Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Klöster und Orden

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Messtischblatt
4619 Mengeringhausen
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Ortskennziffer
63500208014

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Kloster Mengeringhausen

288 m über NN
Gemarkung Mengeringhausen, Gemeinde Bad Arolsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

1455 wird in der waldeckischen Stadt Mengeringhausen eine Niederlassung der Schwestern vom gemeinsamen Leben gegründet. Nonnen aus dem Kloster Volkmarsen bauen den Konvent auf, der auf Anweisung des Erzbischofs von Köln die Augustiner-Klosterregeln annimmt. Das Stift existiert bis 1534.

Orden:

Augustiner-Chorfrauen

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Bistum Paderborn, Archidiakonat Horhusen

Typ:

Frauenkloster

Territorium:

Historische Namensformen:

Benennung der Institution:

  • Schwestern vom gemeinsamen Leben

Lagebezug:

2,5 km südwestlich von Bad Arolsen

Lage:

Das Kloster liegt in der Neustadt an der Landstraße links an dem Weg zur Bergmühle hinauf im Bereich des Grundstücks Nr. 64.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3499140, 5692207
UTM: 32 U 499066 5690370
WGS84: 51.364591° N, 8.986591° O

Geschichte

Geschichte:

Auf Rat des Böddeker Priors Arnold von Holte (Reformkloster) genehmigt 1455 Graf Otto zu Waldeck mit Zustimmung beider Städte Mengeringhausen (Alt- und Neustadt) die Errichtung eines Schwesternhauses als Filiale des "Süsternhauses" in Volkmarsen, den Schwestern vom gemeinsamen Leben. Der Kölner Erzbischof Dietrich von Moers ordnet 1459 dem zuerst 1442 nachweisbaren Schwesternhaus zur hl. Barbara die Annahme der Augustinerregel an; ihre traditionelle Tracht, schwarzer Mantel über einem grauen Oberkleid, dürfen sie beibehalten. Die Nonnen verdienen ihren Lebensunterhalt mit Handarbeiten, sind von Abgaben an die Stadt frei gestellt. Schenkungen durch Bürger der Stadt und Ankäufe einiger Grundstücke vergrößern den Besitz. Zur Bewirtschaftung des Grund und Bodens setzen die Schwestern auch Lohnarbeiter ein, sie selbst arbeiten auf dem Feld, im Garten und im Stall, produzieren Textilien und Stoffe in Konkurrenz zu den städtischen Leine- und Wollwebern. Mit Genehmigung des Grafen von Waldeck betreiben sie eine Walkmühle. Die Rohwolle erhalten die Schwestern von dem Prokurator des Chorherrenklosters Volkhardinghausen, der eine Schafzucht betreibt. Konflikte entstehen mit der Stadt durch Beschwerden der Wollweber über die Konkurrenz der Schwestern Ende des 15. Jahrhunderts. Das Kloster erhält Unterstützung von Graf Otto von Waldeck.

Mit Einführung der Reformation in Mengeringhausen wird das Kloster aufgehoben. Graf Philipp III. von Waldeck verkauft als Landesherr das Kloster 1533 mit allem Besitz an die Stadt. Die Gebäude werden abgerissen.

Ersterwähnung:

1455

Gründungsjahr:

1459

Aufhebungsjahr:

1534

Organisation:

Ende des 15. Jahrhunderts leben vierzig bis fünfzig Schwestern im Konvent, was die Stadt kritisiert

Pfarrrechte:

1496 erklärt Erzbischof Dietrich das Kloster als exemt von der Pfarrkirche St. Georg in Mengeringhausen.

Patrozinien:

Barbara (ursprünglich) 1493; Maria

Besitz

Besitz:

Das Süsternhaus in Mengeringhausen gehört zu den jüngsten Klöstern im Waldeckischen Gebiet und erwirbt nur geringen Besitz, besonders in Mengeringhausen. Vom Bürgermeister und den Ratsherren erhalten die Schwestern zwei leere Höfe in der Stadt. Das Schwesternhaus pachtet einen Hof in Osterhausen und Diederingshausen.

Abhängigkeitsverhältnis:

Jährlich bzw. halbjährlich muss die Leiterin des Stiftes den Prioren von Böddeken und von Dahlheim, den Reformklöstern der Windesheimer Kongregation, einen Rechenschaftsbericht vorlegen.

Nachweise

Arcinsys Hessen:

Quellen:

Gedruckte Quellen:

Literatur:

Germania Sacra-ID:

30263

Zitierweise
„Kloster Mengeringhausen, Gemeinde Bad Arolsen“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/7766> (Stand: 27.1.2021)
Indizes

Sachbegriffe: