Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Klöster und Orden

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
4821 Fritzlar
Moderne Karten
Kartenangebot der Landesvermessung
Ortskennziffer
63400502033

Augustiner-Chorfrauenstift Fritzlar

185 m über NN
Gemarkung Fritzlar, Gemeinde Fritzlar, Schwalm-Eder-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Das Augustiner-Chorfrauenstift wird 1254 an einem Hospital in Fritzlar gegründet. Es liegt außerhalb der damaligen Stadtmauern, an der Stelle der heutigen Ursulinenschule. Hier finden sich mehrere Quellen, die für die Krankenversorgung notwendig sind; eine, die im Mittelalter Bonifatiusquelle heißt, fließt noch heute durch das Schulgelände.

Orden:

Augustinerinnen

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat Fritzlar St. Peter und Paul in Fritzlar

Typ:

Frauenstift

Territorium:

Historische Namensformen:

Lagebezug:

26 km südwestlich von Kassel

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3519201, 5666102
UTM: 32 U 519119 5664275
WGS84: 51.129625° N, 9.273235° O

Geschichte

Geschichte:

1147 wird das älteste Hospital Hessens von Propst Bruno von Weißenstein in Fritzlar in einem leer stehenden Mainzer Herrenhof gegründet, im gleichen Jahr durch Erzbischof Heinrich von Mainz bestätigt und mit vier Morgen Land ausgestattet. Seit 1254 ist das Hospital Teil eines Augustinerinnenstiftes, das 1286 als monasterium beate Marie virginis, daneben domus hospitalis, nach Übereignung der Bonifatiuskapelle auch als Bonifatiuskloster bezeichnet (1280) wird. in der Nähe befinden sich mehrere Quellen, die die Frischwasserversorgung des Hospitals gewährleisteten. Mit dem Bau einer eigenen Kirche, der Katharinenkirche, geht deren Namen dann dauernd auf das Stift über, das Marienhospital behält seinen Namen.

Ende des 13. Jahrhunderts eröffnet die Stadt Fritzlar ein eigenes Hospital, St.Georg. Das Stift gibt seine Zustimmung im Gegenzug zur Befreiung von allen Steuern und Abgaben für ein Haus in der Spitalsgasse durch den Stadtrat.

1400 befindet sich das Kloster in einer Wirtschaftskrise, die Einnahmen aus dem Hospital gehen zurück. Um 1530 löst sich Stiftsgemeinschaft in Zusammenhang mit der Reformation auf. 1538 wird das Kloster geschlossen, die vorhandenen Güter übernimmt der Erzbischof von Mainz.

Die unbewohnten Gebäude verfallen, werden zwischen 1713 und 1719 neu errichtet und mit Ursulinen besetzt (Fritzlar, Ursulinenkloster).

Gründungsjahr:

1254

Aufhebungsjahr:

1530

Patrozinien:

Maria, Katharina (Kirche)

Besitz

Besitz:

Berningshausen, Werkel

Nachweise

Quellen:

Gedruckte Quellen:

Literatur:

Germania Sacra-ID:

30108

Zitierweise
„Augustiner-Chorfrauenstift Fritzlar, Gemeinde Fritzlar“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/7706> (Stand: 4.2.2021)
Indizes

Personen:

1521 wirkt als Seelsorger und Beichtvater im Kloster Johann Hefentreger; er wird sehr früh ein Anhänger der lutherischen Ideen, hält evangelische Predigten und heiratet 1524 die ehemalige Nonne Elisabeth Sperbelitz aus dem Katharinenkloster. Er wird im August 1525 mit Frau und Kind aus Fritzlar verwiesen, erhält 1526 die Stelle des Stadtpfarrers in der Stadt Waldeck und wird zum Reformator der Grafschaft Waldeck.

Sachbegriffe: