Klöster und Orden
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- 4721 Naumburg
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- Ortskennziffer
- 63301806023
Augustinerinnenhaus Naumburg
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291 m über NN
Gemarkung Naumburg, Gemeinde Naumburg, Landkreis Kassel - Basisdaten ↑
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Abstract:
Die Mainzer Erzbischöfe sind die Herren der Stadt Naumburg und des Klosters der Schwestern vom gemeinsamen Leben. Auf Anordnung der Erzbischöfe nimmt die Schwesterngemeinschaft 1465 die Augustinerregeln an. Die politischen Auseinandersetzungen mit den Landgrafen von Hessen und den Grafen von Waldeck beeinflussen die Entwicklung.
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Orden:
Schwestern vom gemeinsamen Leben; Augustinerinnen
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Alte Diözesanzugehörigkeit:
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter in Fritzlar, Archipresbyterat Schützeberg
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Typ:
Frauenkloster
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Territorium:
- Erzstift, später Kurfürstentum Mainz (vgl. Stadtentwicklung Naumburg)
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Historische Namensformen:
- Augustinerinnen in Naumburg (1493) [keine originale Quellenbezeichnung HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 10819]
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Lagebezug:
8 km südlich von Wolfhagen
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3511557, 5679155
UTM: 32 U 511478 5677323
WGS84: 51.247158° N, 9.164457° O - Geschichte ↑
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Geschichte:
Das genaue Gründungsdatum des ursprünglichen Hauses der Schwestern vom gemeinsamen Leben ist unbekannt. 1465 wird es auf Veranlassung Erzbischof Adolfs von Mainz durch den Prior von Böddeken, Windesheimer Kongregation, reformiert und nimmt die Ordensregeln der Augustiner an.
Die Gemeinschaft ist sehr erfolgreich und wächst und steht in Konkurrenz zu den einheimischen Handwerkern. Die Stadt stört sich an der Vergrößerung des Grundbesitzes, für den die Steuern entfallen (der sog. Toten Hand). 1493 fordert der Erzbischof von Mainz die Schwestern dazu auf, ohne seine Erlaubnis keine neuen Frauen mehr aufzunehmen. Die Windesheimer Kongregation baut die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Reformklöstern aus. So liefert das Chorherrenkloster Volkhardinghausen Schafwolle nach Naumburg und den Schwesternhäusern in Mengeringhausen und Volkmarsen. Hier wird die Wolle verarbeitet, dann als Tuch und gesponnene Wolle zurück geliefert.
1544 - 1588 verpfändet der Erzbischof von Mainz Naumburg den Fürsten von Waldeck und in Naumburg wird die protestantische Konfession eingeführt. 1588 kauft der Mainzer Kurfürst Stadt und Amt zurück; 1612/15 kommt es zur Rekatholisierung. Ein verheerender Stadtbrand im 17. Jahrhundert vernichtet die gesamte Altstadt.
Das Kloster und die Stadt bleiben im Besitz des Erzbistums Mainz bis 1802 und bilden so eine katholische Insel im protestantischen Nordhessen.
- Nachweise ↑
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Gedruckte Quellen:
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 122
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Literatur:
- Neumann, Kirche und Gesellschaft in der Grafschaft Waldeck am Ausgang des Mittelalters, S. 153
- Rehm, Schwestern vom gemeinsamen Leben, S. 89, 91, 216
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 122
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Germania Sacra-ID:
- Zitierweise ↑
- „Augustinerinnenhaus Naumburg, Gemeinde Naumburg“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/7771> (Stand: 16.1.2021)
- Indizes ↑
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Sachbegriffe: