Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Nieder-Ramstadt

Ortsteil · 173 m über NN
Gemeinde Mühltal, Landkreis Darmstadt-Dieburg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

6 km südöstlich von Darmstadt

Ersterwähnung:

1190

Historische Namensformen:

Ortsteile:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3478397, 5521185
UTM: 32 U 478331 5519416
WGS84: 49.82679° N, 8.698718° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

432014030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 4105, davon 2103 Acker, 192 Wiesen, 1677 Wald
  • 1961 (Hektar): 1029, davon 437 Wald (= 42.47 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1629: 106 Hausgesessene
  • 1829: 1829 Einwohner
  • 1961: 5702, davon 4418 evangelisch (= 77.48 %), 945 katholisch (= 16.57 %)
  • 1970: 5655 Einwohner

Diagramme:

Nieder-Ramstadt: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1783: Amt Darmstadt
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Oberamt Darmstadt, Amt Pfungstadt
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Reinheim
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt-Dieburg

Altkreis:

Darmstadt

Gericht:

  • Centgericht: Pfungstadt
  • 1821: Landgericht Lichtenberg
  • 1848: Landgericht Reinheim
  • 1853: Landgericht Darmstadt
  • 1879: Amtsgericht Darmstadt II
  • 1932: Amtsgericht Darmstadt

Gemeindeentwicklung:

Am 1.4.1972 Eingliederung der Gemeinde Waschenbach

Am 1.1.1977 zur Gemeinde Mühltal

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Ursprünglich zur Herrschaft Dornberg gehörig, gelangt Nieder-Ramstadt im 13. Jahrhundert an die Grafen von Katzenelnbogen. 1303 hat der Graf von Katzenelnbogen vom Hofe in Nieder-Ramstadt 30 Malter Korn und 26 Malter Hafer, von den dortigen Mühlen 8 Malter Korn von den dortigen Zinsen 14 Unzen Hafer und 1,5 Malter Korn.
  • 1315 wird Nieder-Ramstadt in einer Aufstellung von Dörfern, die Graf Wilhelm von Katzenelnbogen zinspflichtig sind, aufgeführt.1344 und 1354 werden Katzenelnbogische Besitzungen und Höfe genannt. 1403 bekennt der Graf Johann von Katzenelnbogen, dass er u.a. Nieder-Ramstadt vom Bischof von Würzburg zu Lehen trägt und verkauft im gleichen Jahr u.a. dieses an den Edelknecht Henne Weiskreis von Lindenfels.
  • 1506 bezieht der Landgraf von Hessen von 28 Personen je 5 Schilling Leibsbede und besitzt im 16 Jahrhundert die hohe Obrigkeit, Gebot und Verbot in Nieder-Ramstadt.

Zehntverhältnisse:

1383 besitzen die Grafen von Katzenelnbogen die Zehntrechte.

Ortsadel:

1194: Konrad von Ramstadt

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1332 Hinweis auf einen nicht residierenden Pfarrer
  • 1499 capell

Patrozinien:

  • Vitus (Veit)

Pfarrzugehörigkeit:

Seit dem 14. Jahrhundert ist Darmstadt Mutterkirche von Nieder-Ramstadt,

später gehören Nieder-Traisa, Waschenbach und die Wüstung Reckershausen.

Patronat:

Patronatsherren sind 1430 die Grafen von Katzenelnbogen.

Diakonische Einrichtung:

s. Nieder-Ramstädter Heime

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Laurentius Motz 1526-1560(?)

Kirchliche Mittelbehörden:

Archidiakonat St. Viktor in Mainz, Landkapitel Groß-Gerau

Juden:

1830: 9 Juden

Kultur

Schulen:

Schule zwischen 1578 und 1586 errichtet; 1825 Aufteilung in eine Jungen- und eine Mädchenschule; 1910 siebenklassige Volksschule; zwei Schulhäuser von 1836 und 1885

Wirtschaft

Mühlen:

1303 werden Mühlen erwähnt.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Nieder-Ramstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13496> (Stand: 8.7.2023)