Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Krofdorf-Gleiberg

Ortsteil · 215 m über NN
Gemeinde Wettenberg, Landkreis Gießen 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Lagebezug:

5 km nordwestlich von Gießen

Lage und Verkehrslage:

Bahnhof der Eisenbahnlinien Giessen-Bieber („Biebertalbahn“, „Bieberlieschen“) bis zur Stilllegung der Strecke am 30. April 1963 und Lollar-Wetzlar („Kanonenbahn (II)“; „Lahntalbahn (II)“).

Ersterwähnung:

771?

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (777)
  • locus (780/802)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3474332, 5609560
UTM: 32 U 474268 5607756
WGS84: 50.621117° N, 8.636239° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

531018010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1834 (Morgen): 5476, davon 1962 Wald (nur Krofdorf)
  • 1885 (Hektar): 2500, davon 639 Ackerland (= 25.56 %), 182 Wiesen (= 7.28 %), 1569 Holzungen (= 62.76 %)
  • 1961 (Hektar): 2517, davon 1725 Wald (= 68.53 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1830: 790 (ohne Gleiberg)
  • 1961: 3806, davon 2620 evangelisch (= 68.84 %), 755 katholisch (= 19.84 %)
  • 1970: 4300 Einwohner

Diagramme:

Krofdorf-Gleiberg: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 777: Lahngau
  • 788: Lahngau, Kinzenbacher oder Krofdorfer Gemarkung (in Logenehe in Chincinbacher marca vel in Cruftorpher marca)
  • 1585: Grafschaft Nassau-Weilburg, Amt Gleiberg
  • 1787: Fürstentum Nassau-Weilburg, Grafschaft Nassau-Weilburg, Oberamt Atzbach, Amt Gleiberg
  • 1806-1815: Herzogtum Nassau, Amt Gleiberg
  • 1816: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar (Immediat-Gebiet)
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreisfreie Stadt Lahn
  • 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen

Altkreis:

Wetzlar

Gericht:

  • 1816: standesherrliches Justizamt Atzbach
  • 1849: Kreisgericht Wetzlar
  • 1879: Amtsgericht Wetzlar

Herrschaft:

1585: ganz zur Grafschaft Nassau-Weilburg

Gemeindeentwicklung:

Bis 1830 werden Krofdorf und Gleiberg noch als eigene Dörfer in der Bürgermeisterei Atzbach geführt, 1836 bildet Krofdorf-Gleiberg jedoch bereits eine Gemeinde mit gemeinschaftlicher Gemarkung. 1934 werden die beiden Vorsteher Gleibergs und Krofdorfs durch einen Bürgermeister für Krofdorf-Gleiberg ersetzt.

Am 1.1.1977 kommt Krofdorf-Gleiberg zur neugegründeten Stadt Lahn, am 1. 8. 1979 erfolgt der Zusammenschluss mit Launsbach und Wißmar zur Gemeinde Wettenberg

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Seit dem 8. Jh. zahlreiche Güterübertragungen an das Kloster Lorsch in der Kinzenbacher oder Krofdorfer Mark. (780/802) überträgt die Sanktimoniale Gunderat dem Kloster Lorsch ihre Eigengüter u.a. in Krofdorf. Stift Zelle (Schiffenberg) verfügt im 14. Jahrhundert über Pachteinnahmen (Römer, Einkünfteverzeichnisse).
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1271: Kirche
  • 1277: Pfarrei

Pfarrzugehörigkeit:

1520 gehört Gleiberg zum Kirchspiel.

Bis 1280 war Launsbach Tochterpfarrei.

Patronat:

1271 schenkt Landgraf Heinrich die Kollatur dem Kloster Altenberg, dem die Kirche wohl bald darauf inkorporiert wird. 1538 Verkauf des Kirchensatzes an Max Lesch von Mühlheim, der ihn 1560 an Nassau-Weilburg verkauft.

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Justus Breul 1546-1560

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Sendbezirk im Archipresbyterat Wetzlar, Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Erzdiözese Trier

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Krofdorf-Gleiberg, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10549> (Stand: 15.4.2024)