Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 39. Frankenau
Weitere Informationen
Haina (Kloster)
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Ortsteil · 330 m über NN
Gemeinde Haina (Kloster), Landkreis Waldeck-Frankenberg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
12,5 km südwestlich von Frankenberg (Eder)
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Lage und Verkehrslage:
Die mittelalterliche Klosteranlage im Wohratal wird nach der Reformation in ein Spital für arme und kranke Männer umgewandelt. Heute als komplexe Anlage mit Wirtschafts- und Wohngebäuden Zentrum für Soziale Psychiatrie in der Trägerschaft des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen. Die mittelalterliche Klosterkirche mit Kreuzgang bildet noch immer das Zentrum des Komplexes. Haina liegt an der L 3077 (Sehlen-Löhlbach), Verbindungsstraßen führen in die Nachbarorte.
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Ersterwähnung:
1144
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Weitere Namen:
- Nieder-Haina
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Siedlungsentwicklung:
Die Entwicklung des Dorfes Haina ist wie die von Altenhaina eng mit der des Zisterzienserklosters Haina verknüpft, zu dessen Herrschaft bzw. Amtsbezirk beide bis ins 19. Jahrhundert gehörten.
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
vgl. auch Altenhaina
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Historische Namensformen:
- Hegenehe, in (1144) [Fälschung Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, Nr. 1, S. 3-4]
- Hegenehe, in (1201) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, Nr. 6, S. 7-9]
- Hegene inferior (1214) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, Nr. 11, S. 11-12]
- Hegene inferior (1214) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, Nr. 13, S. 13-16]
- Haina (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 17]
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Bezeichnung der Siedlung:
- ville (1201)
- Gutsbezirk (bis 1929)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Brauhaus
- Haus am Mühlenweg
- Hörlemühle
- Lembachshof
- Sigental
- Stockhausen
- Fetzgesburg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Zisterzienserkloster Haina (→ Klöster)
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Burgen und Befestigungen:
- Die Entwicklung des Dorfes Haina ist wie die von Altenhaina eng mit der des Zisterzienserklosters Haina verknüpft, zu dessen Herrschaft bzw. Amtsbezirk beide bis ins 19. Jahrhundert gehörten.
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Umlegung der Flur:
1920-1928, 1922-1931
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3498202, 5654781
UTM: 32 U 498129 5652959
WGS84: 51.028181° N, 8.973314° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
635013060
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 569, davon 326 Acker (= 57.29 %), 107 Wiesen (= 18.80 %), 4 Holzungen (Hospital und Ortschaft) (= 0.70 %)
- 1928: Bildung des Gemeindebezirks Haina (Kloster) aus dem ehemaligen Gutsbezirk und Teilen der Oberförsterei Löhlbach
- 1961 (ha): 3431, davon 1 Wald
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Einwohnerstatistik:
- 1885: 796, davon 723 evangelisch, 59 katholisch, 13 Juden, 1 andere
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1215: Kloster Haina (die Vogtfreiheit des Zisterziesenserklosters wurde in der Folge wiederholt sowohl vom König als auch vom Erzbischof von Mainz bestätigt)
- 1527/28: Landgrafschaft Hessen, Amt Haina
- 1575: Ausübung der peinlichen Gerichtsbarkeit
- 1627: Die Landgräfin Wilhelm IV. und Georg I. bestätigen dem Amt die von alters hergebrachten Rechte bei der Verfolgung und Bestrafung bürgerlicher und peinlicher Fälle; letztere sollen jedoch nur mit Wissen der Fürsten verhandelt werden
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
- 1791: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina (unter einem Samtamtmann)
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Werradépartement, Distrikt Marburg, Kanton Gemünden
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Haina
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
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Altkreis:
Frankenberg
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Gericht:
- 1821: Justizamt Rosenthal (Assistenzamt Haina)
- 1867: Amtsgericht Rosenthal
- 1932: Amtsgericht Frankenberg
- 1933: Amtsgericht Gemünden
- 1945: Amtsgericht Kirchhain [Zweigstelle Gemünden (Wohra)]
- 1973: Amtsgericht Frankenberg
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Herrschaft:
Ursprünglich Ausübung der Vogteirechte durch den Klostergründer Graf Poppo von Reichenbach. 1214 verzichtet Graf Heinrich III. von Ziegenhain mit seiner ganzen Familie auf alle Rechte am Besitz und die Vogtei über das Kloster. 1224 nimmt König Heinrich (VII.) das Kloster in seinen Schutz gegen Graf Werner von Battenberg, der es an seiner Gerichtsbarkeit hinderte.
1240, 1245, 1265, 1278, 1280, 1326 und 1335: verzichten die Vögte von Keseberg auf ihre Gerichtsbarkeit über die Dörfer Aulisburg und Löhlbach.
1245 und 1265 wird den Vögten von Keseberg die Blutgerichtsbarkeit zugestanden
1495: Kaiser Maximilian I. bestätigt dem Kloster omnem jurisdictionem secularem, die volle weltliche Gerichtsbarkeit, in seinen Dörfern.
Seit 1427 befanden sich Kloster und Amt Haina im Einflussbereich der Landgrafschaft Hessen, an die sie 1527/28 endgültig fielen. Von da an bis 1567 wurde das Hospital zunächst von der Landgrafschaft Hessen, dann bis 1803 von den Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt gemeinsam verwaltet. Danach ging es in den Besitz des Kurfürstentums über. Von der preußischen Regierung wird es als Gutsbezirk ohne eigene Verwaltung betrachtet.
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Gemeindeentwicklung:
15.11.1928: Neubildung aus dem Gutsbezirk Haina, Hospital und Teilen der Oberförsterei Löhlbach
Zur weiteren Gemeindeentwicklung s. Haina (Kloster), Gemeinde.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1215 bestätigte der Mainzer Erzbischof Siegfried II. dem Kloster Haina den Besitz des Dorfes Nieder-Haina (Hegene inferior) mit dem Wald Einfirst und allem Zubehör des Dorfes. Mit der Auflösung des Klosters kam auch das Dorf an das von Landgraf Philipp gestiftete Hospital.
- Kirche und Religion ↑
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Pfarrzugehörigkeit:
Nach der Reformation für das Landeshospital, die Beschäftigten und Insassen zuständige Vikarie, die vor 1613 nach Löhlbach eingepfarrt wird. Kirchlich gehören Altenhaina und Kirschgarten zunächst zum Hospital, dann 1834 und 1871 zu Löhlbach und sind 1925 nach Haina eingepfarrt. 1950 ist Dodenhausen Filial, 1983 wird die Pfarrstelle Haina II dorthin verlegt.
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Patronat:
Landgrafen von Hessen
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Klöster:
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Conrad Fleck 1538, ehemaliger Mönch im Kloster Haina
Reformierter Bekenntniswechsel: 1609, 1624 wieder lutherisch.
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Haina (Kloster), Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1159> (Stand: 20.8.2023)