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Klöster und Orden

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Ortskennziffer
63300906009

Zisterzienserkloster Wilhelmshausen

137 m über NN
Gemarkung Wilhelmshausen, Gemeinde Fuldatal, Landkreis Kassel
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Namensgebend für das Kloster ist die erst im 16. Jahrhundert gegründete Siedlung des hessischen Landgrafen Wilhelm IV. auf dem Gelände des ehemaligen Zisterzienserklosters Walshausen. Das ursprünglich bestehende Benediktinerinnenkloster wird Ende des 13. Jahrhunderts in ein Zisterzienserkloster umgewandelt und 1527 aufgehoben.

Orden:

Benediktinerinnen; Zisterzienser; Zisterzienserinnen

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat Hofgeismar, St. Marien

Typ:

wechselnd

Territorium:

  • Kurfürstentum Mainz
  • Landgrafschaft Hessen

Historische Namensformen:

Lagebezug:

10 km nordöstlich von Kassel

Lage:

Das Kloster liegt in der Nähe einer Furt an der Fulda im Süden des Reinhardswaldes.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3540455, 5696692
UTM: 32 U 540365 5694853
WGS84: 51.403464° N, 9.580299° O

Geschichte

Geschichte:

In der Mitte des 12. Jahrhunderts gründen vermutlich Kaiser Konrad III. und der Erzbischof von Mainz das Benediktinerinnenkloster Walshausen. Die Identität der Stifter ist umstritten. 1142 -1152 wird die romanische Marienkirche erbaut, die noch 1227 zum Besitz des Klosters Weißenstein gehört und vermutlich älter als das Nonnenkloster ist. 1293 ordnet Erzbischof Gerhard von Mainz die Niederlassung dem Kloster Hardehausen (Warburg) und damit dem Bistum Paderborn unter, das auch später Visitationen durchführt.

1293 unterschreiben die letzten fünfzehn Nonnen die Urkunde zur Auflösung des Klosters. 1310 wird die Abtei in ein Zisterzienser-Männerkloster umgewandelt und mit Mönchen aus Riddagshausen besetzt (1320 Konvent vollzählig, 1324, 1364, 1387 und 1412 Abtei genannt abbas et conventus). Der Abt von Riddagshausen fungiert als Vaterabt und Visitator im 14. Jahrhundert.

Ende des 14.Jahrhunderts verschlechtert sich die wirtschaftliche Lage, 1403 leben nur noch fünf Mönche dort. Dies führt zur Verwaltung durch Kloster Hardehausen, dem der Landgraf von Hessen zustimmt. Trotz finanzieller Investitionen durch Hardehausen bleibt das Kloster verschuldet. Im Bauernkrieg 1525 wird es geplündert, die letzten drei Mönche 1527 zum Teil abgefunden.

1572 wird von Landgraf Wilhelm IV. an der Stelle des Klosters der Ort Wilhelmshausen neu begründet.

Gründungsjahr:

1150-1310

Aufhebungsjahr:

1527-1538

Pfarrrechte:

Das Kloster besitzt Patronatsrechte an den Kirchen in Holzhausen, Hohenkirchen und Udenhausen.

Patrozinien:

Maria

Archivgeschichte:

Archivreste im Staatsarchiv.Marburg

Annette von Boetticher, Artikel Wahlshausen, Wilhelmshausen S.1586

Bibliotheksgeschichte:

Es gibt keine Informationen zur Bibliotheksgeschichte.

Besitz

Besitz:

Mit der Auflösung des Klosters werden 1527 die Mönche zum Teil abgefunden, seit 1538 werden die Einkünfte entsprechend dem Abkommen zwischen Hessen und Braunschweig für Pfarr- und Schulzwecke und die Hof- und Landesverwaltung verwendet.1572 beginnt Landgraf Wilhelm IV. mit der Anlage des Dorfes Wilhelmshausen auf dem Gelände.

Besitz des Klosters findet sich:

Helpoldessen, Immenhausen, Udenhausen, Volpertshausen im Reinhardswald

Abhängigkeitsverhältnis:

Die Walshausener Mönche stehen seit dem 15. Jahrhundert unter der Aufsicht des Abtes von Hardehausen; er ist ihr Vaterabt, welcher alljährlich mindestens einmal das Tochterkloster visitiert; er hat den Vorsitz bei den Wahlen inne und vollzieht die Bestätigung der Gewählten.

Ausstattung

Gebäude:

Von den Klostergebäuden ist nur die ehemalige romanische Klosterbasilika „St. Maria“, erhalten. Sie wird mehrfach zerstört, zuletzt 1893 wiederhergestellt.

Nachweise

Quellen:

Gedruckte Quellen:

Literatur:

Germania Sacra-ID:

3798

Zitierweise
„Zisterzienserkloster Wilhelmshausen, Gemeinde Fuldatal“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/7802> (Stand: 26.1.2022)
Indizes

Sachbegriffe: