zur Übertragung an das Kloster Fulda.
- 1131 stiftet Erzbischof Adalbert das Zisterzienserkloster Eberbach und schenkt ihn als erstes Gut die grangia, que Leheim vocatur cum omnibus attinenciis suis, die er Anshelm gekauft hat.
- 1162und 1177 bestätigt Papst Alexander III. dem Kloster Eberbach den Besitz der Höfe zu Leeheim, Haselach und Gebenbrunnen.
- 1184 bestätigt Papst Lucius III. den Besitz des Albanstifts in Mainz zu Leeheim.
- 1184 erwirbt das Kloster Eberbach Gelände bei dem Klosterhof zu Leeheim durch Tausch mit Gerhard von Wolfskehlen.
- 1232 bestätigen Emmicho von Wolfskehlen und sein Schwager Dudo die Schenkung der Güter am Weg Langinhecken an das Kloster Eberbach durch den Vater des Ersteren.
- 1269-1314 kommt das Kloster Eberbach durch Schenkungen, Rechtsstreit und Kauf an Land und Güter in Leeheim.
- 1578 tritt das Kloster Eberbach die zwei Höfe zu Leeheim mit allem Zubehör an Landgraf Georg von Hessen ab.
- 1794 Grundbesitzer: Hainer Hof 628 Morgen, Kammerhof 700 Morgen, Mönchsgut 413 Morgen, Albansift 190 Morgen, Kloster Eberbach 144 Morgen, Kirchengut 100 Morgen.
- 1794 Pacht- und Zinsherrn: Albanstift, Peterstift, St. Jakobsberg, Karthäuser, Kloster Eberbach, Pfälz. Geistl. Administration, Kronschaffnerei in Oppenheim, Hospital Hofheim, die Kirche, die Pfarrein Wolfskehlen und Dornheim, sowie die Herrn von Ingelheim, Dalberg, Geismar und Geispitzheim.
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Zehntverhältnisse:
1609 hat St. Alban den Universalzehnten und der Landgraf von Hessen den Novalzehnten.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1184 ecclesia
- Pfarrkirche
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Patrozinien:
- Albanus; Maria; Heilig Kreuz (Crux)
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Pfarrzugehörigkeit:
Landkapitel: Groß-Gerau
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Patronat:
1184 Albanstift in Mainz
1341 dem Albanstift inkorporiert
1570er Jahre durch Kauf an die Landgrafen von Hessen
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation 1536 durch Landgraf Philipp von Hessen.
Erster evangelischer Pfarrer: Thomas von Genlich 1545 und 1550
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Kirchliche Mittelbehörden:
St. Viktor in Mainz; Groß-Gerau
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Juden:
1830: 41, 1905: 28, 1933 20 Juden
Synagoge
- Kultur ↑
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Schulen:
Zwischen 1591 und 1596 Gründung einer Schule; 1819 Aufteilung in eine Jungen- und in eine Mädchenschule; 1910 Volksschule mit vier Klassen
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Müller, Starkenburg, S. 423-426
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 128
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 136
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 95ff.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 88
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd.1
- Zitierweise ↑
- „Leeheim, Landkreis Groß-Gerau“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13739> (Stand: 8.8.2023)