Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Klein-Bieberau

Ortsteil · 224 m über NN
Gemeinde Modautal, Landkreis Darmstadt-Dieburg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

14 km südöstlich von Darmstadt

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf in einem Längstal des Odenwaldes im Granitgebiet

Ersterwähnung:

1362

Historische Namensformen:

  • Wenigen Bybera (1362) [Demandt, Regesten Katzenelnbogen 1, S. 378, Nr. 1283]
  • Kleynen Biberauwe (1403)
  • Wenigen Byberau (1451)
  • Wenigen Byberau (1453)
  • Kleyn Beberau (1492)
  • Bebra (1514)
  • Clein Bibra (1545)
  • Kleynen Biebera (1559)

Ortsteile:

  • Webern, Klein-Bieberau (ab 1.4.1959)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3483163, 5513626
UTM: 32 U 483095 5511860
WGS84: 49.758982° N, 8.765283° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

432013070

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 1285, davon 611 Acker, 198 Wiesen, 447 Wald
  • 1961 (Hektar): 440, davon 152 Wald (= 34.55 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1629: 8 Hausgesessene
  • 1829: 223 Einwohner
  • 1961: 346, davon 316 evangelisch (= 91.33 %), 30 katholisch (= 8.67 %)
  • 1970: 401 Einwohner

Diagramme:

Klein-Bieberau: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Lichtenberg, Cent Ober-Ramstadt, Brandauer Reiswagen
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Domaniallande, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Reinheim
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1952: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg

Altkreis:

Darmstadt

Gericht:

  • Zentgericht: Ober-Ramstadt
  • 1821: Landgericht Lichtenberg
  • 1848: Landgericht Reinheim
  • 1879: Amtsgericht Reinheim
  • 1968: Amtsgericht Darmstadt

Gemeindeentwicklung:

Am 1.4.1952 aus dem Landkreis Dieburg aus- und in den Landkreis Darmstadt eingegliedert.

Am 1.4.1959 Eingliederung der Gemeinde Webern

Am 1.1.1977 zur Gemeinde Modautal

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1403 empfangen Henne von Werberg der Ältere und der Jüngere Dorf, Vogtei, Gericht, Wasser und Weide mit allem Zubehör von Graf Johann von Katzenelnbogen zu Manlehen. 1481 besitzen die Walbrunn das Dorf als hessisches Lehen, das jetzt einen Bestandteil der Herrschaft Ernsthofen ausmacht. 1722 verkaufen die Walbrunn Klein-Bieberau an die Landgrafen.

Zehntverhältnisse:

1362 bekundet der Wäppner Hermman vom Stein, dass er u.a. den Zehnten zu Nieder-Bieberau von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen zu Lehen empfangen hat.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1516: Kirche (Wallfahrtskapell mit zwei Altären)
  • 1557: Kaplan

Patrozinien:

  • Valentinus; Antonius (Kapelle)

Pfarrzugehörigkeit:

Mutterkirche ist Nieder-Modau; 1557 kleine Kirche mit einem Kaplan, der von Walbrunn unterhalten wird.

Patronat:

1557 haben die von Wallbrunn das Patronatsrecht inne.

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Nieder-Modau, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Nieder-Modauer Pfarrer Ewald Poth ab 1527.

Kirchliche Mittelbehörden:

Archidiakonat St. Viktor in Mainz, Landkapitel Groß-Gerau

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule; Schulhaus von 1872

Wirtschaft

Wirtschaft:

1578 Bergbauversuche des Landgrafen von Hessen an der Steinfirst, später Goldgrube genannt. 1579, 1584 und 1587 erfolgreiche Erzgewinnung auf dem Steinforst

Mühlen:

1451 Mühle belegt; möglicherweise Klein-Bieberauer Mühle (siehe dort)

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Klein-Bieberau, Landkreis Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13437> (Stand: 8.7.2023)